Sa 23.11.2013 Omandumba Ost Farmhaus
Nachts
kühlt es wenig ab, weil es bewölkt bleibt. Nach dem Frühstück fahren wir nach
Omaruru zum Einkaufen und Bummeln. Die Hinfahrt dauert gut 50 Minuten für 45
Kilometer. Wir klappern die zwei Supermärkte ab und einen Agra-Shop, wo man
„echte“ Hardware bekommt, Draht, Leitungen, Öl, Dichtungen - einfach alles, was
man auf der Farm braucht. Die ATMs der Standard Bank und der Windhoek Bank
mögen uns aus unerfindlichen Gründen kein Geld ausspucken, beim ATM der First
National Bank geht es. Wir versuchen nochmal, eine Bareinzahlung auf das Konto
unseres Autounterstellers in Johannesburg zu machen, aber da ist keine Chance,
so etwas geht hier nicht. Einen kleinen Outdoor-Laden gibt es auch neben dem
Spar Supermarkt. Eigentlich wollten wir zum Farmer’s Markt, der alle zwei
Wochen samstags im Garten des Wronsky-Hauses stattfindet, aber als wir um 11
Uhr dort ankommen ist er schon beendet, er dauert nur von 9 bis 10:30 Uhr, das
wundert uns etwas. Dann noch ein Souvenir-Laden und am Schluss die
Kristall-Kellerei, ein Winzer, der in Omaruru auf 3 ha Wein anbaut und Schnaps
brennt. Wir probieren Nappa, einen namibischen Grappa, und Schnäpse aus
Kaktusfeige, Monkey Orange und Granatapfel. Sie sind uns aber etwas zu sperrig.
Zurück
am Haus nimmt die Bewölkung zu, und wir sehen in der Ferne etwas Regen fallen,
bei uns bleibt es aber trocken. Abends braten wir Rinderfilet auf der
„Pflugschar“, einer runden, konischen Metallpfanne auf drei Beinen (Skottel
Braai), die einfach über das Feuer gestellt wird.
Nachts regnet es zwei
Millimeter – der erste Regen der „kleinen“ Regenzeit (die „große“ ist um den
Februar herum) - und kühlt überhaupt nicht ab. Wir liegen im eigenen Schweiß
und fühlen uns stark an asiatische Urlaube erinnert.
Fr 22.11.2013 Omandumba Ost Farmhaus
Nachts
ist es ruhig. Nach dem Frühstück wandern wir zwei Stunden um das Hochtal, in
dem die Campsite liegt. Es gibt viele tolle Anblicke der Felsformationen.
An
einer Stelle ist eine Höhle als Wochenendhaus ausgebaut („Werners Höhle“). Das
sieht interessant aus. Wir hätten dort auch übernachten können. Gegen Mittag
sind wir wieder zurück in Omandumba Ost, machen aber außer relaxen nicht viel.
Heute hat es 35 Grad. Abends fahren wir nach Omandumba West zum Abendessen. Die
Kinder sind mit Freunden fürs Wochenende auf der Farm, und es sind noch zwei deutsche
Gäste da. Es gibt Bobotie (Hackfleischgericht), Reis, Pumpkin-Gemüse und Salat.
Im Osten sieht man Wetterleuchten.
Beim
Zurückfahren in der Dunkelheit steht ein Pkw mit Warnblinkanlage auf der Piste,
es ist ein schwarzes Paar mit drei Kindern, sie haben sich die Ölwanne an einem
Stein aufgeschlagen - kein Wunder bei der steinigen Schotterpiste und der
Beinfreiheit eines beladenen Pkw. Wir helfen ihnen mit einem halben Liter
Motoröl aus, sie haben wohl die Ölwanne irgendwie abgedichtet. Zumindest
springt der Motor mit Öl wieder an. Der Fahrer macht einen sehr erleichterten
Eindruck. Das ist eine etwas zwiespältige Situation, bei vier schwarzen jungen
Männern hätten wir in der Dunkelheit wahrscheinlich nicht angehalten.
Do 21.11.2013 Omandumba
Ost Farmhaus (Camping auf Omandumba West)
Morgens
wandern wir vom Haus aus 6 km auf Farmwegen entlang der Berge, die die
nördliche Farmgrenze bilden. Ab 10 Uhr wird es zu heiß um sich ohne Schatten
draußen aufzuhalten. Manfred sitzt öfters drinnen am Internet, Beatrix im
Sessel unterm Schattendach. Am Spätnachmittag packen wir die Sachen ein, die
wir für eine Nacht Camping mitnehmen müssen. Beim Farmhaus Omandumba West gibt
es Kaffee und Kuchen, und wir treffen Harald, Deikes Mann, der sich gerade
aufmacht, ein Kudu für die Fleischration der Angestellten zu schießen. Wir
bekommen eine Karte mit der Wegbeschreibung, es sind 8 km in die Berge nach
Süden. Der Weg ist gut zu fahren, ausnahmsweise mal kaum Steine, sondern glatte
Sandpiste. Unser Campingplatz ist bei den „Drei Elefanten“, einer großen
Felsformation, die aussieht wie drei riesige Elefantenschädel mit
Rüsselansätzen. Am Fuß der Felsen sind ein Küchenblock und eine große
Tischplatte aufgebaut, Toilette und Dusche sind in den Felsen versteckt. Ein
schöner, einsamer Platz, nur mit Schatten mangelt es, aber wir sind ja spät
dran, und die Sonne verschwindet bald hinter den Bergen. Über uns kreisen zwei
Black Eagles, ein toller Anblick. Ein Pärchen Rothalsfalken verjagt einen
anderen großen Raubvogel. Das Geschrei der Paviane hallt laut von den Bergen wieder.
Rosenköpfchen suchen sich geräuschvoll einen Schlafplatz.
Aus
Resten gibt es Zwiebelfleisch mit Spiegelei, eingewickelt in Tacos. Dazu
schmeckt das Bier gut. Wir machen ein Feuer, das Holz war extra vorher gebracht
worden. Leider dauert es lange, bis sich der Wind legt.
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