Sonntag, 15. Oktober 2017

Lake Oanob bis Rooisand



Fr  -  13.10.2017

Isabis

Gegen Morgen wird es frisch mit 12 Grad, aber die Sonne wärmt schnell. Seit der Ankunft ist der Himmel wolkenlos, aber tagsüber entsteht ein starker beständiger Nordwestwind. Da Check-out um 10 Uhr ist, unternehmen wir nichts mehr, sondern räumen noch etwas um, damit das Auto endlich seine normale Ordnung bekommt.
Nach Isabis sind es knapp 100 km, über Schotterpisten, teils mit Wellblech, aber nicht zu schlimm. Die Landschaft ist weit und leer. Reines Farmland, soweit das Auge reicht. Wild sehen wir nicht, ab und zu Rinder und Pferde.
Aloen neben der Straße


Auf Isabis wartet Joachim Crantz schon auf uns. Er lebt dort und farmt Rinder, der 4x4 Trail auf seinem Gelände ist nur ein Nebenaspekt. Die verspätete Reisegruppe wird heute doch kommen, so dass wir ausweichen müssen. Wir könnten in das „Red House“, ein Selbstversorger- Farmhaus für 6 Personen, oder in das „Green House“‘, eine rustikale Blechhütte bei einem Wassertank. Wir brauchen nichts zu zahlen, wegen der Umstände, eine sehr nette Geste. Das Red House schauen wir kurz an, ein nettes altes Farmhaus, aber uns reicht das Green House ein paar km weiter, wo wir ganz für uns alleine sind. Und wir sind froh, dass wir einen Raum haben, weil es heute auf der  Ebene richtig stürmt. Ohne Windschutz wäre es sehr ungemütlich.
Bevor die Sonne untergeht machen wir einen kurzen Spaziergang zu einem Aussichtspunkt, von dem man riesige Ausblicke hat und sich unterhalb das tiefe Tal eines Trockenflusses schlängelt. An einem steilen Abbruch bildet sich ein Wasserfall, wenn der Fluss mal fließt.

Die Sonne geht schon unter, als  wir am Auto zurück sind, und wir beeilen uns, das kalte Fleisch von gestern mit Butterbrot und Tomate zu verzehren. Wir sind auf 1720 m, und es wird ziemlich frisch, Beatrix ist es zu kalt, zieht ihre dickste Jacke an und packt für nachts den zweiten Schlafsack aus. Manfred zündet ein Feuer an in einer mobilen Feuerstelle, ähnlich wie ein niedriger Schubkarren. Aber der Wind ist immer noch zu stark und nimmt die Funken mit, die Buschbrandgefahr ist zu hoch. Später setzen wir uns noch in die Hütte, dort ist es angenehmer.
Um zehn Uhr abends werden wir durch lautes Klopfen aufgeschreckt. Wir suchen die Ursache erst um die Hütte herum, da ist nichts zu finden. Innen fängt es wieder an, da können wir die Geräuschquelle einer alten Kommode zuordnen. Also steckt irgendein Tier darin. Wir halten die Kamera bereit und öffnen vorsichtig die Tür. Drin liegt aber nur sehr viel Kot auf mehreren Etagen. Unbemerkt von uns muss das (Nage-)Tier leider durch eine Lücke in der Rückwand verschwunden sein.


Sa  -  14.10.2017

Rooisand

Früh 11 Grad, aber es ist noch fast windstill, das ist ok. Wir machen einen längeren Spaziergang Richtung Flusstal, meist auf Tierpfaden von Bergzebras, in der Ferne haben wir früh einige gesehen. Es ist erstaunlich, wo die im steilen Gelände überall herumlaufen.





Der Abstieg ganz nach unten würde zu viel Zeit kosten, so dass wir uns mit einigen schönen Ausblicken begnügen müssen und dann wieder umdrehen. Gegen 11 Uhr fahren wir los, am Weg zum Farmhaus noch zwei Springböcke. Die nächsten einheimischen Camper sind gerade angekommen, es ist Wochenende.
Die Schotterpiste vom Hochland den Gamsberg-Pass hinunter ist recht leer, wir sehen nur drei Autos. Gut für uns und das Auto, dass wir die Abwärts-Richtung fahren, von 1800 m auf 1200 m auf einer Länge von 20 km. Schöne Ausblicke auf die trockene Halbwüste.

Um 13:30 Uhr erreichen wir schon die Rooisand Desert Ranch, wo uns Stefan, ein deutschsprachiger Manager, begrüßt. Er erzählt, dass sie gerade mit ein paar Schüssen versucht haben, die Paviane zu vertreiben, die gestern die Eier aus dem Hühnerstall geklaut haben. Zwei große Männchen haben wir noch direkt am Tor gesehen.
Rooisand liegt in einem weiten Talkessel, der teilweise mit rotem Sand bedeckt ist, daher der Name.
Es gibt fünf Plätze in einer Reihe eng nebeneinander mit Schattendächern und Spüle/Grillstelle. Wir sind heute glücklicherweise die einzigen Camper. Etwas seltsam ist nämlich das Waschhaus, gut 100 m entfernt, es hat für Mann/Frau jeweils nur eine Dusche/Toilette. Wie das bei voller Belegung funktionieren soll, können wir uns nicht so recht vorstellen.
Heute ist es wärmer, aber wir sind ja auch viel tiefer. Der Wind ist zwar immer noch beständig, aber nicht so stark. In den Büschen und kleinen Bäumchen an der Campsite gibt es erstaunlich viele Vögel, der Boden ist fast ohne Vegetation, aber irgendwie finden sie wohl genug. Besonders zwei Fliegenschnäpper sind immer in der Nähe, sie hüpfen sogar unter die Stühle.
Ein fauler Nachmittag, vor Sonnenuntergang grillen wir wieder. Abends etwas frisch, aber nicht so kühl wie gestern, um 21 Uhr hat es noch 20 Grad, was uns aber nicht wirklich warm vorkommt, wenn es tagsüber heiß war. Nachts funkeln unglaublich viele Sterne. Ganz besonders hier ist auch die Stille.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen