Samstag, 22. Oktober 2016

Okacuito River Camp bis Ndurukoro Camp



Fr  -  21.10.2016

Ndurukoro Camp
Beim obligatorischen Blick unter die Motorhaube sieht Manfred auf dem Bodenblech unter dem Motor einen grünlichen Fleck von der Kühlflüssigkeit. Da muss nachgeschaut werden. Manfred schraubt das Bodenblech ab, aber es liegt nicht an den neuen Kühlerschläuchen, sondern an einem anderen alten Schlauch des Kühlkreislaufs, dessen Schelle nicht mehr ganz dicht schließt. Leider lässt sich die Schelle nicht weiter festziehen, sie ist wohl eingerostet. So muss der Zweikomponentenkleber ran. Wir müssen beobachten, ob er genügt.
Bis 12 Uhr bleiben wir und beobachten Vögel. Beatrix sieht eine grüne Schlange in dem Boot, das an unserem Platz vertäut ist. Sie kriecht flink aus dem Boot auf eine Liane und verschwindet im Geäst der Feige neben uns. Der Chef tippt später auf eine harmlose Wasserschlange.
Green Water Snake
Mittags fahren wir 33 km weiter bis zum Ndurukoro Camp (100 N$ pp). Die Piste ist permanent von Krals und anderen Gebäuden, meist Hütten, gesäumt, auch viele Schulen liegen an der Straße. Leider ist sie sehr staubig, und wir können es kaum vermeiden, die Leute einzustauben. Trotzdem winken uns viele der Kinder zu und manche der Leute. Die Schulen sind gerade aus, etliche der Kinder haben einen Rucksack, und der ist bei allen genau der gleiche, wahrscheinlich mal eine Spende.
Das Ndurukoro Camp ist eine Anlage am Fluss, mit ein paar Chalets, festen Zelten und vier netten Campingplätzen direkt am Ufer. Da sind wir inzwischen verwöhnt, am Fluss wollen wir nicht in irgendwelchem Gebüsch campen, wo man nichts sieht. Der Chef ist gerade in Rundu. Wir beschließen zu bleiben, auch wenn auf der übernächsten Campsite gerade eine Wasserpumpe lärmt, mit der Flusswasser zum Bewässern des Rasens gepumpt wird, aber nicht mit einem einfachen Gartenschlauch, sondern einem richtig dicken Feuerwehrschlauch. Stellenweise stehen große Flächen, auf denen der Rasen wegen der Trockenheit ums Überleben kämpft, unter Wasser. Deswegen laufen wir erst mal herum. Die Anlage wird von Hühnern und Perlhühnern bevölkert. Sie sind nützlich, weil sie Termiten und Ameisen fressen. Nach einer Stunde dröhnt die Pumpe immer noch, da bitten wir den Gärtner, sie etwas weiter weg zu stellen, weil er sowieso die entferntere Grasfläche wässern muss. Das ist dann erträglich.

Später hören wir großen Lärm, ein Hund bellt, irgendeine Aufregung liegt vor. Der Gärtner kommt und zeigt auf ein Krokodil im Fluss, das gerade eine der hauseigenen Enten geschnappt hat. Das Krokodil schwimmt die nächste Stunde immer auf- und abwärts vor der Anlage herum, mal schauen die weißen Federn aus dem Maul, mal die Entenfüße.
Es hat heute 37 Grad, aber die Wärme kommt uns schlechter erträglich vor, und wir meinen, dass die starke Bodenbewässerung schuld ist, durch die Feuchtigkeit aufsteigt.
Zum Essen gibt es eine gemischte Pfanne mit Fleisch von gestern, Paprika und Kartoffel.
Wir sind wieder die einzigen Gäste im Camp. Nur in Samsitu waren wir bisher nicht alleine. Am Abend schaut Leon, der Besitzer, kurz vorbei, er hat den Grund vor vier Jahren für 25 Jahre vom Staat gepachtet. Früher gehörte die Anlage einer amerikanischen Missionsgesellschaft, die Waisenkinder betreut hat. Zurzeit sind keine Flusspferde in der Nähe, aber davor hatte er ein richtiges „Hippo-Problem“ weil so viele nachts zum Grasen in die Anlage gekommen sind. Erstaunlich laut am Abend, fast störend, sind die nahen Stromschnellen. Wir nehmen an, dass sie bei höherem Wasserstand gar nicht mehr existieren. Die Perlhühner gackern besonders am Abend schier unaufhörlich.

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