Donnerstag, 8. November 2012

Gabasadi bis Maun

So       04.11.2012    Gweta – Planet Baobab Camp
Vor Sonnenaufgang schon raus, am Himmel noch der Mond, Venus und Jupiter. Ein Walk von einer Stunde um die Düne, Schakalspuren perfekt eingedrückt in den ehemals feuchten Lehm. Erstaunlich wovon hier ein Schakal leben kann. Dann zum Pfannenrand über 10 km freie Pfanne ohne Struktur. Einige km hinter dem Ufer steht Chapman’s Baobab, „The seven sisters“, wegen der sieben Stämme des Baums. Ein berühmter Landmark des 19. Jahrhunderts, hier soll es alle möglichen Inschriften früher Explorer geben, wir können sie aber nicht identifizieren, nur jüngere Verunzierungen. Um nach Gweta zu kommen, fahren wir die Cutline des Magkadigkadi National Parks, einer breiten schnurgeraden Schneise, die eigentlich gut zu fahren ist, bis auf einige Stellen von sogenanntem Bulldust, wo der Lehm zu puderartigem Staub zerfahren ist. Hinter dem Auto entstehen riesige Staubwolken, und einmal schwappt der Staub sogar über die Motorhaube. Wir müssen unbedingt duschen.
Planet Baobab Camp

So geht es in die Zivilisation, das Camp Planet Baobab in Gweta, man könnte es als funky bezeichnen, teilweise eine ausgefallenen Architektur, schön bemalte Rundhütten und ein Campingplatz. Jeder Stellplatz hat ein rundes Schattendach aus Stroh mit Stromanschluss, praktisch zum Aufladen diverser Geräte und Akkus. Bei heute 36 Grad ist so ein Dach Gold wert. Wir nutzen die Gelegenheit für ein Dinner, Rinderfilet und Chicken Curry mit Basmatireis, schmeckt echt gut. Alle Wege sind mit Petroleumlampen bestückt, in die gelbe Glühbirnen eingebaut sind, das sieht nachts gut aus, zusammen mit einem angestrahlten Baobab.

Mo      05.11.2012    Makgadikgadi - Tree Island Camp
Mit Sonnenaufgang aufgestanden, wir wollen bald dran sein, so dass wir uns wieder abstellen können, wenn die Hitze am größten ist. Wir fahren 20 km zum Makolwane Gate des Makgadikgadi Parks, sie lassen uns ohne Bezahlung rein, weil kein „Revenue Collector“ vor Ort ist, bei dem wir zahlen können. Wir sollen beim Rausfahren zahlen. Zuerst ein längerer Abstecher in eine Gegend mit vielen Pfannen.

Auf dem Weg dorthin riesiges, flaches, braunes Grasland mit kleinen Wäldchen von Palmen, schön anzusehen. Es ist alles strohtrocken, deswegen kaum Tiere, das wussten wir aber, wenige Zebras und ein einzelnes Oryx, das im Schatten eines Busches liegt. Tree Island Camp ist ein neues Camp mit drei Sites. Wie üblich in den trockenen Botswana-Parks besteht die Infrastruktur pro Site aus einem Longdrop und einer Dusche, die darin besteht, dass an einem Gestell ein Eimer mit Duschkopf unten dran hängt, den man sich bei Bedarf mit Wasser füllen kann, das man selbst mitbringen muss. Das Wäldchen mit schütteren Bäumen noch ohne Laub liegt etwas erhöht und blickt auf eine Pfanne.
Tree Island Camp

Heute hat die Luft Körpertemperatur, 37 Grad. Erst abends wird die Temperatur angenehm. Schöner Abend mit Sonnenuntergang hinter der Pfanne.









Di        06.11.2012    Baines Baobabs
Früh bewegen wir uns langsam zurück zum Gate, erst durch das trockene Grasland, aber bald sehen wir Rauchsäulen von Buschbränden.

Die Landschaft wird ganz irreal, vieles ist abgebrannt und das Licht ist bleiern mit dem Horizont wie im Nebel. Das geht 20 km so, am Weg Herden von Gnus, einige Hundert, und Zebras. Als Höhepunkt zwei Braune Hyänen, die am Tag ganz selten zu sehen sind, und eine Afrikanische Wildkatze. Am Gate können wir schon wieder nicht zahlen, weil hier das Personal bei der Feuerbekämpfung im Einsatz ist, wir werden auf das nahegelegene Gate des Nxai Pan Nationalparks verwiesen. Dort klappt das Zahlen dann, wir werden pro Tag 30 Euro für den Parkeintritt los, und fürstliche 46 Euro für eine Campsite ohne Infrastruktur, die botswanischen Nationalparks haben das Prinzip High Price, Low Volume.


Baines Baobabs

Baines Baobabs sind eine Gruppe von Baobabs am Rand einer Salzpfanne, die Thomas Baines, ein Teilnehmer vieler Expeditionen in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts vor 150 Jahren gemalt hat. Sie sehen heute noch genauso aus wie auf seinem Bild. Die Zufahrt geht erst entlang des Wegs zur Nxai Pan und der dortigen Campsite, und biegt dann ab. Da gibt es zwei Möglichkeiten, eine harte Piste und eine tiefsandige.




im Sand steckengeblieben
Manfred passt erst nicht auf und nimmt die sandige. Wenden geht nicht, so fährt er rückwärts, aber nicht schnell genug, und es passiert das Unvermeidliche: wir bleiben stecken, und zwar richtig, die Achsen sitzen an den Differentialen auf, und das bei 38 Grad im Schatten. Ein erster Versuch mit etwas Schaufeln ist ein völliger Misserfolg. Als muss der Hi-Lift Jack ran, das Auto wird hinten vollständig aufgebockt, und wir legen unsere rollbaren Gummileitern, ein Ersatz für Sandbleche, unter. Das bringt uns eine Wagenlänge weiter, dann sitzen wir genauso wieder fest. Wir lassen den Reifendruck noch weiter auf 1 bar ab und laden die schweren Wasserkanister aus. Inzwischen klebt die Zunge am Gaumen, die Kleidung ist nass geschwitzt. Nach einer Pause wiederholen wir das Ganze, und zum Glück schafft es das Auto zu einer weniger tiefen Stelle. Wir sind sehr erleichtert, aber auch völlig fertig. Das Ganze hat zwei Stunden gedauert. Ärgerlich ist, dass wir nach 200 Metern zu einer Stelle kommen, wo wir ganz leicht wenden können, wir hätten nur so weit fahren müssen. Nach dem Wenden fahren wir zurück und nehmen die einfachere Piste. Die Campsite liegt auf einer Insel in der Salzpfanne gegenüber Baines Baobabs. Wir setzen uns nur in den Schatten, trinken so viel wie möglich und warten, bis die Sonne unergeht. Am Horizont der roter Schein von Buschbränden.

Mi        07.11.2012    Maun – Island Safari Lodge
Der Wecker ist auf 5 Uhr gestellt, nur von 5 bis 7 ist es halbwegs angenehm kühl. Wir müssen erst mal alles wieder einräumen, was für die Ausgrabungsaktion benötig war, der ganze Laderaum ist in Unordnung. Mit unserem Kompressor pumpen wir die Reifen wieder auf.

Beim Rausfahren zur Hauptpiste sehen wir bald vor uns einen großen Buschbrand, der den Weg kreuzt – und er kommt näher. Wir müssen ein Stück zurück fahren und ihn beobachten. Die Windrichtung ist aber halbwegs günstig, nicht als Front auf uns zu, sondern schräg, so dass wir eine schmale Feuerfront vor uns haben, dahinter ist am Weg alles abgebrannt. Wir müssen es nur schaffen, die schmale Feuerfront zu durchqueren. Nach einer Stunden Warten sieht der Brand etwas kleiner aus, und wir fahren bis auf 50 Meter zur Brandlinie hin.



Als es aussieht, dass die Flammen nur schmal am Rand des Weges sind, Vollgas und durch. Die Brandline ist nur zwei Meter breit. Das abgebrannte Stück dahinter ist dann harmlos. Am Hauptweg auch immer wieder Brandnester, aber diese Piste ist viel breiter. Jedenfalls haben wir jetzt erst mal genug Abenteuer gehabt. Nach Maun zum Tanken, Einkaufen und ATM. Ursprünglich wollten wir nicht in Maun übernachten, aber mit den Verzögerungen und der Hitze wollen wir nicht weiter. Wir steuern Island Safari Lodge an, am Ufer des Thamalakane River. Die Campsite liegt direkt am Fluss. Abends in der Ferne Wetterleuchten, es kühlt gar nicht ab.

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