Sa 20.10.2012 Bateleur Camp
In Shingwedzi macht der Regen beim Frühstück glücklicherweise eine Pause, setzt danach aber wieder ein. Erst mal bleiben wir noch im Camp, setzen uns unters Restaurantdach und warten. Um die Zeit totzuschlagen, pumpen wir die zwei Ersatzreifen an der Camptankstelle auf, sie waren seit der letzten Reise nicht mehr aufgepumpt worden und hatten es nötig. Später fahren wir langsam ein paar Loops und ganz langsam nach Bateleur Camp, einem kleinen Bushcamp weiter am Shingwdezi flussaufwärts. Gegen 13 Uhr sind wir dort und können das Chalet schon beziehen. Das Camp liegt wirklich im Busch, was bei diesem Wetter nicht so attraktiv ist.
Unsere vier Freunde aus Wessling-Hochstadt, die gleichzeitig einen Südafrika-Urlaub machen, treffen nun auch ein, und es gibt viel zu erzählen. Leider sind sie auch vom schlechten Wetter verfolgt worden. Wir werfen den Grill an, und es gibt Speckwürstchen, Rinderfilet, Kartoffeln, Salate und Rotwein. Nachts regnet es schon wieder.
Unsere vier Freunde aus Wessling-Hochstadt, die gleichzeitig einen Südafrika-Urlaub machen, treffen nun auch ein, und es gibt viel zu erzählen. Leider sind sie auch vom schlechten Wetter verfolgt worden. Wir werfen den Grill an, und es gibt Speckwürstchen, Rinderfilet, Kartoffeln, Salate und Rotwein. Nachts regnet es schon wieder.
So 21.10.2012 Birding Makuleke
Nach dem Frühstück ist Arbeit angesagt, wir müssen umpacken, weil wir heute das Auto für eine Woche abstellen müssen. Unser Ziel ist das Bushcamp von EcoTraining in der Makuleke Conession des Krüger Park. Die Anfahrt geht via Shingwedzi immer nach Norden bis zum Tal des Luvuvhu River und weiter zum Pafuri Gate. Dort werden wir mit den anderen Teilnehmern von einem offenen Wagen von EcoTraining abgeholt, es geht im Konvoi zurück zum Ranger Post am Luvuhvu, wo wir unsere Autos abstellen. Das Gepäck kommt auf den Anhänger, und los gehts zum Camp in der Limpopo Floodplain.
Wir sind im nördlichsten Bereich des Parks, 24.000 ha zwischen dem Luvuvhu und dem Limpopo River, bei Crooks Corner, dem Dreiländereck von Südafrika, Zimbabwe und Mozambique. Hier gab es eine turbulente Historie, geprägt von Wilderern, Schmugglern und anderen gesetzlosen Gesellen, welche die Gegend unsicher machten und immer wieder die Grenze wechselten, um dem Gesetz zu entgehen. Der Limpopo bildet die Grenze zu Zimbabwe. Im Zuge der Buschkriege in Rhodesien und Mozambique wurde das Land in den späten 1960er Jahren von Südafrika zum militärischen Sperrgebiet erklärt und die dortige Bevölkerung vom Stamm der Makuleke zwangsweise umgesiedelt. Nach 1994 bekamen die Makuleke das Land wieder zurück, einigeten sich aber mit der Regierung, dass sie es nicht wieder besiedelten, sondern es wurde als Sondergebiet in den Krüger Park integriert, und die Makuleke vergaben Konzessionen an zwei Lodge-Betreiber und an EcoTraining. Die Firma bildet einen Großteil der professionellen Guides und Game Ranger aus und hat mehrere Ausbildungscamps in Südafrika, Botswana und Kenia. Diese werden auch für „einfachere“ Kurse verwendet, wie unser Birding Kurs einer ist.
Das Camp ist einfach, aber sehr komfortabel, mit großen A-Frame-Strohdachhütten auf Stelzen, mit Waschraum in der Hütte dabei, zwei Betten und einer überdachten Veranda.
Ein großere offener Gemeinschaftsraum dient als Essbereich und zum Lernen. Seit Mittag ist es endlich wieder sonnig und warm. Leider sind die Elefanten weggezogen, weil es hier noch nicht geregnet hat, sonst hätten wir eine Chance gehabt, sie im Camp zu sehen, einige abgebrochene Bäume zeugen von ihren Aktivitäten. Es sind insgesamt 9 Teilnehmer. Nach der Einführung in die Campregeln führt unser Instructor, Bruce Lawson, einen Rundgang durch das Camp und außen herum, und zeigt uns gleich jede Menge Vögel. Sundowners am Lagerfeuer, um 20 Uhr wird zum Dinner getrommelt, alle Teilnehmer holen die Töpfe, Pfannen und Utensilien im Küchenhaus ab. Danach werden wie jeden Abend die am Tag gesehenen Vögel in eine Liste eingetragen. Da Wecken um 4:45 angesagt ist, gehen die meisten bald ins Bett.
Unsere Hütte im EcoTraining Camp |
Das Camp ist einfach, aber sehr komfortabel, mit großen A-Frame-Strohdachhütten auf Stelzen, mit Waschraum in der Hütte dabei, zwei Betten und einer überdachten Veranda.
Gemeinschaftsraum |
Ein großere offener Gemeinschaftsraum dient als Essbereich und zum Lernen. Seit Mittag ist es endlich wieder sonnig und warm. Leider sind die Elefanten weggezogen, weil es hier noch nicht geregnet hat, sonst hätten wir eine Chance gehabt, sie im Camp zu sehen, einige abgebrochene Bäume zeugen von ihren Aktivitäten. Es sind insgesamt 9 Teilnehmer. Nach der Einführung in die Campregeln führt unser Instructor, Bruce Lawson, einen Rundgang durch das Camp und außen herum, und zeigt uns gleich jede Menge Vögel. Sundowners am Lagerfeuer, um 20 Uhr wird zum Dinner getrommelt, alle Teilnehmer holen die Töpfe, Pfannen und Utensilien im Küchenhaus ab. Danach werden wie jeden Abend die am Tag gesehenen Vögel in eine Liste eingetragen. Da Wecken um 4:45 angesagt ist, gehen die meisten bald ins Bett.
Mo 22.10.2012 Birding Makuleke
Wir sind schon vor dem Wecktrommeln wach. Nach Kaffee und Keksen wird losmarschiert, was beim Birding aber nichts mit zügigem Laufen zu tun hat.
Nach vier Stunden haben wir 3.9 km zurückgelegt. Die Concession hat einen außergewöhnlichen Reiz, wir sind jetzt zum dritten Mal hier. Der Reiz erschließt sich aber leider dem normalen Touristen nicht, weil normale Krüger-Besucher nur auf der Teerstraße durchfahren dürfen, wo man nur durch eher langweiligen Buschwald fährt. Am Luvuvhu entlang steht dagegen ein Uferwald mit großen alten Bäumen und dazwischen freien Flächen mit viel Wild, weiter im Westen bildet der Luvuvhu eine tiefe, spektakuläre Schlucht, Lanner Gorge.
Hinter einer Hügelkette erstreckt sich im Norden die Ebene des Limpopo, mit Fever Tree Wäldern, Gruppen von Lala-Palmen und viel verschiedener Vegetation. Das Ganze unterbrochen von Pfannen, die jetzt aber fast alle trocken sind. Es ist ein Bilderbuch-Afrika. Das Wandern geht so vor sich, dass der Instructor vorausgeht, dahinter der Backup-Guide, beide mit Gewehr. In Folge die Teilnehmer, in „single file“, Gänsemarsch. Zum Zeigen und Besprechen fächert sich die Gruppe auf. Dabei sind eine belgische Familie: Albert und Michelle mit Sohn Tanguy, die in Maputo für die European Commission arbeiten, mit einem CD (Corps Diplomatique) Nummernschild am standesgemäßen Toyota Landcruiser. Gabi, eine Stewardess von Swissair, und Gary aus Südafrika, beide machen den Kurs als Verlängerung eines anderen Kurses. Kathy, die in Lesotho lebt, und Derek, Head of Infrastructure des Krüger Parks. Er lebt im Hauptquatier in Skukuza. Seine Frau ist Krüger Section Ranger von Pafuri, wohl eher etwas Ungewöhnliches für so eine Position, weiß und weiblich. Nach vier Stunden Wandern werden wir mit dem Game Viewing Auto abgeholt, das funktioniert so, dass es zwei Backup Guides im Camp gibt, so dass einer dafür frei ist, das Auto zu bringen. Diese Backups sind angehende Trail Guides, die gerade ihre Ausbildung abgeschlossen haben. Die Abholung ist uns recht, heute ist es zur Abwechslung wieder heiß, 36 Grad und hohe Luftfeuchtigkeit. Zurück im Camp steht der Brunch bereit, anschließend ist Lecture, heute Vogelanatomie. Siesta ist zwischen 12 und 15 Uhr, da kann jeder machen, was er will, schlafen, lernen, lesen, selber Vögel im Camp suchen, oder eben Blog schreiben. Um 15 Uhr gibt es schon wieder was zu essen, einen light lunch, dann eine Ausfahrt bis zum Abend. Wir fahren zurück zum Luvuvhu, um dort Vögel zu suchen und in der Dämmerung nach Pel’s Fishing Owl zu sehen, einer seltenen Spezialität für jeden Birder. Wir haben sie früher dort schon gesehen, diesmal leider nicht. Am Himmel ziehen Zirruswolken auf, Bruce meint, dies sind die Anzeichen einer Kaltfront. Abends sind wir ziemlich müde, die feuchte Hitze ist anstrengend. Um 21 Uhr hat es noch 31 Grad.
Unsere Guides: Head Instructor und Backup Guide |
Nach vier Stunden haben wir 3.9 km zurückgelegt. Die Concession hat einen außergewöhnlichen Reiz, wir sind jetzt zum dritten Mal hier. Der Reiz erschließt sich aber leider dem normalen Touristen nicht, weil normale Krüger-Besucher nur auf der Teerstraße durchfahren dürfen, wo man nur durch eher langweiligen Buschwald fährt. Am Luvuvhu entlang steht dagegen ein Uferwald mit großen alten Bäumen und dazwischen freien Flächen mit viel Wild, weiter im Westen bildet der Luvuvhu eine tiefe, spektakuläre Schlucht, Lanner Gorge.
Szenerie in der Limpopo Floodplain |
Hinter einer Hügelkette erstreckt sich im Norden die Ebene des Limpopo, mit Fever Tree Wäldern, Gruppen von Lala-Palmen und viel verschiedener Vegetation. Das Ganze unterbrochen von Pfannen, die jetzt aber fast alle trocken sind. Es ist ein Bilderbuch-Afrika. Das Wandern geht so vor sich, dass der Instructor vorausgeht, dahinter der Backup-Guide, beide mit Gewehr. In Folge die Teilnehmer, in „single file“, Gänsemarsch. Zum Zeigen und Besprechen fächert sich die Gruppe auf. Dabei sind eine belgische Familie: Albert und Michelle mit Sohn Tanguy, die in Maputo für die European Commission arbeiten, mit einem CD (Corps Diplomatique) Nummernschild am standesgemäßen Toyota Landcruiser. Gabi, eine Stewardess von Swissair, und Gary aus Südafrika, beide machen den Kurs als Verlängerung eines anderen Kurses. Kathy, die in Lesotho lebt, und Derek, Head of Infrastructure des Krüger Parks. Er lebt im Hauptquatier in Skukuza. Seine Frau ist Krüger Section Ranger von Pafuri, wohl eher etwas Ungewöhnliches für so eine Position, weiß und weiblich. Nach vier Stunden Wandern werden wir mit dem Game Viewing Auto abgeholt, das funktioniert so, dass es zwei Backup Guides im Camp gibt, so dass einer dafür frei ist, das Auto zu bringen. Diese Backups sind angehende Trail Guides, die gerade ihre Ausbildung abgeschlossen haben. Die Abholung ist uns recht, heute ist es zur Abwechslung wieder heiß, 36 Grad und hohe Luftfeuchtigkeit. Zurück im Camp steht der Brunch bereit, anschließend ist Lecture, heute Vogelanatomie. Siesta ist zwischen 12 und 15 Uhr, da kann jeder machen, was er will, schlafen, lernen, lesen, selber Vögel im Camp suchen, oder eben Blog schreiben. Um 15 Uhr gibt es schon wieder was zu essen, einen light lunch, dann eine Ausfahrt bis zum Abend. Wir fahren zurück zum Luvuvhu, um dort Vögel zu suchen und in der Dämmerung nach Pel’s Fishing Owl zu sehen, einer seltenen Spezialität für jeden Birder. Wir haben sie früher dort schon gesehen, diesmal leider nicht. Am Himmel ziehen Zirruswolken auf, Bruce meint, dies sind die Anzeichen einer Kaltfront. Abends sind wir ziemlich müde, die feuchte Hitze ist anstrengend. Um 21 Uhr hat es noch 31 Grad.
Di 23.10.2012 Birding Makuleke
Nachts kommt ein Wind auf, und früh ist es bedeckt bei 23 Grad. Der Wind hält die ganze Zeit an. Um 5:30 Uhr fahren wir ein Stück, dann geht zu Fuß zu einigen Pfannen, die noch Wasser haben, mit Störchen und Reihern, unterwegs an einer Büffelherde vorbei. Das Ziel der Wanderung ist der Limpopo, auf dem Weg durch den Uferwald scheuchen wir eine Wood Owl auf.
Der Limpopo fließt in voller Breite in seinem sandigen Bett, ganz ungewöhnlich für Oktober. Bei Richard Kipling wird er beschrieben als „great, grey-green, greasy, all set about with fever trees“. Diesmal ist er nur schmutzig braun. Es muss in seinem Catchment Area sehr frühzeitig sehr viel geregnet haben. Das gefällt uns gar nicht, weil wir in ein paar Tagen den Limpopo bei Pontdrift Richtung Botswana überqueren wollen, dort gibt es keine Brücke, nur die Fahrt durch den Fluss-Sand. Wir werden sehen.
Der Limpopo fließt seit letzter Woche, da wurden Gabi und Gary und ihre Gruppe nachts im Flussbett von einer plötzlichen meterhohen Flash Flood überrascht. Sie hatten am Rand des Flussbetts übernachtet (ein sogenanntes Sleep-Out), zum Glück hat die Nachtwache ein fernes Rauschen gehört. Trotzdem sind einige Ausrüstung, Schlafsäcke und sogar ein Gewehr weggeschwemmt worden. Sie hatten trotzdem ziemliches Glück.
Am Limpopo |
Der Limpopo fließt in voller Breite in seinem sandigen Bett, ganz ungewöhnlich für Oktober. Bei Richard Kipling wird er beschrieben als „great, grey-green, greasy, all set about with fever trees“. Diesmal ist er nur schmutzig braun. Es muss in seinem Catchment Area sehr frühzeitig sehr viel geregnet haben. Das gefällt uns gar nicht, weil wir in ein paar Tagen den Limpopo bei Pontdrift Richtung Botswana überqueren wollen, dort gibt es keine Brücke, nur die Fahrt durch den Fluss-Sand. Wir werden sehen.
Noch mehr Limpopo |
Der Limpopo fließt seit letzter Woche, da wurden Gabi und Gary und ihre Gruppe nachts im Flussbett von einer plötzlichen meterhohen Flash Flood überrascht. Sie hatten am Rand des Flussbetts übernachtet (ein sogenanntes Sleep-Out), zum Glück hat die Nachtwache ein fernes Rauschen gehört. Trotzdem sind einige Ausrüstung, Schlafsäcke und sogar ein Gewehr weggeschwemmt worden. Sie hatten trotzdem ziemliches Glück.
Die Temperatur fällt bis Mittag auf 21 Grad, die Zirren hatten recht. Es bleibt aber trocken. Heute gibt es eine Lecture über Habitat, also welche Vegetationszonen es im südlichen Afrika gibt, und über Birding Equipment (Ferngläser, Spektive, Bestimmungsbücher). Pünktlich zum Beginn der Nachmittagswanderung setzt ein Nieselregen ein, der nicht mehr aufhört. Diese Reise ist wettermäßig wirklich vom Pech verfolgt. Der Walk wird auf 1½ Stunden verkürzt, am Schluss hören wir entfernt einen Löwen brüllen.
Mi 24.10.2012 Birding Makuleke
Wecken zur üblichen Zeit. Es ist weiterhin bedeckt bei 19 Grad. Dabei ist die Pafuri-Gegend mit nur 250 Meter Seehöhe eines der wärmsten Gebiete in Südafrika, es kann bis zu 50 Grad erreichen. Ein ausgedehnter Morning Walk über einige kleine Hügel mit Baobabs und durch Palmenansammlungen in den dichten Uferwald des Limpopo. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele Vogelarten wir sehen und hören, wenn ein Experte dabei ist.
Am Ende des Walks nieselt es wieder. Uns macht das nicht so viel aus, aber unsere Freunde machen gerade einen Walking Trail in der Gegend, und es tut uns leid für sie, weil das Erlebnis bei so einem Wetter doch getrübt ist. Die Einheimischen dagegen freuen sich über die Nässe und Kühle. Es ist für uns das schlechteste Oktober-Wetter seit 20 Jahren. Die heutige Lecture behandelt Birding Ethik und Vogelmigration, ein ganz interessantes Thema. Die Nachmittagsfahrt führt zur Lanner Gorge, einer Schlucht des Luvuhvu. Der Weg führt durch ein Sandveld-Gebiet, das von Rhinos bevorzugt wird. Wir sehen auch frische Spuren am Weg. Am Aussichtspunkt treffen wir überraschend die Gruppe von Berti und Colin, die wir schon im Krüger Bateleur Camp getroffen hatten, die bei Wilderness Safaris einen Walking Trail machen – so klein ist die Welt. Und einer deren Guides ist Dan, der Backup Guide bei unserem ersten Birding Kurs vor einem halben Jahr war. Leider geschieht das Unvermeidliche, kaum sind wir 5 Minuten dort, setzt Regen ein, ziemlich heftig. Alle flüchten zu den Autos, und da unseres kein Dach hat, sind die Sitze schön nass – Africa is not for Sissies (etwa: Afrika ist nichts für Weichlinge). Die Rückfahrt ist etwas klamm.
Verdiente Kaffeepause |
Am Ende des Walks nieselt es wieder. Uns macht das nicht so viel aus, aber unsere Freunde machen gerade einen Walking Trail in der Gegend, und es tut uns leid für sie, weil das Erlebnis bei so einem Wetter doch getrübt ist. Die Einheimischen dagegen freuen sich über die Nässe und Kühle. Es ist für uns das schlechteste Oktober-Wetter seit 20 Jahren. Die heutige Lecture behandelt Birding Ethik und Vogelmigration, ein ganz interessantes Thema. Die Nachmittagsfahrt führt zur Lanner Gorge, einer Schlucht des Luvuhvu. Der Weg führt durch ein Sandveld-Gebiet, das von Rhinos bevorzugt wird. Wir sehen auch frische Spuren am Weg. Am Aussichtspunkt treffen wir überraschend die Gruppe von Berti und Colin, die wir schon im Krüger Bateleur Camp getroffen hatten, die bei Wilderness Safaris einen Walking Trail machen – so klein ist die Welt. Und einer deren Guides ist Dan, der Backup Guide bei unserem ersten Birding Kurs vor einem halben Jahr war. Leider geschieht das Unvermeidliche, kaum sind wir 5 Minuten dort, setzt Regen ein, ziemlich heftig. Alle flüchten zu den Autos, und da unseres kein Dach hat, sind die Sitze schön nass – Africa is not for Sissies (etwa: Afrika ist nichts für Weichlinge). Die Rückfahrt ist etwas klamm.
Do 25.10.2012 Birding Makuleke
Der Morgen sieht nicht schlecht aus, es ist aber immer noch bewölkt. Ein kombinierter Drive/Walk zu einer Pfanne mit ein paar Wasservögeln. Einige Raubvögel sind immer zu sehen, Geier, die ein Nest haben, Bateleur Adler und andere Adler. Raubvögel sind schwer zu identifizieren, auch weil man sie oft nur aus größerer Entferung sieht. Noch ein Abstecher zum Limpopo, dessen Wasserstand etwa einen Meter gefallen ist. Bruce erzählt, dass geschätzt jeden Tag 150 Zimbabwer die Concession durchqueren, viele nur, um Vorräte in Südafrika zu kaufen, andere aber auch auf dem Weg in größere Städte in Südafrika als illegale Einwanderer. Auf der Rückfahrt nochmal ein Schauer. Die Lecture ist über die Identifizierung von Raubvögeln. Über Mittag wird es endlich wärmer, 25 Grad, ein merklicher Unterschied zu 21 Grad wie an den letzten beiden Tagen. Nachmittags zu Crooks Corner am Zusammenfluss von Limpopo und Luvhuvu. Wie immer Hippos in der Luvhuvu Mündung. Sundowner in einer trockenen Pfanne, wir machen dabei Conservation Work und reißen eine giftige Alien-Pflanze aus, Datura aus Südamerika mit schönen Blüten, die sich in Feuchtgebieten explosionsartig verbreitet.
Weiter zur Gegend um die Luvhuvu-Brücke, aber die Pel’s Fishing Owl bleibt uns wieder versagt. Auf dem Rückweg im Spotlight eine Zibetkatze, eine große Eule und – was seltenes – ein Stachelschwein.
Büffel im Luvhuvu |
Weiter zur Gegend um die Luvhuvu-Brücke, aber die Pel’s Fishing Owl bleibt uns wieder versagt. Auf dem Rückweg im Spotlight eine Zibetkatze, eine große Eule und – was seltenes – ein Stachelschwein.
Fr 26.10.2012 Birding Makuleke
Durch die klare Nacht kühlt es auf 17 Grad ab. Das ist uns aber recht, weil dann die Sonne Wieder scheint. Auch wenn die Hitze manchmal beschwerlich ist und man darüber stöhnt, nasses und kühles Wetter ist viel unangenehmer. Eigentlich war früh ein Walk durch den dunklen Uferwald angesagt, weil es endlich wieder „afrikanische“ Temperaturen hat, und man dann lieber im Schatten ist. Aber nach kurzer Zeit finden wir in der Nähe einer Wasserstelle Spuren von zwei Rhinos. Das gefällt den Guides gar nicht. Die Rhinos sollten weiter im Süden hinter den Hügeln in der Nähe des Luvhuvu sein. Warum sie jetzt hier sind,darüber kann nur spekuliert werden. Sie sind viel zu nahe an der Grenze zu Zimbabwe und könnten Wilderern zum Opfer fallen. Es wird beschlossen, dass wir die Rhinos tracken, damit bekannt ist, wo sie hin sind. Wir folgen ihnen 4½ Stunden über eine Strecke von 8 km. Das ist oft nicht geradlinig, sondern quer durch den Busch, meist auf ausgetretenen Wildpfaden. Sie haben sich zwischendurch manchmal zum Ruhen hingelegt, erkennbar an den Eindrücken ihrer Haut im Sand. Unterwegs am hellen Tag nochmal ein Stachelschwein, das sich schnell in von einem Erdferkel gegrabene große Löcher zurückzieht. Leider ziehen die Rhinos nicht nach Süden, sondern sogar Richtung Limpopo.
Im dichten Uferwald verlieren wir die Spuren, können aber durch Wege entlang des Ufers schließen, dass sie nicht zum Fluss sind. Also geht es zurück zu den letzten Spuren, die in ein dichtes Gebüsch führen. Bruce geht vorsichtig hinein und bläst dann eilig zum Rückzug, er ist nahezu über ein schlafendes Rhino gestolpert. So sehen wir sie leider nicht. Das Tracking ist aber ein ganz tolles Erlebnis. Zum Glück ist der Endpunkt zufällig an einer Piste und es wird über Funk ein Auto zu unserer Abholung geordert. Vorher wurde schon unser Camp über Funk verständigt und gibt unsere Info zu den Rhinos an den zuständigen Ranger Post weiter. Von dort werdern Ranger geholt, die die Rhinos nach Süden zurücktreiben werden, sie sind zu wertvoll.
Nach dem Brunch ist Examen. Es sind je 26 Vögel auf Bildern und nach ihrem Gesang zu identifizieren, wir schaffen alle Bilder zu erkennen, beim Gesang Beatrix 23, Manfred 18. Damit sind wir ganz zufrieden. Der Nachmittagsdrive ist entspannt zum Luvhuvu, wir schauen diesmal ein wenig mehr auf Vierbeiner. Zum Sundowner gibt es eine Überraschung: Dee ist mit ihrem Auto zum Fluss gefahren und hat einen Tisch mit Gin&Tonic und Snacks aufgebaut – sehr stilvoll.
Rhino Tracking |
Im dichten Uferwald verlieren wir die Spuren, können aber durch Wege entlang des Ufers schließen, dass sie nicht zum Fluss sind. Also geht es zurück zu den letzten Spuren, die in ein dichtes Gebüsch führen. Bruce geht vorsichtig hinein und bläst dann eilig zum Rückzug, er ist nahezu über ein schlafendes Rhino gestolpert. So sehen wir sie leider nicht. Das Tracking ist aber ein ganz tolles Erlebnis. Zum Glück ist der Endpunkt zufällig an einer Piste und es wird über Funk ein Auto zu unserer Abholung geordert. Vorher wurde schon unser Camp über Funk verständigt und gibt unsere Info zu den Rhinos an den zuständigen Ranger Post weiter. Von dort werdern Ranger geholt, die die Rhinos nach Süden zurücktreiben werden, sie sind zu wertvoll.
Baobab |
Nach dem Brunch ist Examen. Es sind je 26 Vögel auf Bildern und nach ihrem Gesang zu identifizieren, wir schaffen alle Bilder zu erkennen, beim Gesang Beatrix 23, Manfred 18. Damit sind wir ganz zufrieden. Der Nachmittagsdrive ist entspannt zum Luvhuvu, wir schauen diesmal ein wenig mehr auf Vierbeiner. Zum Sundowner gibt es eine Überraschung: Dee ist mit ihrem Auto zum Fluss gefahren und hat einen Tisch mit Gin&Tonic und Snacks aufgebaut – sehr stilvoll.
Sa 27.10.2012 Mapungubwe-Leokwe
Früh löst sich die Gruppe teilweise auf, die Belgier wollen heute noch in Maputo zurück sein, sie fahren schon nach dem Wecken los.
Wir anderen machen einen kurzen Drive entlang der Floodplain und zum Limpopo Lookout. Der Drive dient als Guiding Assessment für Gary, und er macht es gut, mit vielen Erklärungen zu Termiten, Baobabs, und anderen Informationen jenseits der Tiere. Im Camp noch ein kleines Frühstück, dann fahren uns die drei Guides Gary, Andy und Dan zu unserem Auto am Ranger Post. Wir verlassen den Park, und es geht Richtung Musina zum Einkaufen. Musina ist ein Grenzort zu Zimbabwe, und in den Geschäften ist der Teufel los, Mengen von Zimbabwern kaufen ein – es ist Samstag. Ein Abbild des Niedergangs unter Mugabe, man muss über die Grenze, um ein großes Warenangebot zu haben. Die Straße nach Mapungubwe dann wieder ganz leer. Mapungubwe ist ein Nationalpark am Dreiländereck Südafrika, Botswana und Zimbabwe, am Zusammenfluss von Limpopo und Shashe, der Zimbabwe und Botswana trennt. Hier wurde in den 30er Jahren eine Ruinenstadt entdeckt, ähnlich den Ruinen von Great Zimbabwe. Diese Kultur existierte dort bis ca. 1400. Es ist wenig bekannt, insbesondere über die Gründe des Niedergangs. Ein besonderer Fund war ein kleines goldenes Rhino.
Die Gegend ist lanschaftlich spektakulär, mit bizarren Felsen, die sich hoch über die Flussebene erheben, von dort hat man tolle Ausblicke. Wir sind zwei Nächte im Leokwe Camp, gelegen in einem Talschluss, umgeben von roten Felsen. Hier treffen wir wieder unsere Freunde. Es ist heiß, und wir springen in den Swimming Pool, der idyllisch in die Felsen eingebaut ist. Gemeinsames Grillen und Plaudern bei kaltem Weißwein. Im Chalet gibt es ein paar Moskitos, und da uns jeder einzelne etwas Schlaf raubt, werden wir morgen unser Moskitonetz aufhängen.
Limpopo Lookout |
Wir anderen machen einen kurzen Drive entlang der Floodplain und zum Limpopo Lookout. Der Drive dient als Guiding Assessment für Gary, und er macht es gut, mit vielen Erklärungen zu Termiten, Baobabs, und anderen Informationen jenseits der Tiere. Im Camp noch ein kleines Frühstück, dann fahren uns die drei Guides Gary, Andy und Dan zu unserem Auto am Ranger Post. Wir verlassen den Park, und es geht Richtung Musina zum Einkaufen. Musina ist ein Grenzort zu Zimbabwe, und in den Geschäften ist der Teufel los, Mengen von Zimbabwern kaufen ein – es ist Samstag. Ein Abbild des Niedergangs unter Mugabe, man muss über die Grenze, um ein großes Warenangebot zu haben. Die Straße nach Mapungubwe dann wieder ganz leer. Mapungubwe ist ein Nationalpark am Dreiländereck Südafrika, Botswana und Zimbabwe, am Zusammenfluss von Limpopo und Shashe, der Zimbabwe und Botswana trennt. Hier wurde in den 30er Jahren eine Ruinenstadt entdeckt, ähnlich den Ruinen von Great Zimbabwe. Diese Kultur existierte dort bis ca. 1400. Es ist wenig bekannt, insbesondere über die Gründe des Niedergangs. Ein besonderer Fund war ein kleines goldenes Rhino.
Rocky Outcrops |
So 28.10.2012 Mapungubwe-Leokwe
Früh zieht tiefe Bewölkung durch mit einem starken Wind. Das trübt etwas die Stimmung, weil wir für unseren Ausflug zum Fotografieren gerne Sonne hätten. Zuerst zu einem Boardwalk 10 Meter über dem Boden durch den Uferwald zum Limpopo, der hier ein kleines Rinnsal ist. Wir sehen die üblichen Vierbeiner, Zebras, Impalas, Gnus und Kudu, wegen der Felsen gibt es hier auch Klipspringer, die ähnlich wie Steinböcke leben.
Ein paar Kilometer entfernt geht es steil hinauf zu einigen Lookout Points am Zusammenfluss von Limpopo und Shashe. Weiter Blick über das unendliche Buschveld.
Der Shashe ist komplett trocken, wahrscheinlich sind die Wassermassen vor einer Woche 200 km flussabwärts aus dem Limpopo gekommen. Über Mittag Siesta und Aufräumen, die Wolken reißen auf, so fahren wir zum Sundowner nochmal zu den Aussichtspunkten.
Es ist Sonntag, trotzdem haben wir so einen außergewöhnlichen Platz für uns ganz alleine – undenkbar in Europa. Jetzt ist die Gelegenheit, schöne Fotos zu machen. Übrigens werden die eingestellten Bilder etwas kleiner ausfallen, 400 kB pro Bild sind zu viel zum Upload.
Limpopo bei Mapungubwe |
Ein paar Kilometer entfernt geht es steil hinauf zu einigen Lookout Points am Zusammenfluss von Limpopo und Shashe. Weiter Blick über das unendliche Buschveld.
Der Shashe ist komplett trocken, wahrscheinlich sind die Wassermassen vor einer Woche 200 km flussabwärts aus dem Limpopo gekommen. Über Mittag Siesta und Aufräumen, die Wolken reißen auf, so fahren wir zum Sundowner nochmal zu den Aussichtspunkten.
Afrika-Truppe |
Übermorgen wollen wir nach Botswana fahren. Je nach Internet-Verfügbarkeit macht der Blog wieder Pause, bis wir eine Botswana-SIM-Karte kaufen können.
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