Samstag, 20. Oktober 2018

Terra Rouge bis Kalahari Game Lodge



Do  -  18.10.2018

Kalahari Game Lodge
Gestern früh hatte es einen unangenehmen Wind, heute wieder windstill, das ist angenehmer zum Wandern, diesmal in einem anderen Teil der Farm. Die Spuren im Sand sind wie ein Buch, man muss es nur lesen können. Wir rätseln, ob wir die Abdrücke eines Honigdachses vor uns haben. 

Kameldornbaum blüht
Bis gegen Mittag noch auf der schattigen Terrasse, dann verabschieden wir uns. Mit der Chefin von Terra Rouge reden wir noch über das Abbrennen der Bäume, und sie sagt, dass im Fluss keine Kameldornbäume verbrannt werden, sondern invasive Prosopis, Dornenbäume aus Mexiko, die mal als Futterpflanze eingeführt wurden. Sie machen zwar einen schönen Schatten, verbrauchen aber 800 L Wasser am Tag, das ist sehr schlecht. Auch auf Farmen werden diese Bäume bekämpft, die Stümpfe sind mit einem blau aussehenden Gift bestrichen.
Wir können bis 12 Uhr im Bungalow bleiben, weil wir nur 30 km weiter zur Kalahari Game Lodge fahren, wo wir zwei Tage campen. Wir waren hier 2015 schon mal und wären normalerweise nicht nochmal hingefahren, aber sie haben inzwischen luxuriöse Campsites entlang des Flusses gebaut, mit großen Abstand, eigener Dusche/Toilette und schönem Schattendach unter den Kameldornbäumen. Am Hauptgebäude gibt es einen Swimming Pool, Restaurant und WLAN. Wir buchen Lion Tracking für morgen früh.
Campsite Kalahari Game Lodge
Kalahari Game Lodge
Am späten Nachmittag ziehen Springböcke und ein Gnu im Tal vor uns entlang, später sehen wir ein paar hundert Meter entfernt eine Gruppe von mindestens einem Dutzend Erdmännchen grabend auf Nahrungssuche, wir schleichen uns ein Stück näher heran– toll dass es hier so viele gibt.
Speckled Pigeon - Guineataube

Golden-tailed woodpecker - Goldschwanzspecht
Es ist ganz ruhig, außer uns nur entfernt ein anderer Camper. In der Dämmerung rufen Eulen, und eine große Eule fliegt direkt über uns hinweg. Von 31 Grad fällt das Thermometer auf 20, als wir ins Zelt gehen.

Fr  -  19.10.2018

Kalahari Game Lodge
Gegen früh kommt es uns im Zelt ziemlich kalt vor. Als um 6 Uhr der Wecker klingelt, hat es 11 Grad. Um 7 Uhr werden wir abgeholt, außer uns ist nur noch eine Südafrikanerin dabei, was sehr angenehm ist. Erst fahren wir länger durch das löwenfreie Gebiet, mit Springböcken, Oryx, Gnus und Kuhantilope. 

Kuhantilope

Auf der Farm gibt es ein abgezäuntes Löwengebiet von 24.000 ha, darin halten sich zwei Löwenrudel mit insgesamt 20 Tieren auf. Einige aus jedem Rudel haben Satellitenhalsbänder. Das funktioniert so, dass mehrmals am Tag per Satellit die Positionen gesendet werden. Im Office werden diese ausgewertet, damit wissen die Guides, wo die Löwen etwa sind. Dort wird dann hingefahren, und wenn sie sich wenig bewegt haben, werden sie direkt gefunden. Andernfalls sind im Auto Empfänger, mit denen bis zu einer gewissen Entfernung eine Ortung möglich ist.
Unser gesuchtes Rudel wird direkt an einem Wasserloch gefunden, es ist ein Männchen und vier Löwinnen. Sie sind schon im Baumschatten, aber gut  zu sehen. Als wir näherkommen, stehen sie auf und laufen ein paar Meter, bis sie sich direkt auf der Piste niederlassen. Gestern haben sie in der Nähe ein Oryx gerissen. Drei der Löwinnen sind zusammen mit dem Chef, die vierte hat Junge außer Sichtweite und hält sich etwas entfernt.







Trotz der Größe des Gebiets ist es zu klein, um ohne „Management“ der Löwen auszukommen, sie würden sich in kürzester  Zeit vermehren und alle Beute wegfressen. Deswegen werden die Löwinnen alle zwei Jahre vom Hubschrauber aus betäubt und bekommen einen Chip mit Verhütungsmitteln unter die Haut implantiert. Die Halsbänder halten auch etwa so lange.
Das zweite Rudel lebt am anderen Ende des Gebiets, es würde zwei Stunden dauern, dorthin zu kommen. So halten wir nur auf einen Drink ein Stück weg von den Löwen. Später zeigt uns Jacques, unser Guide, noch eine Spotted Eagle Owl in einem Baum mit großen Siedelwebernestern. Die Weber ignorieren die Eule. 

Auf dem Rückweg sitzt ein Spotted thick-knee auf einem ungeschützten Nest am Boden, direkt neben dem Weg.
Spotted thick-knee - Kaptriel
Wir lassen uns an der Lodge absetzen und nehmen noch Elandsteaks mit. Zurück zur Campsite sind es 800 m im Trockenfluss. Dabei sehen wir wieder den Erdmännchentrupp. Aus einem großen Baum fliegen zwei Giant Eagle Owls auf, sie werden unablässig von Krähen belästigt, auch als sie sich wieder niederlassen. Die Krähen scheinen sie überhaupt nicht zu mögen.

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