Di - 7.11.2017
Sophienhof - Belina Farmhaus
Früh stellen wir mit dem wieder
funktionierenden WiFi am Zentralbereich noch Blog ein, dann geht es auf Teer
100 km nach Outjo. Hier wimmelt es wieder von Verkäufern, die geschnitzte
Makalani-Nüsse an Touristen loswerden wollen, man muss versuchen, sie zu
ignorieren. Einkauf (in einem neuen Spar Supermarkt) für unsere vier Tage
Farmhaus auf Sophienhof, wo wir schon mal waren. An der Lodge-Rezeption sitzt
Heloise, die wir auch schon kennen. Bertie, der Farmmanager, nimmt uns gleich
mit zum einige km abgelegenen Farmhaus, vorbei an einem Damm, wo gerade Kudus
trinken. Die Farm und Lodge gehört der Familie Raddatz aus Dresden.
Das Haus kennen wir schon von einem
Aufenthalt 2014. Seitdem sind ein paar Sachen renoviert worden, aber durch die
Benutzung merken wir, dass eigentlich noch mehr zu tun wäre. Es sind zwei
Häuser, so dass Platz für mehrere Leute wäre. Das größere Haupthaus hat eine
tolle, weit überdachte Terrasse mit Blick nach Süden auf eine Ebene mit
Termitenhügeln, dahinter Hügelzüge und in der Ferne eine Bergkette. Der Garten
wird bewässert, mit grünem Gras (das wir wegen Moskitos gar nicht so gern
haben), Bougainvillea-Büschen, einem rot blühenden Flame Tree, einem blau
blühenden Jacaranda und Palmen – Zeit für Wellness. Während der Reise haben wir
bemerkt, dass uns das Campen auf die Dauer doch etwas zu anstrengend wird, man
ist den Elementen doch sehr ausgesetzt, Hitze, Regen, Staub, Wind und Fliegen
zerren an einem. Wir merken einfach, dass wir älter werden, und dass nach 25
Jahren Afrika die neuen Erlebnisse die Mühen nicht mehr adäquat kompensieren.
Deswegen sind wir jetzt froh, dass wir
das Haus am Schluss eingeplant hatten.
Zu der Anlage gehören auch noch andere
Gebäude, ein Schlachthaus und Werkstätten, und eine Arbeiterfamilie lebt noch
direkt hier. Abends keine Moskitos, es ist toll, bei der Wärme mit dünner
Kleidung draußen sitzen zu können. Erstaunlich, dass sie mit der Bewässerung
keine Moskitos erzeugen.
Mi - 8.11.2017
Sophienhof
Wir schlafen erst schlecht, an ein warmes
Zimmer müssen wir uns erst wieder gewöhnen. Im Haus gibt es eine Waschmaschine,
so können wir unsere Dachzeltwäsche und die Handtücher waschen, das soll alles
im Auto bleiben. Der Abfluss der Waschmaschine ist allerdings etwas verstopft,
so gibt es beim Abpumpen eine kleine Überschwemmung. Nicht richtig
funktionierende Abflüsse für Duschen und Waschbecken sind eigentlich das
Hauptproblem in afrikanischen Häusern. Und dazu Duschköpfe und Sprudelsiebe,
die schon jahrelang entkalkt werden müssten.
Gestern hatten wir bei einer Autowerkstatt in
Outjo einen Termin ausgemacht, die ausgeleierte Motorhaubenverriegelung soll
geschweißt werden. Ein deutschsprachiger Mechaniker kümmert sich um uns. Erst
fahren wir ein Stück, wegen dem Getriebegeräusch im 5. Gang. Der Mechaniker
bestätigt, dass es Verschleiß ist, das Getriebe muss in Windhoek ausgebaut und
repariert werden, das ist natürlich nicht so schön. Die Verriegelung wird dann
in 40 Minuten geschweißt, es kostet alles zusammen weniger als 30 Euro.
Währenddessen schauen wir in ein Souvenirgeschäft gegenüber, wo wir sogar für günstige
20 Euro ein Springbockfell bekommen. Im staatlichen Tourist Center ein Stück
weiter gab es mal nette Souvenirs, jetzt ist es aber leider fast nur noch ein
Café.
Nachmittags sind wir faul auf der Terrasse
bei „nur“ 32 Grad. Wir bemerken dabei ein Schaf, das sich permanent im Kreis
dreht, es ist wahrscheinlich eine bekannte Krankheit durch Hundebandwürmer, die
das Gehirn von Schafen befällt. Am Nachmittag wird nebenan etwas geschlachtet,
wahrscheinlich war es das Schaf. Abends wird zum letzten Mal ein Rinderfilet
gegrillt, es hat weniger als 10 Euro/kg gekostet.
Do - 9.11.2017
Sophienhof
Nachts hören wir vier Eulenarten, das ist
schon bemerkenswert (Barn, Scops, Pearl-spotted, und White-faced). Früh wandern wir für 6 km durch die Hügel hinter dem Farmhaus, das ist
teilweise anstrengend, aufwärts durch steinige Bachläufe. Eine Gruppe Kudus
scheuchen wir auf, und einmal rennt ein Oryx mit voller Geschwindigkeit aus dem
Busch vor uns auf den Pfad, dem möchte man nicht im Weg stehen. Zu Glück ist es
etwas bewölkt, so ist es nicht ganz so schweißtreibend.
Auf dem Gelände wird jeden Vormittag gekehrt,
bis alle Blätter, Zweige und Blütenblätter verschwunden sind. Das macht das
Personal, das ein paar Hundert Meter weiter in einer kleinen Siedlung wohnt. Der
Farmteil Belina ist eine Rinder-, Schaf- und Wildfarm. Auf Sophienhof gibt es
nur Wild, die Lodge Gäste wollen ja nicht unbedingt Rinder sehen.
Über Mittag machen wir das Auto und seinen
Inhalt etwas sauber, es fehlt nur noch ein Staubsauger für den Innenraum.
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