Sonntag, 19. November 2017

Bella Mia Windhoek bis München



Mo  -  13.11.2017

Abflug
Früh fahren wir zu Cymot ins Stadtzentrum, wegen dem defekten Kühlschrank. Dort zerlegt ihn auch gleich ein Mechaniker und prüft einige Spannungs- und Widerstandswerte. Er meint dann, dass der Kompressor defekt ist, nicht das Netzteil, so wird es leider teuer. Das Ersatzteil kostet 5.300 N$ (330 Euro), die Arbeit nochmal 600 N$. Für 4.000 N$ mehr bekommt man ein neues Gerät. Und wir wissen nicht, ob das Netzteil nicht auch den Geist aufgibt. So beschließen wir, den Kühlschrank nicht reparieren zu lassen. Wir werden sehen, was wir mit ihm anfangen. Die Prüfung war kostenlos, das ist ein toller Service.
Das Auto steht sicher auf dem Cymot-Parkplatz, und direkt gegenüber ist die Wernhil Mall, da schauen wir noch rein, aber nehmen nur ein paar Kleinigkeiten mit.
Letztes Einräumen des Hilux, und um 13 Uhr geht es zu Gorns, wo wir das Auto zusammen mit Manfred Gorn in der großen Hallenanlage abstellen.
Die zwei Heimflugetappen sind diesmal zum Glück pünktlich und ereignislos. Um 7:30 Uhr am nächsten Tag landen wir im dichten Nebel in München. Es ist eine reine Instrumentenlandung, im Flugzeug sind alle mucksmäuschenstill. Die Bahn ist erst im Moment des Aufsetzens zu sehen.

Tatsächliche Reiseroute:

Gesamtdistanz: 3.200 km in 35 Tagen

Höhenprofil:
 

Sonntag, 12. November 2017

Sophienhof bis Bella Mia Windhoek



Fr  -  10.11.2017

Sophienhof
In der Nacht rufen Schleiereulen, mindestens zwei, das ist schön-schaurig anzuhören. Am Morgen Blitze und entfernt im Osten Donner. Es bleibt aber trocken. Dafür fällt der Strom aus, in der ganzen Gegend, irgendwo ist ein Hauptkabel unterbrochen. Wir laufen ein paar km auf den Farmpisten, dann sticht die Sonne zu sehr.

Flaschenbäume
Gegen Mittag fahren wir zur Lodge, weil wir die Telefonnummer der Kühlschrankreparaturfirma brauchen. Das namibische Telefonbuch liefert sie dann auch (es gibt ein einziges Telefonbuch für das ganze Land!). Nach ein paar Stunden kommt der Strom wieder, und wir können den Blog updaten. Heute nur 29 Grad, das ist angenehm.
Beatrix beobachtet eine Eidechse, die ganz zielstrebig in den Pool springt, fast genüsslich wie ein Mensch. Sie schwimmt eine Zeitlang herum und klettert dann wieder an den Rand. Viel später sehen wir sie aber im Ablauf zur Saugpumpe an den Fliesen kleben, Beatrix holt sie heraus und legt sie am Beckenrand ab. Da ist sie erst mal ganz apathisch.
Wir fragen, was ein Farmarbeiter im Monat verdient, es sind 1.100 N$ (66 Euro) für die einfacheren, 3.000 für die qualifizierteren, plus Wohnung und Lebensmittelration und Schulgeld der Kinder. Viel ist das natürlich nicht.




Zurück im Haus entdeckt Beatrix unter einem Bett im Schlafzimmer eine ziemlich große Spinne, sieht aus wie eine der hässlichen Baboon Spider. Wir erschlagen sie mit einem Schneidbrett, sie entpuppt sich als eine große Solifuga (eine Walzenspinne, keine echte Spinne). Ihre Abmessungen sind aber eindrucksvoll.

Sa  -  11.11.2017

Erindi – Camp Elephant
Früh brechen wir langsam auf, die Zeit hier ist schnell vergangen.


Über Outjo und Kalkfeld geht es zum Erindi Private Game Reserve, einem großen Gelände von über 150.000 Ha, mit über 100 Elefanten, Löwen und allem anderen Getier. Das Land ist oft grün, und es gibt auf den Straßen immer wieder Spuren der Regenfälle, besonders in der Gegend des Mt. Etjo. 



Nach dem Gate einige Antilopen, und später direkt am Weg zwei Elefanten, eine Kuh mit erwachsenem Kalb. Sie sind ganz cool, und wir können aus ein paar Metern Abstand zuschauen, wie sie sich durch den Busch fressen.
Im Camp Elephant gibt es 30 Campsites und 15 Luxus Bungalows. Hier ist es etwas bürokratisch, man muss die Pässe zum Kopieren abgeben und eine Indemnity Form unterschreiben, dass man sie nicht verklagt, wenn man vom Löwen gefressen wird. Wir hatten hier schon mal gecampt, diesmal gönnen wir uns einen Bungalow direkt am Wasserloch. 


Das Wasserloch wird von drei Hippos und zwei Krokodilen bewohnt. Bald kommt ein Elefant kurz zum Trinken.

Es ist Samstag, und das Camp ist voll. Die Leute verhalten sich allerdings halbwegs erträglich, und abends ist es ruhig. Im Baum über uns singt ein kleiner Vögel ganz intensiv, aber er sitzt ganz oben und ist schwer zu identifizieren. Nachdem wir unser Vogelbuch zwei Mal durchgeblättert haben, können wir ihn schließlich anhand des Gesangs als Rattling Cisticola (Rotscheitel-Zistensänger) identifizieren.
Rotschnabelfrankolin
Nach Sonnenuntergang kommt nochmal ein Elefant, und eines der Hippos steigt aus dem Wasser und verschwindet langsam zum Grasen. Leider tut sich danach nicht mehr viel. Der Bungalow mit seiner schönen Lage am Wasserloch gefällt uns sehr gut, hierher würden wir gerne noch einmal kommen.

So  -  12.11.2017

Bella Mia Windhoek
Früh hören wir beim Kaffee einen Löwen brüllen, aber er ist weiter weg. Wir laufen die Einzäunung des Camps entlang, das ist ein Quadrat mit ein paar Hundert Metern Seitenlänge. Ins Innere hat sich ein Impala verirrt, wir wissen nicht, ob das so gedacht ist.
Um 10 Uhr ist Check-Out, noch ein kurzes Stück im Park, und wir sehen tatsächlich noch ein Pärchen Löffelhunde nahe am Weg. Weiter geht es nach Windhoek. Erst 40 km eine Piste aus rotem Sand, auf der uns alle paar Minuten ein Auto überholt, weil wir langsam fahren. Jedes Mal werden wir in eine große Staubwolke eingehüllt, angenehm ist das nicht. Dann die Teerstraße, um 13 Uhr laufen wir wieder bei unserer Unterkunft Bella Mia ein. So ist wieder eine Reise zu Ende, zum Glück ohne größere Probleme, nur ein paar Tage warmes Bier.

Am späten Nachmittag gehen wir zum Klein Windhoek Guesthouse, nur ein paar Hundert Meter weiter, da soll man gut Pizza essen können, und die Pizzen schmecken tatsächlich ganz ordentlich.

Freitag, 10. November 2017

Taleni Etosha Village bis Sophienhof



Di  -  7.11.2017

Sophienhof - Belina Farmhaus
Früh stellen wir mit dem wieder funktionierenden WiFi am Zentralbereich noch Blog ein, dann geht es auf Teer 100 km nach Outjo. Hier wimmelt es wieder von Verkäufern, die geschnitzte Makalani-Nüsse an Touristen loswerden wollen, man muss versuchen, sie zu ignorieren. Einkauf (in einem neuen Spar Supermarkt) für unsere vier Tage Farmhaus auf Sophienhof, wo wir schon mal waren. An der Lodge-Rezeption sitzt Heloise, die wir auch schon kennen. Bertie, der Farmmanager, nimmt uns gleich mit zum einige km abgelegenen Farmhaus, vorbei an einem Damm, wo gerade Kudus trinken. Die Farm und Lodge gehört der Familie Raddatz aus Dresden.
Das Haus kennen wir schon von einem Aufenthalt 2014. Seitdem sind ein paar Sachen renoviert worden, aber durch die Benutzung merken wir, dass eigentlich noch mehr zu tun wäre. Es sind zwei Häuser, so dass Platz für mehrere Leute wäre. Das größere Haupthaus hat eine tolle, weit überdachte Terrasse mit Blick nach Süden auf eine Ebene mit Termitenhügeln, dahinter Hügelzüge und in der Ferne eine Bergkette. Der Garten wird bewässert, mit grünem Gras (das wir wegen Moskitos gar nicht so gern haben), Bougainvillea-Büschen, einem rot blühenden Flame Tree, einem blau blühenden Jacaranda und Palmen – Zeit für Wellness. Während der Reise haben wir bemerkt, dass uns das Campen auf die Dauer doch etwas zu anstrengend wird, man ist den Elementen doch sehr ausgesetzt, Hitze, Regen, Staub, Wind und Fliegen zerren an einem. Wir merken einfach, dass wir älter werden, und dass nach 25 Jahren Afrika die neuen Erlebnisse die Mühen nicht mehr adäquat kompensieren. Deswegen sind wir jetzt froh, dass wir  das Haus am Schluss eingeplant hatten.

Zu der Anlage gehören auch noch andere Gebäude, ein Schlachthaus und Werkstätten, und eine Arbeiterfamilie lebt noch direkt hier. Abends keine Moskitos, es ist toll, bei der Wärme mit dünner Kleidung draußen sitzen zu können. Erstaunlich, dass sie mit der Bewässerung keine Moskitos erzeugen.


Mi  -  8.11.2017

Sophienhof
Wir schlafen erst schlecht, an ein warmes Zimmer müssen wir uns erst wieder gewöhnen. Im Haus gibt es eine Waschmaschine, so können wir unsere Dachzeltwäsche und die Handtücher waschen, das soll alles im Auto bleiben. Der Abfluss der Waschmaschine ist allerdings etwas verstopft, so gibt es beim Abpumpen eine kleine Überschwemmung. Nicht richtig funktionierende Abflüsse für Duschen und Waschbecken sind eigentlich das Hauptproblem in afrikanischen Häusern. Und dazu Duschköpfe und Sprudelsiebe, die schon jahrelang entkalkt werden müssten.
Gestern hatten wir bei einer Autowerkstatt in Outjo einen Termin ausgemacht, die ausgeleierte Motorhaubenverriegelung soll geschweißt werden. Ein deutschsprachiger Mechaniker kümmert sich um uns. Erst fahren wir ein Stück, wegen dem Getriebegeräusch im 5. Gang. Der Mechaniker bestätigt, dass es Verschleiß ist, das Getriebe muss in Windhoek ausgebaut und repariert werden, das ist natürlich nicht so schön. Die Verriegelung wird dann in 40 Minuten geschweißt, es kostet alles zusammen weniger als 30 Euro. Währenddessen schauen wir in ein Souvenirgeschäft gegenüber, wo wir sogar für günstige 20 Euro ein Springbockfell bekommen. Im staatlichen Tourist Center ein Stück weiter gab es mal nette Souvenirs, jetzt ist es aber leider fast nur noch ein Café.
Nachmittags sind wir faul auf der Terrasse bei „nur“ 32 Grad. Wir bemerken dabei ein Schaf, das sich permanent im Kreis dreht, es ist wahrscheinlich eine bekannte Krankheit durch Hundebandwürmer, die das Gehirn von Schafen befällt. Am Nachmittag wird nebenan etwas geschlachtet, wahrscheinlich war es das Schaf. Abends wird zum letzten Mal ein Rinderfilet gegrillt, es hat weniger als 10 Euro/kg gekostet.





Do  -  9.11.2017

Sophienhof
Nachts hören wir vier Eulenarten, das ist schon bemerkenswert (Barn, Scops, Pearl-spotted, und White-faced). Früh wandern wir für 6 km durch die Hügel hinter dem Farmhaus, das ist teilweise anstrengend, aufwärts durch steinige Bachläufe. Eine Gruppe Kudus scheuchen wir auf, und einmal rennt ein Oryx mit voller Geschwindigkeit aus dem Busch vor uns auf den Pfad, dem möchte man nicht im Weg stehen. Zu Glück ist es etwas bewölkt, so ist es nicht ganz so schweißtreibend.
Auf dem Gelände wird jeden Vormittag gekehrt, bis alle Blätter, Zweige und Blütenblätter verschwunden sind. Das macht das Personal, das ein paar Hundert Meter weiter in einer kleinen Siedlung wohnt. Der Farmteil Belina ist eine Rinder-, Schaf- und Wildfarm. Auf Sophienhof gibt es nur Wild, die Lodge Gäste wollen ja nicht unbedingt Rinder sehen.
Über Mittag machen wir das Auto und seinen Inhalt etwas sauber, es fehlt nur noch ein Staubsauger für den Innenraum.