So - 23.10.2016
Mobola Lodge
Manfred hat früh wieder Darmprobleme mit
Bauchkrämpfen, dass kennt er so gar nicht. Jetzt muss die Apotheke ran:
Perenterol, das sind Hefepilzekapseln gegen Durchfall, Ibuprofen gegen die
Krämpfe, und später noch eine Immodium-Kapsel. Zum Ausgleich ein
Elotrans-Pulver, ansonsten wird gefastet. Deswegen fällt der geplante Bird-Walk
mit dem Guide der Lodge aus.
Die Temperaturen gehen immer schnell in die
Höhe. Bei Sonnenaufgang um 6 Uhr 20 Grad, um 9 Uhr 28 Grad, um 12 Uhr 34 Grad,
das Maximum dann ca. 14 Uhr mit 37 Grad.
Heute machen wir einen faulen Tag unter
unserer Lapa mit Lesen und Vögel anschauen. Der Hausdackel Helmut leistet uns
fast den ganzen Tag Gesellschaft. Wir haben schon wieder Glück und bleiben die
einzigen Camper. Zwei oder drei der Hütten sind belegt. Die Anlage ist gut
gemacht und gut in Schuss. Zum Beispiel werden die Bäume mit automatischen Spinklern
bewässert.
An der ruhigen Bar auf der Insel trinken wir
zum Sonnenuntergang einen Gin Tonic. Am Abend gibt es im Nordosten Blitze,
Vorboten der Regenzeit.
Mo - 24.10.2016
Mahangu Lodge
Manfred ist wieder fit. Schon vor acht
verabschieden wir uns und nehmen noch 1,5 kg gefrorenes Kudufilet mit.
Im Laden in Divundu kaufen wir nur
Trinkwasser. Wir rufen die Mahangu Lodge an und können einen Campingplatz
reservieren. Morgen wäre voll gewesen. Anschließend rufen wir Nambwa an, wollen
für Mittwoch eine Campsite reservieren, aber könnten nur den Overflow-Platz
bekommen, die Plätze am Kwando sind belegt. Aber Donnerstag ist noch frei, also
buchen wir Donnerstag. Wir schauen uns die Nunda-Lodge an, sie gefällt uns ganz
gut, und wir buchen einen Campingplatz für zwei Nächte ab morgen. Außerdem
buchen wir eine Birding-Tour, die wird nur morgens gemacht, und eine Bootsfahrt
für morgen Nachmittag. Für die nächsten Tage haben wir ein volles Programm.
In der Mahangu Lodge (120 N$ pp) checken wir
ein, haben die Auswahl zwischen Platz 3 und 4 (Platz 7 liegt am weitesten von
der Lodge entfernt, was wahrscheinlich gut ist), nehmen 3.
Wir bleiben aber
nicht, sondern fahren gleich in den Mahango Park zum Vormittagsdrive. Eintritt
wie immer 90 N$ für den Tag, wir können nachmittags mit demselben Permit
nochmal rein. Inland ist der Park sehr dürr, die Tiere sind alle nahe bei der
Floodplain des Kavango. Vom Hauptweg gibt es an ein paar Stellen Stichwege zum
Rand der Floodplain, da hat man schöne Blicke bis zum gegenüberliegenden
Hochufer, wo der Buffalo Park ist. Der Park ist wie immer sehr ergiebig, wir
sehen Impalas, Kudus, Zebras, Rappenantilopen, Pferdeantilopen, Lechwe-Antilopen,
Riedböcke, Hippos, Büffel, Warzenschweine, Meerkatzen, Paviane, Manguste und
viele Wasservögel, sogar zwei Klunkerkraniche, leider ziemlich weit weg. Wunderschön
die roten Scharlachspinte. Und nur wenige andere Autos.
Für heute haben wir die Mahangu Lodge
gewählt, weil sie am nächsten zum Park liegt (10 Minuten), und wir noch einen
Nachmittagsdrive in den Park machen wollen. Vormittags sieht man nämlich fast
nie Elefanten. So können wir bis zum Sonnenuntergang fahren und brauchen
anschließen nicht mehr in der Dunkelheit zu kochen, weil wir essen gehen
können.
Am Mittag sind wir vom Vormittagsdrive zurück
in der Lodge. Die Lage auch der Campsites ist sehr schön. Aber die Lodge hat
sich sehr verändert, ist stark gewachsen, auf 25 Hütten. Am störendsten ist das
viele Personal, die meisten davon sind Rasensprenger. Jeder wässert mit einem
Gartenschlauch einen Bereich, sie sitzen dabei auf leeren Eimern herum, alle
paar Meter wässert einer. Das Unangenehme dabei ist, dass es nicht sehr diskret
gemacht wird, besonders Beatrix findet es als aufdringlich. Warum fängt einer
kurz nach unserer Ankunft an, ein paar Meter neben uns zu wässern? Dabei wurde
der Platz heute offensichtlich schon mal gewässert. Manfred stört mehr der
Krach von der nahen Baustelle, Bauarbeiter sind zugange, Zementmischer läuft,
laute Stimmen. Außerdem irritieren uns die vielen Zettel, die überall
herumhängen, auf denen stark angeraten wird, auf seine Wertsachen zu achten und
sein Auto jederzeit verschlossen zu halten.
Am gegenüberliegenden Ufer kommt eine
Elefantenherde zum Trinken. Um vier Uhr starten wir zum Nachmittagsdrive in den
Mahango Park. Gleich am Anfang drei Giraffen. Nahe am großen Baobab steht eine Junggesellenherde
Elefanten an einem Wasserloch, sie sind mit Schlamm- und Staubspritzen
beschäftigt.
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Letzte Rappenantilope vor dem Parktor |
Wie schon öfters jetzt verschwindet die Sonne
schon vor dem eigentlichen Sonnenuntergang in der dicken Staubschicht am
Horizont, dann gibt es keinen farbigen Sunset. Zur Dämmerung sind wir wieder
zurück, duschen schnell und machen uns fürs Dinner (235 N$) fertig. Das Essen
ist gut: als Vorspeise ein wenig Spargel mit Soße, dann ein großes Rumpsteak
mit einer Salzkartoffel, ein wenig Zucchini und einem Blumenkohlröschen, mehr
Deko als Gemüse. Der Nachtisch ist eine kleine Waffel, darauf Sirup, Sahne,
Eiskugel und Mandelstückchen. Erstaunlicherweise scheint es keine Moskitos zu
geben, aber nachts schafft es doch wieder einer ins Zelt. Nachts hören wir eine
Hyäne von der anderen Flussseite rufen.
Di - 25.10.2016
Nunda River Lodge
Schon um sieben Uhr sind wir abfahrbereit.
Unser Ziel für den Vormittag ist der nahe Buffalo Park, offiziell „Buffalo Core
Area“ des Bwabwata National Park. Im Buschkrieg zwischen Südafrika, Angola und
Namibia war es das Hauptquartier des 32. Südafrikanischen Bataillons, einer
berühmt-berüchtigten Elitetruppe. Die Anlagen verfallen nach 30 Jahren immer mehr.
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Park Office |
Wie das letzte Mal gefällt uns der Park sehr
gut, er ist anscheinend immer noch ein Geheimtipp mit wenigen Touristen-Fahrzeugen
unterwegs. Über vier Stunden fahren wir am Kavango entlang bis fast zur
botswanischen Grenze und den gleichen Weg zurück. Wir steigen immer wieder aus,
und beobachten die Gegend von großen Termitenhügeln aus, es bieten sich weite
Blicke auf die große Flussebene. Die häufigsten Vierbeiner sind Kudus, Impalas,
Büffel, Rappenantilopen, diese sogar in größeren Herden. Zu sehen sind außerdem
Wasserböcke, Flusspferde und die meisten Vierbeiner von gestern. Unter den
Vögeln gibt es Massen an Pfeifenten und Sporengänsen.
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Grey-headed Kingfisher |
Im Süden sehen wir endlich Elefanten, obwohl
es erst Mittag ist und sie sonst meist erst gegen Abend aus dem Hinterland zum
Trinken kommen. Die erste Herde scheint scheu zu sein und verzieht sich gleich
in den Busch, als wir uns nähern. Die zweite Gruppe sind zwischen 30 und 40
Tiere, wir halten in größerer Entfernung und können sie gut beobachten.
Beim
Picknick auf dem Rückweg fragt uns ein vorbeifahrender Ranger, ob wir die Löwen
gesehen haben. Das haben wir leider nicht, weil wir nichts davon wussten, und wenn
man nicht nach ihnen sucht, ist es fast unmöglich, sie in der Hitze des Tages
im Schatten zu finden. Das war wahrscheinlich da, wo wir viele Geier gesehen haben.
Heute erscheint es uns wieder sehr heiß. Und
in der Nunda River Lodge haben wir leider eine der Campsites am Fluss gewählt,
die haben kaum Schatten. Dazu kommt, dass Richtung Fluss genau Westen ist und die
Sonne voll bis zum Untergang auf den Platz scheint. Wir sind nahe an einem
Hitzschlag, der Gamedrive bei 40 Grad war ziemlich anstrengend, danach sollte
man nicht mehr in die Sonne müssen. Die Zeit bis zur Bootsfahrt um 4:30 Uhr
verbringen wir auf dem überdachten Deck der Lodge, und wir liegen zwischendurch
am Pool im Schatten.
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Giant Kingfisher |
Für morgen buchen wir eine Campsite im Busch, wir wollen
grillen und uns auch tagsüber möglichst im Schatten aufhalten. Das Personal
hier ist ganz anders als das gestrige. Sehr freundlich und sehr diskret, wir
fühlen uns wohl und sicher. Einige Vögel sind sehr zahm, zum Beispiel der
White-browed Robin-Chat, nicht nur sehr schön orangebraun, sondern auch ein
richtiger Opernsänger.
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White-browed Robin-Chat |
Die Bootsfahrt mit vier anderen Gästen geht
erst bis zu den Popa-Wasserfällen, die eher nur bessere Stromschnellen sind, dann
ein paar km in die andere Richtung. Zu sehen sind ein paar kleinere Krokodile
und ab und zu ein paar Hippos. Am spektakulärsten ist ein Stück Steilufer, in
der eine Menge Scharlachspinte brüten. Ein paar Boote mit Sportfischern sind
unterwegs zum Angeln auf Tiger Fish. Viele der üppigen Schlingpflanzen, die
ganze Büsche überwuchern, die Lucky Bean Creeper mit den hübschen orangen
Samen.
Zum Abendessen gibt es ein mit Gemüse
gefülltes Teigtäschchen, wahlweise Steak oder Huhn-Condon bleue mit
Alukartoffel, Blumenkohl und Möhren und zum Nachtisch Lemon Tart. Wir treffen
das Paar wieder, mit denen wir uns im Buffalo Park kurz unterhalten hatten und
setzen uns mit ihnen an einen Tisch. Sie sind aus Hamburg und haben eine eigene
Ferienwohnung in Kapstadt. Nachts grunzen Hippos.