Sonntag, 24. November 2013

Omandumba Ost Farmhaus (2)



Sa       23.11.2013    Omandumba Ost Farmhaus
Nachts kühlt es wenig ab, weil es bewölkt bleibt. Nach dem Frühstück fahren wir nach Omaruru zum Einkaufen und Bummeln. Die Hinfahrt dauert gut 50 Minuten für 45 Kilometer. Wir klappern die zwei Supermärkte ab und einen Agra-Shop, wo man „echte“ Hardware bekommt, Draht, Leitungen, Öl, Dichtungen - einfach alles, was man auf der Farm braucht. Die ATMs der Standard Bank und der Windhoek Bank mögen uns aus unerfindlichen Gründen kein Geld ausspucken, beim ATM der First National Bank geht es. Wir versuchen nochmal, eine Bareinzahlung auf das Konto unseres Autounterstellers in Johannesburg zu machen, aber da ist keine Chance, so etwas geht hier nicht. Einen kleinen Outdoor-Laden gibt es auch neben dem Spar Supermarkt. Eigentlich wollten wir zum Farmer’s Markt, der alle zwei Wochen samstags im Garten des Wronsky-Hauses stattfindet, aber als wir um 11 Uhr dort ankommen ist er schon beendet, er dauert nur von 9 bis 10:30 Uhr, das wundert uns etwas. Dann noch ein Souvenir-Laden und am Schluss die Kristall-Kellerei, ein Winzer, der in Omaruru auf 3 ha Wein anbaut und Schnaps brennt. Wir probieren Nappa, einen namibischen Grappa, und Schnäpse aus Kaktusfeige, Monkey Orange und Granatapfel. Sie sind uns aber etwas zu sperrig.
Zurück am Haus nimmt die Bewölkung zu, und wir sehen in der Ferne etwas Regen fallen, bei uns bleibt es aber trocken. Abends braten wir Rinderfilet auf der „Pflugschar“, einer runden, konischen Metallpfanne auf drei Beinen (Skottel Braai), die einfach über das Feuer gestellt wird. 


Nachts regnet es zwei Millimeter – der erste Regen der „kleinen“ Regenzeit (die „große“ ist um den Februar herum) - und kühlt überhaupt nicht ab. Wir liegen im eigenen Schweiß und fühlen uns stark an asiatische Urlaube erinnert. 


Fr        22.11.2013    Omandumba Ost Farmhaus
Nachts ist es ruhig. Nach dem Frühstück wandern wir zwei Stunden um das Hochtal, in dem die Campsite liegt. Es gibt viele tolle Anblicke der Felsformationen. 





An einer Stelle ist eine Höhle als Wochenendhaus ausgebaut („Werners Höhle“). Das sieht interessant aus. Wir hätten dort auch übernachten können. Gegen Mittag sind wir wieder zurück in Omandumba Ost, machen aber außer relaxen nicht viel. Heute hat es 35 Grad. Abends fahren wir nach Omandumba West zum Abendessen. Die Kinder sind mit Freunden fürs Wochenende auf der Farm, und es sind noch zwei deutsche Gäste da. Es gibt Bobotie (Hackfleischgericht), Reis, Pumpkin-Gemüse und Salat. Im Osten sieht man Wetterleuchten.
Beim Zurückfahren in der Dunkelheit steht ein Pkw mit Warnblinkanlage auf der Piste, es ist ein schwarzes Paar mit drei Kindern, sie haben sich die Ölwanne an einem Stein aufgeschlagen - kein Wunder bei der steinigen Schotterpiste und der Beinfreiheit eines beladenen Pkw. Wir helfen ihnen mit einem halben Liter Motoröl aus, sie haben wohl die Ölwanne irgendwie abgedichtet. Zumindest springt der Motor mit Öl wieder an. Der Fahrer macht einen sehr erleichterten Eindruck. Das ist eine etwas zwiespältige Situation, bei vier schwarzen jungen Männern hätten wir in der Dunkelheit wahrscheinlich nicht angehalten.


Do      21.11.2013    Omandumba Ost Farmhaus (Camping auf Omandumba West)
Morgens wandern wir vom Haus aus 6 km auf Farmwegen entlang der Berge, die die nördliche Farmgrenze bilden. Ab 10 Uhr wird es zu heiß um sich ohne Schatten draußen aufzuhalten. Manfred sitzt öfters drinnen am Internet, Beatrix im Sessel unterm Schattendach. Am Spätnachmittag packen wir die Sachen ein, die wir für eine Nacht Camping mitnehmen müssen. Beim Farmhaus Omandumba West gibt es Kaffee und Kuchen, und wir treffen Harald, Deikes Mann, der sich gerade aufmacht, ein Kudu für die Fleischration der Angestellten zu schießen. Wir bekommen eine Karte mit der Wegbeschreibung, es sind 8 km in die Berge nach Süden. Der Weg ist gut zu fahren, ausnahmsweise mal kaum Steine, sondern glatte Sandpiste. Unser Campingplatz ist bei den „Drei Elefanten“, einer großen Felsformation, die aussieht wie drei riesige Elefantenschädel mit Rüsselansätzen. Am Fuß der Felsen sind ein Küchenblock und eine große Tischplatte aufgebaut, Toilette und Dusche sind in den Felsen versteckt. Ein schöner, einsamer Platz, nur mit Schatten mangelt es, aber wir sind ja spät dran, und die Sonne verschwindet bald hinter den Bergen. Über uns kreisen zwei Black Eagles, ein toller Anblick. Ein Pärchen Rothalsfalken verjagt einen anderen großen Raubvogel. Das Geschrei der Paviane hallt laut von den Bergen wieder. Rosenköpfchen suchen sich geräuschvoll einen Schlafplatz.
Aus Resten gibt es Zwiebelfleisch mit Spiegelei, eingewickelt in Tacos. Dazu schmeckt das Bier gut. Wir machen ein Feuer, das Holz war extra vorher gebracht worden. Leider dauert es lange, bis sich der Wind legt.

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