Freitag, 10. November 2017

Taleni Etosha Village bis Sophienhof



Di  -  7.11.2017

Sophienhof - Belina Farmhaus
Früh stellen wir mit dem wieder funktionierenden WiFi am Zentralbereich noch Blog ein, dann geht es auf Teer 100 km nach Outjo. Hier wimmelt es wieder von Verkäufern, die geschnitzte Makalani-Nüsse an Touristen loswerden wollen, man muss versuchen, sie zu ignorieren. Einkauf (in einem neuen Spar Supermarkt) für unsere vier Tage Farmhaus auf Sophienhof, wo wir schon mal waren. An der Lodge-Rezeption sitzt Heloise, die wir auch schon kennen. Bertie, der Farmmanager, nimmt uns gleich mit zum einige km abgelegenen Farmhaus, vorbei an einem Damm, wo gerade Kudus trinken. Die Farm und Lodge gehört der Familie Raddatz aus Dresden.
Das Haus kennen wir schon von einem Aufenthalt 2014. Seitdem sind ein paar Sachen renoviert worden, aber durch die Benutzung merken wir, dass eigentlich noch mehr zu tun wäre. Es sind zwei Häuser, so dass Platz für mehrere Leute wäre. Das größere Haupthaus hat eine tolle, weit überdachte Terrasse mit Blick nach Süden auf eine Ebene mit Termitenhügeln, dahinter Hügelzüge und in der Ferne eine Bergkette. Der Garten wird bewässert, mit grünem Gras (das wir wegen Moskitos gar nicht so gern haben), Bougainvillea-Büschen, einem rot blühenden Flame Tree, einem blau blühenden Jacaranda und Palmen – Zeit für Wellness. Während der Reise haben wir bemerkt, dass uns das Campen auf die Dauer doch etwas zu anstrengend wird, man ist den Elementen doch sehr ausgesetzt, Hitze, Regen, Staub, Wind und Fliegen zerren an einem. Wir merken einfach, dass wir älter werden, und dass nach 25 Jahren Afrika die neuen Erlebnisse die Mühen nicht mehr adäquat kompensieren. Deswegen sind wir jetzt froh, dass wir  das Haus am Schluss eingeplant hatten.

Zu der Anlage gehören auch noch andere Gebäude, ein Schlachthaus und Werkstätten, und eine Arbeiterfamilie lebt noch direkt hier. Abends keine Moskitos, es ist toll, bei der Wärme mit dünner Kleidung draußen sitzen zu können. Erstaunlich, dass sie mit der Bewässerung keine Moskitos erzeugen.


Mi  -  8.11.2017

Sophienhof
Wir schlafen erst schlecht, an ein warmes Zimmer müssen wir uns erst wieder gewöhnen. Im Haus gibt es eine Waschmaschine, so können wir unsere Dachzeltwäsche und die Handtücher waschen, das soll alles im Auto bleiben. Der Abfluss der Waschmaschine ist allerdings etwas verstopft, so gibt es beim Abpumpen eine kleine Überschwemmung. Nicht richtig funktionierende Abflüsse für Duschen und Waschbecken sind eigentlich das Hauptproblem in afrikanischen Häusern. Und dazu Duschköpfe und Sprudelsiebe, die schon jahrelang entkalkt werden müssten.
Gestern hatten wir bei einer Autowerkstatt in Outjo einen Termin ausgemacht, die ausgeleierte Motorhaubenverriegelung soll geschweißt werden. Ein deutschsprachiger Mechaniker kümmert sich um uns. Erst fahren wir ein Stück, wegen dem Getriebegeräusch im 5. Gang. Der Mechaniker bestätigt, dass es Verschleiß ist, das Getriebe muss in Windhoek ausgebaut und repariert werden, das ist natürlich nicht so schön. Die Verriegelung wird dann in 40 Minuten geschweißt, es kostet alles zusammen weniger als 30 Euro. Währenddessen schauen wir in ein Souvenirgeschäft gegenüber, wo wir sogar für günstige 20 Euro ein Springbockfell bekommen. Im staatlichen Tourist Center ein Stück weiter gab es mal nette Souvenirs, jetzt ist es aber leider fast nur noch ein Café.
Nachmittags sind wir faul auf der Terrasse bei „nur“ 32 Grad. Wir bemerken dabei ein Schaf, das sich permanent im Kreis dreht, es ist wahrscheinlich eine bekannte Krankheit durch Hundebandwürmer, die das Gehirn von Schafen befällt. Am Nachmittag wird nebenan etwas geschlachtet, wahrscheinlich war es das Schaf. Abends wird zum letzten Mal ein Rinderfilet gegrillt, es hat weniger als 10 Euro/kg gekostet.





Do  -  9.11.2017

Sophienhof
Nachts hören wir vier Eulenarten, das ist schon bemerkenswert (Barn, Scops, Pearl-spotted, und White-faced). Früh wandern wir für 6 km durch die Hügel hinter dem Farmhaus, das ist teilweise anstrengend, aufwärts durch steinige Bachläufe. Eine Gruppe Kudus scheuchen wir auf, und einmal rennt ein Oryx mit voller Geschwindigkeit aus dem Busch vor uns auf den Pfad, dem möchte man nicht im Weg stehen. Zu Glück ist es etwas bewölkt, so ist es nicht ganz so schweißtreibend.
Auf dem Gelände wird jeden Vormittag gekehrt, bis alle Blätter, Zweige und Blütenblätter verschwunden sind. Das macht das Personal, das ein paar Hundert Meter weiter in einer kleinen Siedlung wohnt. Der Farmteil Belina ist eine Rinder-, Schaf- und Wildfarm. Auf Sophienhof gibt es nur Wild, die Lodge Gäste wollen ja nicht unbedingt Rinder sehen.
Über Mittag machen wir das Auto und seinen Inhalt etwas sauber, es fehlt nur noch ein Staubsauger für den Innenraum.

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