Mo - 15.10.2018
Kalahari
Farmhouse
Vor dem Losfahren machen wir noch eine kleine
Rundwanderung vom Haus aus. Bei einem Windrad mit Wasserbehälter trinken
Flughühner an der Pfütze des Überlaufs. Drumherum ist ein richtiger Kakteenwald,
sie wurden früher als Notfutter gepflanzt, heute wohl aber nicht mehr
verfüttert.
Go-away bird - Grauer Lärmvogel |
Gegen 10 Uhr machen wir uns auf, es wird eine
längere Fahrt in die Kalahari. Immer nach Süden auf der Hauptstraße, die über
Keetmanshoop nach Südafrika führt. Die Landschaft ist dürr und steinig. Der
nächste größere Ort ist Mariental am Hardap Damm, dort gibt es relativ viel
Anbau mit Bewässerung. Der Spar Supermarkt ist gut sortiert, Manfred findet
sogar die leckere Wildsalami von Hartlief, ein schönes Rinderfilet, und einen
guten Brotlaib. Leider gibt es am Parkplatz bettelnde Kinder.
Von hier aus geht es nach Osten in die
Kalahari, bald queren wir die ersten roten Lineardünen. Unser Ziel ist der Ort
Stampriet, dort ist eine Lodge der Gondwana Collection mit einer Campsite.
Nichts Besonderes, aber wir brauchen einen Stopover Platz, sonst wäre die
Strecke zu lang, und unser Wunschziel, die Campsite der nahe gelegenen Anib
Lodge, war schon ausgebucht. Gondwana ist inzwischen einer der größten
Lodgebetreiber in Namibia geworden, sie haben hauptsächlich größere Unterkünfte
für Gruppen. Um die Lodge herum wird auch für andere Gondwana Lodges Gemüse
angebaut, es gibt sogar ein Weinfeld und eine Schlachterei, in die wir mal
reinschauen. Hier schneiden mehrere
Männer an großen Fleischteilen herum. Es gibt zwar keine Verkaufstheke, aber wir
können uns zwei schöne Steaks aus Springbock-Lende einschweißen lassen,
umgerechnet kostet ein Steak 1 Euro!
Das Ungewöhnliche an der Campsite ist die
Lage: die einzelnen Plätze sind entlang einer Palmenallee aufgereiht. Wir machen
unser Zelt bezugsfertig und stellen den Blog ein, der Ort hat ein schnelles
Internet. Die Springbocksteaks braten wir in der Pfanne, dazu gibt es
zerdrückte Avocado mit Tomatenwürfeln und das frische Brot – sehr lecker.
Abends bleibt es mild, wir sind jetzt nur noch 1100 m hoch.
Kalahari Farmhouse Campsite |
Di - 16.10.2018
Terra Rouge
Der Kalaharisand hält keine Wärme, deswegen bleiben
wir morgens im Zelt, bis die Sonne genug gewärmt hat. Beim Frühstück ist es
dann schon heiß, zumindest in der Sonne. Manfred sprüht das Zelt mit einer
Imprägnierung ein, das ist wieder mal nötig, falls es regnen sollte. Von
Stampriet aus fließt der breite Auob-Trockenfluss bis zur Grenze bei Mata Mata
und dann weiter in den Kgalagadi Transfrontier Park. Die Schotterpiste führt
immer am Fluss entlang, der sich in Urzeiten tief eingegraben hat, aber seit Hunderten
von Jahren wohl nicht mehr richtig geflossen ist, manche Farmen stehen direkt
im Flussbett. Leider wird an vielen Stellen der schöne, alte Baumbewuchs im Flussbett
abgebrannt, um Holzkohle zu machen. Das finden wir sehr schade. An einer Stelle
sehen wir die Köhler am Werk. Große kahle Flächen bleiben zurück.
Unser Ziel ist die Farm Terra Rouge 40 km vor
Mata Mata, der Grenze und dem Eingang zum Nationalpark, den wir diesmal nicht
besuchen. Für zwei Nächte haben wir einen von drei älteren Bungalows gemietet.
Hier stehen noch die großen Kameldornbäume im Fluss.
Wir klingeln bei der
Chefin, unterhalten uns kurz. Am Farmhaus gibt es WLAN, Mobilfunk gibt es gar
nicht. Wir hatten gehofft, Fleisch zu bekommen, aber leider gibt es nur Lamm, da
sind wir nicht so wild drauf.
Terra Rouge - Bungalow 1 |
Den Nachmittag verbringen wir auf der
schattigen Terrasse unseres Bungalows. Später noch ein kleiner Spaziergang zum
Sundowner Hügel auf einer Düne über dem Fluss. Auf dem Weg dorthin soll es
einen Bau von Erdmännchen geben, aber sie sind wohl gerade unterwegs. Außer uns
ist nur noch ein campendes Pärchen aus Litauen auf der Farm zu Gast. Am Haus
ruft ein African Cuckoo, ein Sommermigrant aus dem nördlichen Afrika.
Auob-Tal |
An der Terrasse steht ein großer Grillkamin,
den schüren wir ein, für Rinderfilet und Bratwurst mit Mini-Zucchini. Das Filet
ist wieder mal sehr zart und wohlschmeckend, wir hatten auch schon Ausreißer,
die nicht so gut waren. Der Abend bleibt mild bis wir ins Bett gehen.
Mi - 17.10.2018
Terra Rouge
Bei Sonnenaufgang nur 9 Grad, obwohl wir hier
nur 980 m hoch sind. Im Zelt wäre es jetzt ganz schön kalt. Von 7 bis 10 Uhr machen
wir eine Wanderung durch die bewachsenen roten Dünen. Zuerst quer auf und ab
entlang einer Piste. Wir sehen mehrmals die Spuren von Schlangen, die den Weg
gequert haben.
Hier wohnt ein Skorpion |
Viele Spuren von Wild, auch Giraffen, aber Vierbeiner bekommen
wir nicht zu sehen. Später querfeldein in einem großen Dünental, die Täler sind
oft mit großen Kameldornbäumen bewachsen, mit vielen großen Siedelwebernestern.
Den geschäftigen Vögeln zuzuschauen ist immer interessant. Zurück wieder quer über
die Dünenkämme.
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