Fr 01.11.2013 Porcupine Campsite
Nachts
wird es erstaunlich kalt, es hat am Morgen nur 10 Grad. Wir merken, dass der
Kühlschrank nicht mehr kühlt, weil die Zweitbatterie leer ist, deswegen stellen
wir das Auto um an einen anderen Platz, an dem ein 220V-Anschluss zum Laden
ist. Der Blog wird eingestellt, weil ein Mobilfunkmast fast neben der Farm
steht. Das muss aber nicht so bleiben, Kamanjab ist der letzte Vorposten der
Zivilisation, im Westen davon ist das leere Damaraland, und nördlich davon
beginnt das noch entlegenere Kaokoveld. Wir müssen erst mal sehen, wieweit es
mit der Mobilfunkanbindung dieser Gegenden inzwischen ist. Heute fahren wir aber
nur wenige Kilometer, erst wieder in den Ort, wo wir in der einzigen
Autowerkstatt weit und breit nach einer Gummiaufhängung für den Auspuff fragen,
eine von uns ist gerissen. Tatsächlich bekommen wir eine, sie wird aber erst
aus einem abgestellten Auto ausgebaut. Nach Westen endet die Teerstraße. Zum
Porcupine Camp ist es nur eine kurze Strecke. Da waren wir vor vielen Jahren
schon mal. Wie der Name sagt, gibt es hier Stachelschweine zu sehen. Sie werden
von der Besitzerin jeden Abend etwa eine Stunde nach Sonnenuntergang gefüttert,
mit Mieliepap, Kraut, Maiskörnern und ähnlichem. Man sitzt ganz bequem auf
einer Bank am Haus, der Futterplatz ist nur fünf Meter entfernt mit
Beleuchtung. Wir sind ganz aufgeregt, als das erste Stachelschwein auftaucht
und zielstrebig zum Futter trabt. Bald werden es mehr und mehr - das ist ein
Spektakel, wenn 20 Stachelschweine auf einem Haufen fressen! Sie lassen sich
überhaupt nicht stören. Eines ist besonders zahm und bekommt ein Extra-Leckerli.
Wir bekommen die verschiedenen Stachelsorten und ihre Zwecke erklärt und können
alles Mögliche über die Tiere erfahren. Ein echter Geheimtipp, es gibt wohl
kaum eine andere Stelle, wo man so etwas sehen kann. Nach einer Stunde ist
alles aufgefressen. Während sie reine Vegetarier sind, bestand unser Abendessen
aus leckerem gegrillten Oryxfilet.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen