Mittwoch, 26. Oktober 2016

Mobola Lodge bis Nunda River Lodge




So  -  23.10.2016

Mobola Lodge
Manfred hat früh wieder Darmprobleme mit Bauchkrämpfen, dass kennt er so gar nicht. Jetzt muss die Apotheke ran: Perenterol, das sind Hefepilzekapseln gegen Durchfall, Ibuprofen gegen die Krämpfe, und später noch eine Immodium-Kapsel. Zum Ausgleich ein Elotrans-Pulver, ansonsten wird gefastet. Deswegen fällt der geplante Bird-Walk mit dem Guide der Lodge aus.
Die Temperaturen gehen immer schnell in die Höhe. Bei Sonnenaufgang um 6 Uhr 20 Grad, um 9 Uhr 28 Grad, um 12 Uhr 34 Grad, das Maximum dann ca. 14 Uhr mit 37 Grad.
Heute machen wir einen faulen Tag unter unserer Lapa mit Lesen und Vögel anschauen. Der Hausdackel Helmut leistet uns fast den ganzen Tag Gesellschaft. Wir haben schon wieder Glück und bleiben die einzigen Camper. Zwei oder drei der Hütten sind belegt. Die Anlage ist gut gemacht und gut in Schuss. Zum Beispiel werden die Bäume mit automatischen Spinklern bewässert.
An der ruhigen Bar auf der Insel trinken wir zum Sonnenuntergang einen Gin Tonic. Am Abend gibt es im Nordosten Blitze, Vorboten der Regenzeit.

Mo  -  24.10.2016

Mahangu Lodge
Manfred ist wieder fit. Schon vor acht verabschieden wir uns und nehmen noch 1,5 kg gefrorenes Kudufilet mit.
Im Laden in Divundu kaufen wir nur Trinkwasser. Wir rufen die Mahangu Lodge an und können einen Campingplatz reservieren. Morgen wäre voll gewesen. Anschließend rufen wir Nambwa an, wollen für Mittwoch eine Campsite reservieren, aber könnten nur den Overflow-Platz bekommen, die Plätze am Kwando sind belegt. Aber Donnerstag ist noch frei, also buchen wir Donnerstag. Wir schauen uns die Nunda-Lodge an, sie gefällt uns ganz gut, und wir buchen einen Campingplatz für zwei Nächte ab morgen. Außerdem buchen wir eine Birding-Tour, die wird nur morgens gemacht, und eine Bootsfahrt für morgen Nachmittag. Für die nächsten Tage haben wir ein volles Programm.
In der Mahangu Lodge (120 N$ pp) checken wir ein, haben die Auswahl zwischen Platz 3 und 4 (Platz 7 liegt am weitesten von der Lodge entfernt, was wahrscheinlich gut ist), nehmen 3.
Wir bleiben aber nicht, sondern fahren gleich in den Mahango Park zum Vormittagsdrive. Eintritt wie immer 90 N$ für den Tag, wir können nachmittags mit demselben Permit nochmal rein. Inland ist der Park sehr dürr, die Tiere sind alle nahe bei der Floodplain des Kavango. Vom Hauptweg gibt es an ein paar Stellen Stichwege zum Rand der Floodplain, da hat man schöne Blicke bis zum gegenüberliegenden Hochufer, wo der Buffalo Park ist. Der Park ist wie immer sehr ergiebig, wir sehen Impalas, Kudus, Zebras, Rappenantilopen, Pferdeantilopen, Lechwe-Antilopen, Riedböcke, Hippos, Büffel, Warzenschweine, Meerkatzen, Paviane, Manguste und viele Wasservögel, sogar zwei Klunkerkraniche, leider ziemlich weit weg. Wunderschön die roten Scharlachspinte. Und nur wenige andere Autos.


Für heute haben wir die Mahangu Lodge gewählt, weil sie am nächsten zum Park liegt (10 Minuten), und wir noch einen Nachmittagsdrive in den Park machen wollen. Vormittags sieht man nämlich fast nie Elefanten. So können wir bis zum Sonnenuntergang fahren und brauchen anschließen nicht mehr in der Dunkelheit zu kochen, weil wir essen gehen können.
Am Mittag sind wir vom Vormittagsdrive zurück in der Lodge. Die Lage auch der Campsites ist sehr schön. Aber die Lodge hat sich sehr verändert, ist stark gewachsen, auf 25 Hütten. Am störendsten ist das viele Personal, die meisten davon sind Rasensprenger. Jeder wässert mit einem Gartenschlauch einen Bereich, sie sitzen dabei auf leeren Eimern herum, alle paar Meter wässert einer. Das Unangenehme dabei ist, dass es nicht sehr diskret gemacht wird, besonders Beatrix findet es als aufdringlich. Warum fängt einer kurz nach unserer Ankunft an, ein paar Meter neben uns zu wässern? Dabei wurde der Platz heute offensichtlich schon mal gewässert. Manfred stört mehr der Krach von der nahen Baustelle, Bauarbeiter sind zugange, Zementmischer läuft, laute Stimmen. Außerdem irritieren uns die vielen Zettel, die überall herumhängen, auf denen stark angeraten wird, auf seine Wertsachen zu achten und sein Auto jederzeit verschlossen zu halten.
Am gegenüberliegenden Ufer kommt eine Elefantenherde zum Trinken. Um vier Uhr starten wir zum Nachmittagsdrive in den Mahango Park. Gleich am Anfang drei Giraffen. Nahe am großen Baobab steht eine Junggesellenherde Elefanten an einem Wasserloch, sie sind mit Schlamm- und Staubspritzen beschäftigt.

Letzte Rappenantilope vor dem Parktor
Wie schon öfters jetzt verschwindet die Sonne schon vor dem eigentlichen Sonnenuntergang in der dicken Staubschicht am Horizont, dann gibt es keinen farbigen Sunset. Zur Dämmerung sind wir wieder zurück, duschen schnell und machen uns fürs Dinner (235 N$) fertig. Das Essen ist gut: als Vorspeise ein wenig Spargel mit Soße, dann ein großes Rumpsteak mit einer Salzkartoffel, ein wenig Zucchini und einem Blumenkohlröschen, mehr Deko als Gemüse. Der Nachtisch ist eine kleine Waffel, darauf Sirup, Sahne, Eiskugel und Mandelstückchen. Erstaunlicherweise scheint es keine Moskitos zu geben, aber nachts schafft es doch wieder einer ins Zelt. Nachts hören wir eine Hyäne von der anderen Flussseite rufen.

Di  -  25.10.2016

Nunda River Lodge
Schon um sieben Uhr sind wir abfahrbereit. Unser Ziel für den Vormittag ist der nahe Buffalo Park, offiziell „Buffalo Core Area“ des Bwabwata National Park. Im Buschkrieg zwischen Südafrika, Angola und Namibia war es das Hauptquartier des 32. Südafrikanischen Bataillons, einer berühmt-berüchtigten Elitetruppe. Die Anlagen verfallen nach 30 Jahren immer mehr.
Park Office
Wie das letzte Mal gefällt uns der Park sehr gut, er ist anscheinend immer noch ein Geheimtipp mit wenigen Touristen-Fahrzeugen unterwegs. Über vier Stunden fahren wir am Kavango entlang bis fast zur botswanischen Grenze und den gleichen Weg zurück. Wir steigen immer wieder aus, und beobachten die Gegend von großen Termitenhügeln aus, es bieten sich weite Blicke auf die große Flussebene. Die häufigsten Vierbeiner sind Kudus, Impalas, Büffel, Rappenantilopen, diese sogar in größeren Herden. Zu sehen sind außerdem Wasserböcke, Flusspferde und die meisten Vierbeiner von gestern. Unter den Vögeln gibt es Massen an Pfeifenten und Sporengänsen.
Grey-headed Kingfisher



Im Süden sehen wir endlich Elefanten, obwohl es erst Mittag ist und sie sonst meist erst gegen Abend aus dem Hinterland zum Trinken kommen. Die erste Herde scheint scheu zu sein und verzieht sich gleich in den Busch, als wir uns nähern. Die zweite Gruppe sind zwischen 30 und 40 Tiere, wir halten in größerer Entfernung und können sie gut beobachten.

Beim Picknick auf dem Rückweg fragt uns ein vorbeifahrender Ranger, ob wir die Löwen gesehen haben. Das haben wir leider nicht, weil wir nichts davon wussten, und wenn man nicht nach ihnen sucht, ist es fast unmöglich, sie in der Hitze des Tages im Schatten zu finden. Das war wahrscheinlich da, wo wir  viele Geier gesehen haben.
Heute erscheint es uns wieder sehr heiß. Und in der Nunda River Lodge haben wir leider eine der Campsites am Fluss gewählt, die haben kaum Schatten. Dazu kommt, dass Richtung Fluss genau Westen ist und die Sonne voll bis zum Untergang auf den Platz scheint. Wir sind nahe an einem Hitzschlag, der Gamedrive bei 40 Grad war ziemlich anstrengend, danach sollte man nicht mehr in die Sonne müssen. Die Zeit bis zur Bootsfahrt um 4:30 Uhr verbringen wir auf dem überdachten Deck der Lodge, und wir liegen zwischendurch am Pool im Schatten.

Giant Kingfisher
Für morgen buchen wir eine Campsite im Busch, wir wollen grillen und uns auch tagsüber möglichst im Schatten aufhalten. Das Personal hier ist ganz anders als das gestrige. Sehr freundlich und sehr diskret, wir fühlen uns wohl und sicher. Einige Vögel sind sehr zahm, zum Beispiel der White-browed Robin-Chat, nicht nur sehr schön orangebraun, sondern auch ein richtiger Opernsänger.
White-browed Robin-Chat
Die Bootsfahrt mit vier anderen Gästen geht erst bis zu den Popa-Wasserfällen, die eher nur bessere Stromschnellen sind, dann ein paar km in die andere Richtung. Zu sehen sind ein paar kleinere Krokodile und ab und zu ein paar Hippos. Am spektakulärsten ist ein Stück Steilufer, in der eine Menge Scharlachspinte brüten. Ein paar Boote mit Sportfischern sind unterwegs zum Angeln auf Tiger Fish. Viele der üppigen Schlingpflanzen, die ganze Büsche überwuchern, die Lucky Bean Creeper mit den hübschen orangen Samen.


Zum Abendessen gibt es ein mit Gemüse gefülltes Teigtäschchen, wahlweise Steak oder Huhn-Condon bleue mit Alukartoffel, Blumenkohl und Möhren und zum Nachtisch Lemon Tart. Wir treffen das Paar wieder, mit denen wir uns im Buffalo Park kurz unterhalten hatten und setzen uns mit ihnen an einen Tisch. Sie sind aus Hamburg und haben eine eigene Ferienwohnung in Kapstadt. Nachts grunzen Hippos.

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