Do 31.10.2013 Alpec Campsite
Wir
schlafen, bis wir das Auto mit den Arbeitern wegfahren hören, die Sonne ist gerade
aufgegangen. Es ist angenehm mit „nur“ 15 Grad. So bleiben wir bis fast Mittag,
laufen ein wenig herum und stellen den Blog ein, die Mobilfunkverbindung ist
gut. Von der Campsite aus sichten wir ein Pärchen, Klipspringer, eine Manguste
und Bergzebras.
Landschaft bei der Hobatere Campsite |
Bis
zum kleinen Ort Kamanjab sind es nur 60 km Teerstraße, ein paar Kilometer vor
dem Ort liegt die Alpec Campsite auf einer Farm, dorthin werden wir nach dem
Einkaufen zurück fahren. In Kamanjab kann man das wichtigste einkaufen und tanken,
ansonsten ist es ein Kaff. Im Meat Market gibt es auf Nachfrage gefrorenes
Oryxfilet für 80 N$ das Kilo. Im Supermarkt eine barbusige Himbafrau in der
traditionellen Tracht.
Alpec
ist ein größeres Camp, betrieben seit 2011 von einem südafrikanischen Farmer.
Es ist gut eingerichtet und hat auch feste Zelte. Da eine Gruppe von zwei Autos
mit zwölf Leuten angemeldet ist, bekommen wir einen separaten Platz mit eigenem
Waschhaus. Es gibt viele Vögel, in einem Baum nebenan sitzen Rüppelpapageien.
"Jägermeister"-Bar |
Gegen
Abend wandern wir etwas auf der Farm. Der Farmer kommt hier noch persönlich zum
Kassieren. Abends ist es etwas laut durch die Leute nebenan, aber wir setzen
uns still ins Dunkle neben das beleuchtete Wasserloch und können mehrere Antilopen
- Ducker und Impalas – und einige Hasen beobachten, die scheu zum Trinken
kommen.
Mi 30.10.2013 Hobatere Campsite
Das
Frühstück ist unorganisiert, gebrauchtes Geschirr steht auf den Tischen herum, eigentlich
sollte jemand fragen, welche Eier mit Speck wir wollen, aber es zeigt sich eine
halbe Stunde lang niemand. So bleibt es bei Toast, Käse, Obstsalat und Müsli.
Dolomite Pool mit Blick über die Ebene |
Sunset vom Balkon |
Dasselbe Panorama am Morgen |
Gegen
10 Uhr checken wir aus und machen uns auf den Weg zum Parkausgang, dem Galton Gate.
Francis Galton war einer der Explorer des 19. Jahrhunderts in dieser Gegend.
Wir haben von ihm ein Survival-Buch von 1880, wohl das erste seiner Art. Am Weg
liegen mehrere Wasserlöcher, leider sind nur die ersten zwei in Betrieb. Um die
Wasserstellen herum wieder viele Tiere, es ist ja zur Zeit überall so trocken.
Die
Landschaft ist ganz abwechslungsreich, es gibt auch mal größere Bäume, in einem
entdeckt Beatrix eine Giant Eagle Owl. Zweimal sehen wir ein Spitzmaulnashorn,
eines ganz nah. Im Schatten von Bäumen stehen ein paar Elefanten.
Wo es auf dem
Weiterweg kein Wasser mehr gibt, machen sich die Tiere rar, das ist dann eher
langweilig. Auf den ganzen vier Stunden Gamedrive begegnet uns nur ein Auto. Am
Gate wird unser Permit nur oberflächlich geprüft, wir müssen nicht nachzahlen,
obwohl wir den Park offiziell bis 9:50 hätten verlassen müssen (Eintritt gilt
für 24 Stunden + 2 Stunden Kulanz). Am Gate wird neue Infrastruktur mit
Unterkünften gebaut.
Unser
Ziel liegt ganz nahe beim Gate. Praktisch auf der anderen Straßenseite liegt
die Hobatere Campsite einen km im Busch. Hobatere war eine private Concession
mit einer Lodge, auf der wir vor vielen Jahren schon mal waren. Derzeit ist die
Concession nicht vergeben, und die Campsite wird von einer Community nahebei
betrieben. Leider mit dem üblichen Ergebnis, das Camp verfällt, es gibt nicht
mal Wasser, Abfall liegt herum. Dabei ist die Lage wunderschön, inmitten
kleiner malerischer Felskoppies mit vielen Mopanebäumen. Es ist niemand zu
sehen. Eine Giraffe kommt am Nachmittag vorbei. Irgendjemand hat ein Vogelbad
befüllt, und es ist eine Freude, die vielen Vögel zu beobachten und ihr
permanentes Gezwitscher zu hören. Es sind viele Bülbüls, Rotkopfamadinen,
Blutschnabelweber, Rosenköpfchen und andere. Störend sind die vielen
Mopanebienen, sie sehen aus wie kleine Fliegen. Sie umschwirren einen ständig
und versuchen zu landen, um Feuchtigkeit aus Augen, Ohren, Nase zu saugen, was
natürlich furchtbar kitzelt. Wir setzen unsere Tüllschleier auf, aber einige
schaffen es immer wieder, durch die engen Maschen zu schlüpfen.
Am
Abend kommt ein Bakkie mit zwei Weißen und einem Trupp Arbeiter, die am
Nationalpark-Gate arbeiten und hier wohl für einige Zeit ihr Lager
aufgeschlagen haben. Am nächsten Tag sehen wir, dass sie den Teil der Campsite
bewohnen, der noch funktioniert.
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