Fr - 21.10.2016
Ndurukoro Camp
Beim obligatorischen Blick unter die
Motorhaube sieht Manfred auf dem Bodenblech unter dem Motor einen grünlichen
Fleck von der Kühlflüssigkeit. Da muss nachgeschaut werden. Manfred schraubt
das Bodenblech ab, aber es liegt nicht an den neuen Kühlerschläuchen, sondern
an einem anderen alten Schlauch des Kühlkreislaufs, dessen Schelle nicht mehr ganz
dicht schließt. Leider lässt sich die Schelle nicht weiter festziehen, sie ist
wohl eingerostet. So muss der Zweikomponentenkleber ran. Wir müssen beobachten,
ob er genügt.
Bis 12 Uhr bleiben wir und beobachten Vögel. Beatrix sieht eine
grüne Schlange in dem Boot, das an unserem Platz vertäut ist. Sie kriecht flink
aus dem Boot auf eine Liane und verschwindet im Geäst der Feige neben uns. Der
Chef tippt später auf eine harmlose Wasserschlange.
Green Water Snake |
Mittags fahren wir 33 km weiter bis zum Ndurukoro
Camp (100 N$ pp). Die Piste ist permanent von Krals und anderen Gebäuden, meist
Hütten, gesäumt, auch viele Schulen liegen an der Straße. Leider ist sie sehr
staubig, und wir können es kaum vermeiden, die Leute einzustauben. Trotzdem
winken uns viele der Kinder zu und manche der Leute. Die Schulen sind gerade
aus, etliche der Kinder haben einen Rucksack, und der ist bei allen genau der
gleiche, wahrscheinlich mal eine Spende.
Das Ndurukoro Camp ist eine Anlage am Fluss,
mit ein paar Chalets, festen Zelten und vier netten Campingplätzen direkt am
Ufer. Da sind wir inzwischen verwöhnt, am Fluss wollen wir nicht in
irgendwelchem Gebüsch campen, wo man nichts sieht. Der Chef ist gerade in
Rundu. Wir beschließen zu bleiben, auch wenn auf der übernächsten Campsite
gerade eine Wasserpumpe lärmt, mit der Flusswasser zum Bewässern des Rasens
gepumpt wird, aber nicht mit einem einfachen Gartenschlauch, sondern einem richtig
dicken Feuerwehrschlauch. Stellenweise stehen große Flächen, auf denen der
Rasen wegen der Trockenheit ums Überleben kämpft, unter Wasser. Deswegen laufen
wir erst mal herum. Die Anlage wird von Hühnern und Perlhühnern bevölkert. Sie
sind nützlich, weil sie Termiten und Ameisen fressen. Nach einer Stunde dröhnt
die Pumpe immer noch, da bitten wir den Gärtner, sie etwas weiter weg zu
stellen, weil er sowieso die entferntere Grasfläche wässern muss. Das ist dann
erträglich.
Später hören wir großen Lärm, ein Hund bellt,
irgendeine Aufregung liegt vor. Der Gärtner kommt und zeigt auf ein Krokodil im
Fluss, das gerade eine der hauseigenen Enten geschnappt hat. Das Krokodil
schwimmt die nächste Stunde immer auf- und abwärts vor der Anlage herum, mal
schauen die weißen Federn aus dem Maul, mal die Entenfüße.
Es hat heute 37 Grad, aber die Wärme kommt
uns schlechter erträglich vor, und wir meinen, dass die starke Bodenbewässerung
schuld ist, durch die Feuchtigkeit aufsteigt.
Zum Essen gibt es eine gemischte Pfanne mit
Fleisch von gestern, Paprika und Kartoffel.
Wir sind wieder die einzigen Gäste im Camp.
Nur in Samsitu waren wir bisher nicht alleine. Am Abend schaut Leon, der
Besitzer, kurz vorbei, er hat den Grund vor vier Jahren für 25 Jahre vom Staat
gepachtet. Früher gehörte die Anlage einer amerikanischen Missionsgesellschaft,
die Waisenkinder betreut hat. Zurzeit sind keine Flusspferde in der Nähe, aber
davor hatte er ein richtiges „Hippo-Problem“ weil so viele nachts zum Grasen in
die Anlage gekommen sind. Erstaunlich laut am Abend, fast störend, sind die
nahen Stromschnellen. Wir nehmen an, dass sie bei höherem Wasserstand gar nicht
mehr existieren. Die Perlhühner gackern besonders am Abend schier unaufhörlich.
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