Samstag, 27. April 2013

Mokala Nationalpark (2)



Fr        26.04.2013  Mokala Nationalpark – Motswedi Campsite
Abends grillen wir ein sehr gutes Rumpsteak und zwei Bratwurstkringel aus der Karoo, die uns geschmacklich aber nicht überzeugen. Wir warten auf die heutige Mondfinsternis, aber es sie ist von der Art, bei der der Mond nicht echt verfinstert wird, sondern nur an einem Rand dunkler wird. Wir sind es gar nicht mehr gewöhnt, in einem warmen Raum zu schlafen, nachts ist es uns mal viel zu warm. Trotzdem ist das Chalet von Vorteil, weil es früh wieder echt kalt ist, nur 6 Grad. Aber die Sonne scheint gleich auf unsere Terrasse, so können wir draußen frühstücken. Ein kurzer Spaziergang hinunter zu Fluss bietet wenig Tiersichtungen. 


"Schweinepark"


Durch den Park fahren wir vier Stunden Gamedrive in den Südteil, wo die anderen Unterkünfte sind. Mal eine Herde Rappenantilopen und eine einzelne Pferdeantilope, beides die wertvollsten, weil seltensten Antilopen. An Wasserlöchern viele Warzenschweine. Vögel leider nicht so zahlreich. Es gibt einen neuen Bird Hide an einem großen Damm, aber der Wasserstand ist so hoch, dass Vögel nur auf den Bäumen am entfernten Ufer sitzen. Am Office bekommen wir den Schlüssel für unser Waschhaus. Zur Campsite sind es dann noch 6 km. Die Campsite hat nur sechs Plätze, wieder mit einer Doppelhaushälfte für jeden Platz mit Küche, Dusche und Toilette, neu und schick. Die Küche hat sogar einen Kühlschrank (gasbetrieben) und einen Gaskocher. Schön ist, dass man auf ein Wasserloch schaut, das nur 30 Meter entfernt ist. Dahin kommen Warzenschweine zum Suhlen und einzelne Gnus zum Trinken. Und sogar eine Schildkröte hat Durst. Heute ist die letzte „Urlaubsübernachtung“, danach folgt nur noch eine Etappe Richtung Johannesburg und dann noch zwei Nächte in Johannesburg. 

Unsere Fahrstrecke, 5.600 km in 49 Tagen:


Donnerstag, 25. April 2013

Mokala Nationalpark



Do      25.04.2013  Mokala Nationalpark – Lilydale Chalets
Die Nacht ist wieder ziemlich kalt, aber zumindest am Tag scheint die Sonne jetzt immer aus einem fast wolkenlosen Himmel, da ist es angenehm. Die Hauptstraße wird gerade auf einer Länge von 30 km ausgebessert und verbreitert, da gibt es immer wieder längeren Einspurverkehr mit Ampeln, das kostet uns eine halbe Stunde. Hopetown hat seinen Namen zu Recht, hier gibt es endlich wieder einen vernünftigen Supermarkt. Dort überqueren wir den Oranje, und ab da ändert sich die Landschaft in das typische Buschfeld der nördlicheren Landesteile. Das wirkt nicht so abweisend wie die Karoo. Eigentlich wollten wir zwei Tage im Mokala Park in der Nähe von Kimberley campen, aber als wir unterwegs die Belegung geprüft haben, gab es für heute nur noch Chalets an zwei verschiedenen Plätzen im Park. 
 
Blick vom Lilydale Chalet

Da wir die Mosu Lodge schon kennen, haben wir uns für Lilydale entschieden, das Camp liegt am Hochufer eines Flüsschens, dort könnte man auch angeln, mit der Fliegenfisch-Variante. Die Chalets sind komfortabel, jedes mit einer Terrasse zum Fluss hin. An dem Gate sehen wir die ersten Tiere, Zebras, Weißschwanzgnus, Warzenschweine, Strauße und Kuhantilopen. 

Mittwoch, 24. April 2013

Durch die Karoo



Mi        24.04.2013  Kambro Farm Campsite
Weiter geht es lange Strecken durch die Karoo, aber ab heute endlich wieder auf Teer, langsam bekommt man das Schotter-Wellblech doch satt. Morgen sind wir im Mokala Nationalpark und brauchen noch eine passende Unterkunft dazwischen. Das ist wie geplant eine Farm an der Hauptstraße von Kapstadt nach Kimberley 200 km vor dem Park. Vorher kommen wir durch Carnarvon, am Ortseingang steht ein riesiges Schild „Home of the SKA“. Hier in der Gegend werden die Antennen des „Square Kilometer Array“ aufgestellt werden, eine Großanlage der Radioastronomie mit mal hunderten von Antennen, ein Projekt weltweiter Wissenschaftskooperation. Hier gibt es kaum Besiedlung und somit keinen Elektrosmog. Lustigerweise ist das Symboltier ein Erdmännchen. Das Einkaufen unterwegs gestaltet sich etwas schwierig, Orte sind selten, und sie bieten trotzdem kaum vernünftige Einkaufsmöglichkeiten. Die Farm – wahrscheinlich eine Schaffarm, wie alle in der Gegend - hat Chalets und Campsites, alles recht schön angelegt. Wir können Quiche mit Salat zum Abendessen bestellen, das Essen holen wir ab.


Di        23.04.2013  Williston Municipal Campsite

Hoodia

Am Morgen brechen wir bald auf, wir wissen nicht genau, wie weit wir kommen werden, bis wir am Weg eine brauchbare Übernachtung finden. Zuerst müssen wir aber das Tiefland verlassen, um auf das Plateau zu kommen, das das ganze Inland von Südafrika bildet. Im Osten sind das die Drakensberge, hier die Roggeveldberge. 
 
Anfang des Gannaga-Passes






Der Aufstieg geht über den Gannagapass, wieder ein wilder Pass mit Schotterstraße, schon um 1900 erbaut. Wir bewundern jedes Mal die Ingenieure, die das geplant haben. Danach die weite Karoo-Hochebene, unterbrochen nur von „desolate table mountains“ – wie in einer Werbebroschüre steht. Hier gibt es nur noch Schafe. Der erste nennenswerte Ort ist Williston, und da es spät genug ist zu bleiben, schauen wir uns um. Es gibt einen städtischen Campingplatz, der nicht zu abschreckend aussieht, und auch ein Gästehaus „The Ark“, wo wir zu Abend essen können. Der Ort hat tatsächlich UMTS-Mobilfunk, so können wir unseren langen Blog einstellen, der sich 10 Tage aufgestaut hat. The Ark ist skurril, wie Joe’s Beerhouse in Windhoek im Kleinen, mit alten Dekorationen überhäuft. Es gibt Lamb Chops mit Reis und Gemüse, das Lamm springt uns nicht sehr an, jedenfalls nicht als Koteletts. Dafür kostet das Essen nur 65 Rand pro Person, und das Glas Rotwein nur 15 Rand. Danach noch eine Käseprobe von lokalem Käse, dabei ist ein sehr guter Camembert.
 

Dienstag, 23. April 2013

Cederberge und Tankwa Karoo Nationalpark


Tatsächlich waren wir 10 Tage ohne Internet! Das haben wir nicht mal im wenig besiedelten Botswana geschafft.



Mo      22.04.2013  Tankwa Karoo National Park – Skaapwagterpos Campsite

Sukkulenten blühen

Für den Vormittag haben wir uns eine kleine Bergwanderung vorgenommen auf die nächste Anhöhe, und es lohnt sich wirklich, der Blick ist wie von einem Feldherrenhügel über eine riesige Ebene bis zu den fernen Cederbergen. Danach geht es auf dem Fahrweg zu unserer letzten Übernachtung im Park. Sie liegt mehr in den Bergen, in der Nähe von alten, halbverfallenen Schafkrälen mit Steinmauern, daher auch der Name „Schafwächterposten“. 


 
... und Lilien












So       21.04.2013  Tankwa Karoo National Park – Volmoersfontein Campsite
Nachts kommt ein Wind auf, der etwas wärmere Luft heranführt. Es sind 35 km bis zur nächsten Campsite, die liegt weit im Westen des Parks am Rand einer großen Ebene, wieder bei einer halb verfallenen Farm. 
 
Einsame Campsite im Tankwa Karoo Park
Es ist ein unglaublich weites Land, man kommt sich ziemlich klein vor. Ein Stück entfernt ist ein einsamer kleiner Friedhof. Der Campingplatz ist bisher der schönste im Park. Hier gibt es eine natürliche Quelle, aber die ist fast trocken, früher muss sie mal ergiebiger gewesen sein, deswegen auch die Ansiedlung. Unterwegs die ersten Tiere, Oryx und Springböcke, aber sie sind sehr scheu.
Stachelschwein am Tag!







Ein Highlight ist ein Stachelschwein direkt am Weg, wir können es einige Zeit beobachten, und wir sehen, wo es gegraben hat und Pflanzenzwiebeln gefressen hat. Abends ein prächtiger Sonnenuntergang, es hat einige Wolken, das erzeugt mehr Farben als der wolkenlose Himmel, der „nur“ in Orangetöne übergeht. Heute ist es abends erfreulicherweise etwas wärmer. Ein Schatten fliegt durch den Mond, und gleich darauf hören wir den unheimlichen Ruf einer Schleiereule. Ansonsten fällt die Stille auf, die hier überall ist, kein menschlicher oder künstlicher Laut ist zu hören, höchstens mal ein Flugzeug, das in großer Höhe vorbeifliegt. Und da es auch wenige Insekten gibt, ist die Stille oft komplett - wenn gerade kein Wind geht.
 
Sa       20.04.2013  Tankwa Karoo National Park – Pyper se Boom Campsite
Gegen Mittag fahren wir nochmal beim Office vorbei, um mehr Feuerholz zu kaufen. Um ¾ 12 kommen wir an die nächste Campsite, und da haben wir wieder mal ein typisches Erlebnis mit hartleibigen Buren. Zwei Autos stehen da, Familien mit Kindern, und haben gerade ein Grillfeuer angezündet. Sie erklären uns großzügig, dass wir natürlich hier campen können, sie machen nur noch ihr Braai. Das dauert dann zwei Stunden, währenddessen wir in der Nähe stehen und warten, weil wir uns auf einen ruhigen Platz gefreut haben. Erst als sie weg sind, sehen wir, dass sie gar nicht hier über Nacht waren, sondern nur eine Mittagspause eingelegt haben, obwohl auf dem Schild steht, dass der Platz nur für Besucher mit Reservierung ist. Der Platz ist nicht so schön, es stehen zwei Ruinen herum und drei Eukalyptusbäume. Aber deren Schatten brauchen wir gar nicht, so heiß ist es nicht. Wie schon gestern gibt es keine Vierbeiner zu sehen. 
Altes Windrad in Tankwa Karoo Park

Dafür ein weiter Blick nach Westen bis zur Kette der Cederberge. Das garantiert einen schönen Sonnenuntergang. Abends ein großes Feuer, wir haben gemerkt, dass man eine große Glut braucht, dann erzeugt so ein Feuer auch genug Wärme.







 



Fr        19.04.2013  Tankwa Karoo National Park – Perdekloof Campsite
Früh hat es 6 Grad, da muss man mit dem Aufstehen warten, bis die Sonne aufgegangen ist. Wir fahren zurück zu Hauptstraße, das dauert 45 Minuten, weil wir so viele Farmtore auf und zu machen müssen. Zum Parkoffice sind es dann noch 25 km. Der Park ist erst 1986 proklamiert worden, früher war es alles Schafland, aber mit viel zu wenig Niederschlag und Überweidung. Jetzt ist er 150.000 Hektar groß, und es gibt Campsites und Übernachtung in renovierten Farmhäusern. Es wurden auch wieder Oryx, Springböcke und Kuhantilopen angesiedelt. Auch am Office kein Mobilfunk und kein Shop, wir hatten gehofft, dass das Office vielleicht WiFi gegen Bezahlung hat. Auch ohne Reservierung bekommen wir die vier Plätze, die wir geplant hatten. Es sind eine „luxuriöse“ Campsite und drei sogenannte „informal“ Campsites ohne Infrastruktur, die immer nur an eine Gruppe vergeben werden. Die bessere Site heißt Perdekloof und liegt am Anfang eines weiten Taleinschnitts, am Rand eines Bachbetts mit vielen Bäumen und Büschen. Es gibt dort sechs Plätze, und je zwei haben eine „Doppelhaushälfte“ mit eigener Küche, Dusche und Toilette, das ist ganz nett gemacht. Wir sind die einzigen Camper für diese Nacht. 
Bokmakierie

Schön ist, dass es hier viele Vögel gibt, die auch recht zahm sind. Mittags 22 Grad, das ist eigentlich zu wenig, weil es dann abends zu schnell abkühlt.












Do      18.04.2013  Hammelhoek Game Reserve Campsite
Früh ist der Himmel wolkenlos, aber neben dem Chalet rauscht der Biedouw River mit brauner Brühe vorbei, gestern war er noch ein Rinnsal. Wir müssen ihn auf dem Weiterweg auf einer Low-Level Brücke überqueren, deswegen sollen wir uns laut Rat der Verwalter beeilen. Wenn der Fluss weiter steigt, geht es nicht mehr. Und dann gibt es 30 km weiter noch den viel größeren und gefährlicheren Doring River. Die Verwalter rufen dort für uns auf einer Farm an, aber er fließt noch nicht, so können wir losfahren, sonst müssten wir zu unserem Ziel einen großen Umweg machen. Lustigerweise ist an der Doring-Überquerung auf einer Landkarte der Ort Uitspankraal eingezeichnet, tatsächlich ist es nur eine Farm im Nichts. Es ist aber gut, dass es sie gibt. Die Flussdurchquerung ist noch einfach, eine Sandspur mit etwas Wasser zwischen großen Steinblöcken. 
 
Im Schlamm festgefahren
Dahinter geht es bergauf, die Piste ist stark ausgespült vom gestrigen Regen, dann kommt eine Senke, die voller Schlamm ist, - und wir bleiben wieder mal stecken! Es ist eine wässrige Mischung aus Sand und ganz feinem, mehlartigem Schlamm. Wir versuchen erst gar nicht, das Auto auszugraben, sondern Manfred läuft zur Farm, die etwa einen Kilometer zurück liegt. Zum Glück ist der Farmer vor Ort und fährt mit seinem Traktor und zwei Arbeitern los, um uns herauszuziehen. Das klappt auch auf Anhieb – wir haben Glück gehabt, die Stelle hätte auch weit ab jeder Besiedlung sein können. 


 
"Straße" - Allrad 1. Gang
Leider hört das Abenteuer nicht auf, die weitere Piste aus dem Flusstal hoch wird immer schlechter, sie besteht eigentlich nur noch aus geschwemmten Steinen mit tiefen Rinnen dazwischen, und wir müssen immer wieder anhalten, um sie notdürftig auszubessern. Aber auch das nimmt ein Ende, und oben bleibt die Strecke flach und wird wieder besser, auch wenn immer wieder große Pfützen im Weg sind. Das Auto sieht am Ende ziemlich verschweint aus. Trotzdem zieht sich die Fahrt in die Länge, und auch die Zufahrt zum Tankwa Karoo Nationalpark, ist eine schlechte Piste. So sind wir froh, ein Schild „Hammelhoek Private Game Reserve“ mit Campingmöglichkeit zu sehen, und biegen dorthin ab. Das ist aber immer noch nicht das Ende der Geschichte, wir müssen uns wie in einer Odyssee von Farm zu Farm durchfragen, bis wir zu einem Verwalterhaus kommen, aber die Leute dort sprechen nur Afrikaans. Irgendwie verstehen wir, dass wir zu einen Haus mit einem grünen Dach fahren sollen, das man Richtung eines Berghangs sieht. Dort stellen wir uns neben der „Hunter’s Hut“ ab, das wäre für uns ok zum Übernachten. Daneben steht das Haus mit dem grünen Dach, es sieht wie ein privates Wochenendhaus aus. Nach einiger Zeit kommt aber der Verwalter angefahren und bedeutet uns, dass wir falsch sind, und tatsächlich ist hinter dem grünen Haus die eigentliche Campsite mit Waschhaus – da wären wir nie drauf gekommen. Es ist sogar noch ein südafrikanischer Camper da, der ein großes Feuer unterhält, an dem wir uns mit wärmen dürfen. Dieser Tag war etwas anstrengend, obwohl wir gerade mal 110 km gefahren sind.

Mi        17.04.2013  Enjo Farm Camping - Biedouvalley
Nachts fängt es bald an zu regnen und hört nicht mehr auf, noch dazu mit heftigem Wind. Das ist unschön; die Zeltseite in Windrichtung wird ziemlich nass, wir müssen innen unsere Notfallplastikstücke auslegen, damit die Matratze trocken bleibt. Beim Aufstehen regnet und stürmt es immer noch. Wir klappen ganz schnell das Zelt zusammen und fahren sofort los. Das schlechte Wetter kam von Westen, aber wir fahren auf die etwas abgeschirmte Ostseite hinter die große Cederberg-Kette, die in Nord/Südrichtung verläuft. Da ist der Regen geringer und hört später auf. Das ist gut so, weil wir eine 4x4-Piste 35 km durch die Berge bis zum Örtchen Wupperthal fahren. Das ist eine Gründung der Rheinischen Mission, daher der Name. Der Ort liegt in einem tiefen Tal, und der Abstieg dorthin ist abenteuerlich, es ist eigentlich keine Straße mehr, sondern ein steiler, steiniger Trampelpfad für Autos. Wir sind froh, als wir unten sind. Wir schauen, ob wir was einkaufen können, aber es gibt außer Konserven nur Eier, und die Bäckerei ist nicht in Betrieb, weil der Ort wegen des Sturms keinen Strom hat. Der Aufstieg aus dem Tal ist genauso steil, aber zumindest teilweise asphaltiert. 
Chalet als Zuflucht bei Regen

Das nächste Tal ist das Biedowvalley, hier wollten wir eigentlich campen, aber angesichts des kalten Wetters geben wir das auf, die Farm Enjo hat zum Glück auch Chalets mit Feuerstelle innen, das ist dann schön gemütlich. Es fängt wieder an zu regnen, bis zum Abend. Interessanterweise gehört die Schaffarm einem ehemaligen Flugkapitän der Lufthansa, der hier sogar einen Buschflugplatz hat. Es wäre sicher interessant gewesen, sich mit den Besitzern zu unterhalten, aber sie wohnen die meiste Zeit an der Südküste, seit die Kinder in die Schule gehen, und fliegen nur am Wochenende ab und zu mal ein. Die Verwalter sind sehr hilfsbereit, wir können Bratwurst fürs Abendessen kaufen und am nächsten Morgen kurz unsere Mails abrufen, es gibt weiterhin keinen Mobilfunk weit und breit.


Di        16.04.2013  Sanddrif Farm Camping – Cederberge
Es geht früh los, weil wir zu den Wolfberg Cracks aufsteigen wollen. Das sind 650 Höhenmeter ziemlich steil aufwärts. Die Cracks sind eine Sehenswürdigkeit, mehrere große Risse am Rand einer Art Tafelberg, 30 Meter breit, ab dem oberen Berghang 50 Meter hoch, und nach innen ansteigend bis auf das Plateau. Am Aufstieg viele Protea-Büsche, an denen Nektarvögel herumfliegen. Der Aufstieg ist ziemlich anstrengend. Leider ist die Ausschilderung oben sehr schlecht, es soll einen Eingang in den „Narrow Crack“ geben, wo man durch ein enges Loch kriechen muss, aber erst finden wir ihn nicht, und dann ist der Einstieg so hoch, dass wir als Ungeübte es nicht schaffen, ihn hoch zu klettern. So gehen wir den „Wide Crack“ hoch, das ist ein einfacher Weg. Insgesamt sind wir 5 ¾ Stunden unterwegs. 
Wolfberg Cracks
Aufstieg im "Wide Crack"

Auf der Hochebene hinter den Cracks


Nachmittags fahren wir zur Weinprobe, sie kostet nur 20 Rand pro Person, es gibt 8 Weine zur Auswahl, 5 Weißweine und drei Rote (u.a. Sauvignon Blanc, Chenin Blanc, Merlot/Shiraz, Cabernet Sauvignon und Shiraz). Sie schmecken sehr unterschiedlich und gut. Abends weht ein ziemlicher Wind, der nicht nachlassen will, für morgen ist Regen angesagt, eher unzeitgemäß, wir sind schon in der Kapregion, die den Winterregen im Juni/Juli hat, im Gegensatz zum Rest des südlichen Afrika mit dem Sommerregen von Oktober bis März. Da sind wir etwas vom Pech getroffen. Insgesamt ist uns bisher der südafrikanische Teil der Reise zu kalt. Da nützt es auch nichts, wenn die langfristigen Mittelwerte wärmer sind.

Mo      15.04.2013  Sanddrif Farm Camping - Cederberge
Paviane beäugen uns misstrauisch

Am Morgen ist wieder Wandern zum Aufwärmen angesagt, eine Runde über den Hausberg, auf dem viele Paviane sitzen und uns laut ausbellen, aber nur eine geringe Entfernung zu uns halten. Normalerweise haben sie eine größere Fluchtdistanz. Manche sitzen auf den Proteabüschen und fressen die jungen Blüten ab. Nach nur einer kurzen Fahrt zum Teil durch das Cederberg Wilderness Gebiet checken wir für zwei Tage in der Sanddrif Farm ein. Es ist eigentlich eine Weinfarm, die höchstgelegene in Südafrika, mit Weinfeldern zwischen 850 und 1000 Metern Höhe. Morgen wollen wir eine Weinprobe machen. Wir kaufen gleich Permits zum Wandern in verschiedenen Teilen des Gebiets. Ganz faszinierend finden wir den Ausflug am Nachmittag zum Stadsaal-Gebiet. Große, von der Natur skurril geformte Sandsteinformationen mit Säulen und Überhängen, mit tollen Mustern und Figuren, laden zum Erkunden ein. Man könnte hier Tage verbringen und immer wieder Neues entdecken. Die Ocker- und Rottöne werden im Nachmittagslicht immer intensiver. Und das Unglaubliche ist, dass wir die einzigen Besucher sind. Wir finden es eigentlich eine Sehenswürdigkeit von Weltrang.










So       14.04.2013  Driehoek Farm Camping - Cederberge
Die Jamaka-Campsite liegt in einem tiefen, engen Talgrund der Cederberge, da sammelt sich die Kälte. Schon ab Sonnenuntergang wird es unangenehm feuchtkalt; wir verziehen uns schon um acht Uhr abends ins Zelt. 
 
Bergwanderung in den Cederbergen

Protea-Blüte
Am Morgen hat es nur 9 Grad, aber das ist nicht schlimm, weil wir ganz bald aufstehen und auf den nächsten Berg wandern. Dabei wird es uns schnell warm. Von oben bieten sich schöne, weite Ausblicke. Hier gibt es noch Mobilfunk, danach absolut nichts mehr, das hatten wir in bewohnten Gegenden nicht mal in Botswana. 
























Uitkykpass in den Cederbergen

Auf der Passhöhe
Weiter geht die Fahrt über den Uitkykpass, wieder ein spektakulärer Schotterpass. Der Anhänger eines Wagens, der uns entgegen kommt, hat einen Platten und verliert genau auf unserer Höhe den Gummireifen komplett – ohne es zu merken. Der Pass endet in einem Hochtal – sieht aus wie Schottisches Hochland.   

























 
Auf der Driehoek Farm in den Cederbergen
Dort liegt nicht weit unsere nächste Campsite, auf der Farm Driehoek. Außer uns sind nur noch zwei andere Camper da, die meisten Wochenendcamper sind wohl schon abgereist. Abends brauchen wir wieder ein Feuer, erst mal zum Grillen der Straußensteaks und Straußenbratwurst aus Clanwilliam, dann zum Wärmen.






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