Do - 18.10.2018
Kalahari Game Lodge
Gestern früh hatte es einen unangenehmen
Wind, heute wieder windstill, das ist angenehmer zum Wandern, diesmal in einem
anderen Teil der Farm. Die Spuren im Sand sind wie ein Buch, man muss es nur
lesen können. Wir rätseln, ob wir die Abdrücke eines Honigdachses vor uns
haben.
Kameldornbaum blüht |
Bis gegen Mittag noch auf der schattigen Terrasse, dann verabschieden
wir uns. Mit der Chefin von Terra Rouge reden wir noch über das Abbrennen der Bäume, und sie sagt,
dass im Fluss keine Kameldornbäume verbrannt werden, sondern invasive Prosopis,
Dornenbäume aus Mexiko, die mal als Futterpflanze eingeführt wurden. Sie machen
zwar einen schönen Schatten, verbrauchen aber 800 L Wasser am Tag, das ist sehr
schlecht. Auch auf Farmen werden diese Bäume bekämpft, die Stümpfe sind mit
einem blau aussehenden Gift bestrichen.
Wir können bis 12 Uhr im Bungalow bleiben,
weil wir nur 30 km weiter zur Kalahari Game Lodge fahren, wo wir zwei Tage
campen. Wir waren hier 2015 schon mal und wären normalerweise nicht nochmal hingefahren,
aber sie haben inzwischen luxuriöse Campsites entlang des Flusses gebaut, mit
großen Abstand, eigener Dusche/Toilette und schönem Schattendach unter den Kameldornbäumen.
Am Hauptgebäude gibt es einen Swimming Pool, Restaurant und WLAN. Wir buchen
Lion Tracking für morgen früh.
Campsite Kalahari Game Lodge |
Kalahari Game Lodge |
Am späten Nachmittag ziehen Springböcke und
ein Gnu im Tal vor uns entlang, später sehen wir ein paar hundert Meter
entfernt eine Gruppe von mindestens einem Dutzend Erdmännchen grabend auf
Nahrungssuche, wir schleichen uns ein Stück näher heran– toll dass es hier so
viele gibt.
Speckled Pigeon - Guineataube |
Golden-tailed woodpecker - Goldschwanzspecht |
Es ist ganz ruhig, außer uns nur entfernt ein
anderer Camper. In der Dämmerung rufen Eulen, und eine große Eule fliegt direkt
über uns hinweg. Von 31 Grad fällt das Thermometer auf 20, als wir ins Zelt
gehen.
Fr - 19.10.2018
Kalahari Game Lodge
Gegen früh kommt es uns im Zelt ziemlich kalt
vor. Als um 6 Uhr der Wecker klingelt, hat es 11 Grad. Um 7 Uhr werden wir
abgeholt, außer uns ist nur noch eine Südafrikanerin dabei, was sehr angenehm
ist. Erst fahren wir länger durch das löwenfreie Gebiet, mit Springböcken,
Oryx, Gnus und Kuhantilope.
Kuhantilope |
Auf der Farm gibt es ein abgezäuntes Löwengebiet
von 24.000 ha, darin halten sich zwei Löwenrudel mit insgesamt 20 Tieren auf. Einige
aus jedem Rudel haben Satellitenhalsbänder. Das funktioniert so, dass mehrmals
am Tag per Satellit die Positionen gesendet werden. Im Office werden diese
ausgewertet, damit wissen die Guides, wo die Löwen etwa sind. Dort wird dann
hingefahren, und wenn sie sich wenig bewegt haben, werden sie direkt gefunden.
Andernfalls sind im Auto Empfänger, mit denen bis zu einer gewissen Entfernung
eine Ortung möglich ist.
Unser gesuchtes Rudel wird direkt an einem
Wasserloch gefunden, es ist ein Männchen und vier Löwinnen. Sie sind schon im
Baumschatten, aber gut zu sehen. Als wir
näherkommen, stehen sie auf und laufen ein paar Meter, bis sie sich direkt auf
der Piste niederlassen. Gestern haben sie in der Nähe ein Oryx gerissen. Drei
der Löwinnen sind zusammen mit dem Chef, die vierte hat Junge außer Sichtweite
und hält sich etwas entfernt.
Trotz der Größe des Gebiets ist es zu klein,
um ohne „Management“ der Löwen auszukommen, sie würden sich in kürzester Zeit vermehren und alle Beute wegfressen.
Deswegen werden die Löwinnen alle zwei Jahre vom Hubschrauber aus betäubt und
bekommen einen Chip mit Verhütungsmitteln unter die Haut implantiert. Die
Halsbänder halten auch etwa so lange.
Das zweite Rudel lebt am anderen Ende des
Gebiets, es würde zwei Stunden dauern, dorthin zu kommen. So halten wir nur auf
einen Drink ein Stück weg von den Löwen. Später zeigt uns Jacques, unser Guide,
noch eine Spotted Eagle Owl in einem Baum mit großen Siedelwebernestern. Die
Weber ignorieren die Eule.
Auf dem Rückweg sitzt ein Spotted thick-knee auf einem ungeschützten Nest am Boden, direkt neben dem Weg.
Spotted thick-knee - Kaptriel |
Wir lassen uns an der Lodge absetzen und
nehmen noch Elandsteaks mit. Zurück zur Campsite sind es 800 m im Trockenfluss.
Dabei sehen wir wieder den Erdmännchentrupp. Aus einem großen Baum fliegen zwei
Giant Eagle Owls auf, sie werden unablässig von Krähen belästigt, auch als sie
sich wieder niederlassen. Die Krähen scheinen sie überhaupt nicht zu mögen.
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