Freitag, 23. November 2012

Mudumu und Mavunje

Di        20.11.2012    Mudumu Nationalpark
Noch Montag: Am Spätnachmittag suchen wir ein Buschcamp weiter weg vom Wasser, damit es weniger Moskitos gibt.

Buschcamp - man beachte das Moskitonetz

Wir finden auch ein nettes Plätzchen am Rand einer Ebene mit schönem Rundumblick. Wir hängen wieder das Moskitonetz unter einem dürren Baum auf, hoffen aber, es nicht zu brauchen. In einer Baumreihe am Horizont sind die Bäume voller Pelikane und Marabus, die dort übernachten. Es grunzen Hippos, irgendwo nicht zu weit weg muss also doch Wasser sein. Zuerst halten sich die Moskitos in Grenzen, aber Beatrix wird zu viel gestochen und setzt sich unter das Netz. Wir nehmen übrigens Malarone gegen Malaria, wieder seit Maun. Nachts werden wir geweckt – ein Löwe brüllt ganz nah. So etwas ist immer total beeindruckend. Der Mond scheint noch, aber wir können keine Bewegung entdecken. Das Brüllen entfernt sich langsam, der Löwe zieht weiter. Im Lauf der Nacht hören wir noch entfernte Löwen, es gibt also einige im Park.
Löwentatze

Früh sehen wir die Spur des Löwen auf dem Weg, von dem wir ca. 100 Meter abgefahren waren, er ist dort vorbeigezogen und dann auf der Piste weitergelaufen, die wir in Richtung Parkausgang benutzen. Wir hoffen, ihn zu finden, verlieren aber seine Spur an einem Tiefsandstück, da hatte der Löwe keine Lust mehr, die Piste zu benutzen, wir verstehen das gut. Langsam fahren wir zurück zur Hauptstraße und nach 25 km in den nächsten Park, den Mudumu, der sich 20 km am Kwando Fluss entlangzieht. Der Hauptteil des Parks liegt im Hinterland, was aber jetzt uninteressant ist, weil trocken. Wir zahlen wieder 90 N$ und fahren zur ersten Campsite Nummer 1 nahe bei der Ranger Station, sie liegt malerisch am Hochufer mit Blick nach Botswana.

Blick von der Mudumu Campsite

Sie gefällt uns gut, nur leider quillt die Mülltonne über, weil sie offensichtlich nicht geleert wird, wieder mal die Frage warum das so ist, die Leute von der Ranger Station hätten jedenfalls genug Zeit sich darum zu kümmern.  Es gibt noch zwei andere Sites, Nummer 3 ist abgelegener weiter den Fluss entlang, die schauen wir uns noch an, aber der Weg dorthin ist extrem tiefsandig und als Game Drive ungeeignet. Wenn man wegen Elefanten anhalten müsste, würde man steckenbleiben. Wir sehen auch eine kleine Herde, die vom Trinken kommt, aber zum Glück an einer Stelle, wo der Weg besser ist. Wir warten in einigem Abstand, bis sie langsam vorbeigezogen sind. Der Rest des Tages wird im Schatten der Uferbäume verbracht.

Eine kleine Elefantenherde badet ganz nahe, und ein Bulle schwimmt zur anderen Seite und frisst über eine Stunde vor uns im Schilf, ein schöner Anblick. In den letzten Tagen haben sich immer wieder lokale Gewitter entwickelt, so auch heute, und wir müssen ein paar mal die Stühle in Sicherheit bringen, weil es kurze Schauer gibt. Dabei kühlt es zwar immer ein paar Grad ab, wird danach aber sofort wieder wärmer, und da die Luftfeuchtigkeit steigt, wird es unangenehmer. Wir sind ja das erste Mal in der Regenzeit in diesen Gebieten (auch wenn sie heuer noch nicht wirklich begonnen hat; die Niederschläge sind immer noch lokal und nicht großflächig und ergiebig). Aber wir merken schon, dass es zum Campen nicht wirklich geeignet ist, wenn es noch feuchter und schwüler würde, besonders wenn man keine Dusche hat. Das müssen wir für die zukünftigen Planungen berücksichtigen. Abends kommt ein beständiger Wind vom Wasser her auf, gut für uns, das mögen die Moskitos nicht. Einige Gewitter blitzen um uns herum.

Mi        21.11.2012     Mavunje Camp
In der Nacht ist es erst ruhig, dann nimmt der Wind wieder stark zu, Manfred entfernt die Abspannstäbe, damit das Zelt nicht so flattert. Kurz danach regnet es etwas. Wir schlafen bis nach Sonnenaufgang, die Nacht war nicht so erholsam. Im Lauf des Vormittags löst sich die Bewölkung wieder auf. Wir fahren soweit es geht am Ufer entlang zum Nordausgang des Mudumu Parks. Schöne Landschaft mit freien Flächen und Wäldchen, mit großen Termitenhügeln, die meist um Bäume entstanden sind. Vorbei an den Camps der Lianshulu Lodge, wir sehen aber niemanden. Noch 20 km auf der Hauptstraße nach Norden, es wird auf der ganzen Länge an der Teerung gearbeitet, bis zum Abzweig zum Mavunje Camp, einem kleinen privaten Camp von Dan, einem Engländer.

Nettes Buschcamp, sogar mit Küche und Dinner-Hütte mit Blick über einen Flussarm des Kavango. Das Camp liegt gegenüber der Gegend südlich des Horseshoe, einer markanten Flussschleife, die wir von früher kennen, dort ist das Nambwa Camp, das wir noch ansteuern wollen. Wir sehen Dan nur noch kurz, er ist heute mit Gästen unterwegs, und sie werden auf einer Insel in der Floodplain übernachten. Deswegen können wir heute abend auch leider keine Bootsfahrt machen, andere Camper hatten uns das empfohlen. Nach uns kommen noch Leute aus Wolfratshausen, Dieter und Gabi, mit einem roten Landcruiser mit Tölzer Nummer. Wir duschen ausgiebig und waschen etwas, am Nachmittag faul in den Sesseln. Diesmal bleibt es bei ein paar Quellwolken. Am Spätnachmittag ein kurzer Walk entlang des Wassers, da liegen zwei Mokoros und alte Fischernetze. Wo es am Fluss nicht mehr weitergeht biegen wir in den Wald ab, dort gibt es viele Elefantenpfade, und wir laufen querfeldein zurück zum Camp, unsere Orientierung stimmt und wir treffen die Zufahrt kurz vor dem Camp. Schnelles Abendessen aus Nudeln kurz vor Sonnenuntergang, wir haben wieder mal verschiedene Meinungen wann gegessen werden soll. Abends sitzen wir am Lagerfeuer, es gibt einige Moskitos, aber man kann nicht immer im Rauch sitzen. In der Nacht ein kurzes Gewitter mit etwas Regen. Ein Hippo macht komische Grunzgeräusche.

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