Do 08.11.2012 Khwai Community Campsite
Wir haben alle Moskitonetze des Zeltes offen, so ist die Wärme gerade erträglich, früh hat es immer noch 22 Grad. Es dauert etwas, bis wir loskommen, weil wir den Blog einstellen wollen, aber irgendwie scheint in Maun die Bandbreite ausgelastet. Es funktioniert ohne Bilder erst im Dorf Shorobe, 40 km weiter. Danach führt der Track zu ein paar entlegenen Dörfern am direkten Weg von Maun nach Kasane, immer noch eine reine 4x4 Piste. Wenn hier mal geteert wird, ist der Reiz der Abgelegenheit vorbei. Die Piste ist zum Teil entsetzliches Wellblech.
Wir sind auf dem Weg in die Ausläufer des Okavango Deltas, zum Khwai River. Wir kennen die Gegend schon von früher, sie liegt gerade außerhalb des Moremi Game Reserve, hat aber alle Tiere, die es auch im Park gibt. Wir finden sogar, dass es am Fluss am schönsten ist, eine paradiesische Bilderbuchlandschaft. Durch den Anstieg des Wasserstandes im Okavango Delta hat sich der Flusslauf verändert, es sind neue Seitenkanäle entstanden, und viele der alten Game Drive Pisten sind überschwemmt. Um den Ort Khwai am Nordausgang des Moremi erreichbar zu halten, musste sogar eine neue Transit-Strecke durch den Busch weiter entfernt vom Fluss gebaut werden, mit zwei Stahlbrücken.
Am Fluss gibt es vom Khwai Community Trust eine abgelegene Campsite mitten im Busch ohne jede Infrastruktur. Das ist toll, Elefanten trinken in Sichtweite, und es wimmelt geradezu von Tieren, Impalas, Wasserböcke, Hippos und viele Vögel. Heute ist der fünfte heiße Tag hintereinander, 39 Grad, und wir merken, dass wir etwas mitgenommen sind. Wir waren zu lange unterwegs, zwischen 11 und 17 Uhr sollte man sich nur im Schatten aufhalten und nicht viel bewegen. Wir trinken ca. 5 Liter pro Tag, Kaffee, Tee, Saft, Bier (meist mit Wasser verdünnt). Deswegen machen wir heute Abend auch keinen Drive mehr, sondern warten nur, bis die Sonne untergegangen ist. In der Dämmerung trabt ein Honigdachs vorbei. Eigentlich erwarten wir, dass jemand vom Ort abends zum Kassieren der Campinggebühr kommt, aber es passiert nichts, vielleicht ist es zu heiß. Wir wollen nicht hinfahren, es wären 20 km einfach über Holperpisten, das ist uns zu weit.
am Khwai River |
Wir sind auf dem Weg in die Ausläufer des Okavango Deltas, zum Khwai River. Wir kennen die Gegend schon von früher, sie liegt gerade außerhalb des Moremi Game Reserve, hat aber alle Tiere, die es auch im Park gibt. Wir finden sogar, dass es am Fluss am schönsten ist, eine paradiesische Bilderbuchlandschaft. Durch den Anstieg des Wasserstandes im Okavango Delta hat sich der Flusslauf verändert, es sind neue Seitenkanäle entstanden, und viele der alten Game Drive Pisten sind überschwemmt. Um den Ort Khwai am Nordausgang des Moremi erreichbar zu halten, musste sogar eine neue Transit-Strecke durch den Busch weiter entfernt vom Fluss gebaut werden, mit zwei Stahlbrücken.
Am Fluss gibt es vom Khwai Community Trust eine abgelegene Campsite mitten im Busch ohne jede Infrastruktur. Das ist toll, Elefanten trinken in Sichtweite, und es wimmelt geradezu von Tieren, Impalas, Wasserböcke, Hippos und viele Vögel. Heute ist der fünfte heiße Tag hintereinander, 39 Grad, und wir merken, dass wir etwas mitgenommen sind. Wir waren zu lange unterwegs, zwischen 11 und 17 Uhr sollte man sich nur im Schatten aufhalten und nicht viel bewegen. Wir trinken ca. 5 Liter pro Tag, Kaffee, Tee, Saft, Bier (meist mit Wasser verdünnt). Deswegen machen wir heute Abend auch keinen Drive mehr, sondern warten nur, bis die Sonne untergegangen ist. In der Dämmerung trabt ein Honigdachs vorbei. Eigentlich erwarten wir, dass jemand vom Ort abends zum Kassieren der Campinggebühr kommt, aber es passiert nichts, vielleicht ist es zu heiß. Wir wollen nicht hinfahren, es wären 20 km einfach über Holperpisten, das ist uns zu weit.
Fr 09.11.2012 Khwai Community Campsite
Nachts entwickelt sich ein Gewitter, das uns aber nur mit etwas Regen und Wind streift. Früh um 6 Uhr hat es schon 27 Grad, ein Rekord für uns. Ein langsamer Game Drive entlang des Khwai, bald sehen wir Spuren eines Löwenrudels auf der Piste, und sie sind vor uns!
Tatsächlich finden wir sie nach einem Kilometer direkt am Weg, zwei Weibchen und fünf ältere Junge. Das ist super, sie aus ein paar Metern Entfernung beobachten zu können, sie sind völlig relaxed.
Bei der Weiterfahrt treffen wir auf eine Furt eines Seitenkanals, sie sieht befahren aus, und wir wollen rüber, weil wir sonst einen Umweg machen müssten. Beatrix watet durch, und wir meinen, die Tiefe ist ok. Die Querung ist problemlos, das Wasser geht gerade über die Trittbleche, und vorne als Bugwelle bis zu den Scheinwerfern. Es sind einige Game Drives der Khwai River Lodge unterwegs, aber wir sehen nur ein anderes Privatauto. Ab 11 Uhr stellen wir uns auf eine der Campsites in den Schatten eines großen Baums.
Am Ufer ziehen sieben große Hornraben vorbei, eine gefährdete Art, gibt es nur in unberührter Wildnis. Abends fahren wir noch mal zu den Löwen, sie liegen auf einer freien Grasfläche, umringt von drei Gamedrive-Autos. Um sie herum einige Geier, wir sehen einen kleinen blutigen Knochen, es sieht so aus, dass sie tagsüber ein kleine Antilope gerissen haben. Es kommt wieder niemand zum Kassieren.
Tatsächlich finden wir sie nach einem Kilometer direkt am Weg, zwei Weibchen und fünf ältere Junge. Das ist super, sie aus ein paar Metern Entfernung beobachten zu können, sie sind völlig relaxed.
Löwe grinst ... |
so viel Futter ... |
Bei der Weiterfahrt treffen wir auf eine Furt eines Seitenkanals, sie sieht befahren aus, und wir wollen rüber, weil wir sonst einen Umweg machen müssten. Beatrix watet durch, und wir meinen, die Tiefe ist ok. Die Querung ist problemlos, das Wasser geht gerade über die Trittbleche, und vorne als Bugwelle bis zu den Scheinwerfern. Es sind einige Game Drives der Khwai River Lodge unterwegs, aber wir sehen nur ein anderes Privatauto. Ab 11 Uhr stellen wir uns auf eine der Campsites in den Schatten eines großen Baums.
Am Ufer ziehen sieben große Hornraben vorbei, eine gefährdete Art, gibt es nur in unberührter Wildnis. Abends fahren wir noch mal zu den Löwen, sie liegen auf einer freien Grasfläche, umringt von drei Gamedrive-Autos. Um sie herum einige Geier, wir sehen einen kleinen blutigen Knochen, es sieht so aus, dass sie tagsüber ein kleine Antilope gerissen haben. Es kommt wieder niemand zum Kassieren.
Sa 10.11.2012 Savuti
Früh werden wir von Blitzen und Donner geweckt. Wir stehen gleich auf und verpacken alles, aber es bleibt bei einigen Tropfen. Heute haben wir noch eine längere Fahrt vor uns, zum Savuti Kanal. Dies ist eine legendäre Gegend für Wildtiere, der Kanal ist ein Ausfluss des Linyanti, einem Teil des Flusssystems Kwando/Linyanti/Chobe, alles der gleiche Fluss, nur mit verschiedenen Namen entlang der Strecke. Der Kanal hat eine bewegte Historie, abwechselnd zu fließen oder auszutrocknen. Bis 1982 war es ein Fluss, danach ein Trockenbett. Wo die Piste den Kanal im Chobe Nationalpark kreuzt, gibt es eine Campsite und zwei Lodges, an einem künstlichen Wasserloch, das einzige Wasser weit und breit, solange der Kanal trocken war. Hier gab es immer Elefanten und große Löwenrudel, die sich darauf spezialisiert hatten, Elefanten zu reißen – epische Kämpfe. Wir waren das erste Mal 1994 hier.
2009 hat das Wasser wieder begonnen zu fließen, es musste sogar eine Stahlbrücke gebaut werden. Der Kanal ergießt sich in die Savuti Marsh, eine brettflache Ebene, in der er versickert. Jetzt ist diese Ebene voll mit Tümpeln, Wasseradern und Tieren aller Art. Der Weg nach Savuti ist beschwerlich, es muss eine Sandridge überquert werden, aber uns hilft, dass es an einigen Stellen entlang der Piste geregnet hat, so lässt sich der Sand besser befahren. Es sind nur 90 km, aber wir brauchen vier Stunden. Wir haben keine Reservierung und bekommen erst nur einen Platz auf den Overflow Sites, wir sollen abends fragen, ob eine Reservierung für eine der 11 Sites verfallen ist. Der Campingpreis ist Nepp, 80 Euro für uns beide - Ausnutzung des Monopols. Die Plätze liegen um ein verbunkertes Waschhaus herum, es musste so gebaut werden, weil alle früheren Gebäude von Elefanten auf der Suche nach Wasser zerstört wurden. Wir fahren am Kanal entlang, aber dort gibt es keine Tiere, was uns wundert.
Als wir zur Marsh kommen, sehen wir den Grund: dort spielt sich alles ab, Elefanten, Büffelherden, Gnus und viele Wasservögel. Um näher zu kommen, müssen wir wieder mal durchs Wasser, zum Glück kommen uns zwei andere Autos entgegen, und wir sehen, wo sie durchfahren und wie tief es ist. Wir waten zum Test durch, aber es ist ok. Es gibt große Schwärme von Pelikanen, ein ungewohnter Anblick in dieser eigentlich trockenen Gegend. Beeindruckend ist, wie sie kleinere Seen gemeinsam abweiden, um zu fischen. Es liegen viele Kadaver von Elefanten herum, besonders jüngere. Es gibt zwar zu trinken, aber zu wenig Futter, das Gras außerhalb der Marsh ist noch dürr, und auch die Bäume haben wenig Grün, das wird sich erst ändern, wenn die Regenzeit richtig beginnt. Aber Nordbotswana hat zu viele Elefanten, so entsteht eine natürliche Auslese. Am Camp bekommen wir dann doch noch die letzte reguläre Site. Leider hat das Camp seine Wildheit verloren, es gibt jetzt auch Zelte zu mieten und ein Restaurant für die Zeltgäste. Früher sind regelmäßig Elefanten durch die Campsites marschiert, und nachts hat man das Gebrüll der Löwen vom nahen Wasserloch gehört, dieses ist aufgegeben worden, seitdem der Kanal wieder fließt.
Savuti Kanal fließt wieder |
2009 hat das Wasser wieder begonnen zu fließen, es musste sogar eine Stahlbrücke gebaut werden. Der Kanal ergießt sich in die Savuti Marsh, eine brettflache Ebene, in der er versickert. Jetzt ist diese Ebene voll mit Tümpeln, Wasseradern und Tieren aller Art. Der Weg nach Savuti ist beschwerlich, es muss eine Sandridge überquert werden, aber uns hilft, dass es an einigen Stellen entlang der Piste geregnet hat, so lässt sich der Sand besser befahren. Es sind nur 90 km, aber wir brauchen vier Stunden. Wir haben keine Reservierung und bekommen erst nur einen Platz auf den Overflow Sites, wir sollen abends fragen, ob eine Reservierung für eine der 11 Sites verfallen ist. Der Campingpreis ist Nepp, 80 Euro für uns beide - Ausnutzung des Monopols. Die Plätze liegen um ein verbunkertes Waschhaus herum, es musste so gebaut werden, weil alle früheren Gebäude von Elefanten auf der Suche nach Wasser zerstört wurden. Wir fahren am Kanal entlang, aber dort gibt es keine Tiere, was uns wundert.
Als wir zur Marsh kommen, sehen wir den Grund: dort spielt sich alles ab, Elefanten, Büffelherden, Gnus und viele Wasservögel. Um näher zu kommen, müssen wir wieder mal durchs Wasser, zum Glück kommen uns zwei andere Autos entgegen, und wir sehen, wo sie durchfahren und wie tief es ist. Wir waten zum Test durch, aber es ist ok. Es gibt große Schwärme von Pelikanen, ein ungewohnter Anblick in dieser eigentlich trockenen Gegend. Beeindruckend ist, wie sie kleinere Seen gemeinsam abweiden, um zu fischen. Es liegen viele Kadaver von Elefanten herum, besonders jüngere. Es gibt zwar zu trinken, aber zu wenig Futter, das Gras außerhalb der Marsh ist noch dürr, und auch die Bäume haben wenig Grün, das wird sich erst ändern, wenn die Regenzeit richtig beginnt. Aber Nordbotswana hat zu viele Elefanten, so entsteht eine natürliche Auslese. Am Camp bekommen wir dann doch noch die letzte reguläre Site. Leider hat das Camp seine Wildheit verloren, es gibt jetzt auch Zelte zu mieten und ein Restaurant für die Zeltgäste. Früher sind regelmäßig Elefanten durch die Campsites marschiert, und nachts hat man das Gebrüll der Löwen vom nahen Wasserloch gehört, dieses ist aufgegeben worden, seitdem der Kanal wieder fließt.
So 11.11.2012 Senyati Camp bei Kasane
Früh geht es weiter Richtung Kasane, das sind wieder vier Stunden durch Sand bis zur nächsten Besiedlung. Die Lodgegäste kommen alle per Buschflugzeug. Das Hinterland des Chobe River sieht sehr trocken aus, schlecht für die Elefanten, die vom Fluss zum Fressen dorthin müssten. Wir fahren durch Kasane, dort ist es ruhig, es ist Sonntag. Der Spar hat trotzdem offen, und wir kaufen ein paar Sachen. Bei Kasane ist ein Vierländereck: Botswana, Namibia, Zambia und Zimbabwe stoßen hier zusammen, am Zusammenfluss von Chobe und Zambezi. 10 km weiter liegt das Senyati Camp an der Grenze zwischen Botswana und Zimbabwe, im Busch mit einem eigenen Wasserloch direkt vor der Aussichtsplattform mit Bar, und es sind gleich mindestens 15 Elefanten beim Trinken.
Aussichtsplattform Senyati |
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