Freitag, 13. Oktober 2017

Abflug bis Lake Oanob Resort



Mo  -  9.10.2017

Abflug München

Renate fährt uns um 16:30 zur S-Bahn. Sie beneidet uns, weil sie auch erst im Frühjahr in Namibia waren. Der Flug geht am neuen Satellitenterminal ab, zu dem eine führerlose Mini-U-Bahn fährt. Abflug pünktlich, der Flieger ist voll. Von den schweren finanziellen Problemen von SAA merkt man als Reisender nichts. Wir sitzen in Reihe 47, über dem Flügel, sehen leider nichts nach unten. Aber wir bekommen als erste Essen und Getränke, gleichzeitig mit der vordersten Reihe , weil in unserem Abschnitt zwei Wagen gleichzeitig bedienen. Nachts quälen wir uns auf den Sitzen herum.
 

Di  -  10.10.2017

Johannesburg – Airport en Route

Wir haben öfters Rückenwind und erreichen sogar 980 km/h über Grund. Landung um 7:30 Uhr, 10 Minuten vor der Zeit. Es hat nur 8 Grad, ist aber sonnig. Neben der Landebahn liegen ein paar Schneeflecken! Was für ein ungewöhnlicher Anblick hier. Später erfahren wir, dass es Hagelreste von gestern sind, ein schwerer Hagelsturm ist über Johannesburg weggezogen. Das Wetter ist ungewöhnlich kalt für Oktober, und es hat die ganze letzte Woche schon geregnet. Die Immigration geht diesmal schnell, wir nehmen den Eingang mit der Aufschrift „Visa excempt“, vielleicht wissen das viele nicht, dass man als Europäer kein Visum braucht. Dafür dauert das Gepäck etwas. Geld ziehen wir wie üblich, dann zu Europcar, die Prozedur geht halbwegs schnell. So sind wir schon vor 9 Uhr an unserem Guesthouse von Marion und David. Anstelle der um diese Jahreszeit üblichen braunen Grasflächen sprießt überall schon Grün.
Da wir nichts Besonderes zu tun haben - unsere Hilux License ist im Guesthouse - fahren wir wieder zum Rietvlei Dam Nature Reserve, eine halbe Stunde Richtung Pretoria. Der Eintritt kostet 110 Rand zu zweit (15 Rand = 1 Euro). Die Luft ist klar, nicht so staubig wie sonst vor der Regenzeit. Es ist ziemlich windig, und im Schatten braucht man eine Jacke, das Maximum bleibt unter 20 Grad. Einige der Grasflächen sind abgebrannt, darauf sammeln sich die Antilopen, weil nach den Regen das frische Gras wächst. Wir sehen Elenantilopen, Gnus, Zebras, Springböcke und insgesamt drei Rhinos, leider enthornt. Eines spaziert auf dem Grünstreifen neben der Straße, mal rechts, mal links, so dass wir länger nicht vorbei fahren können.

Die Vögel sind zahlreich, sogar eine neue Art für uns ist dabei, ein Cape Longclaw. Die Hauptwege sind geteert, sonst würde unser Auto wegen der schlammigen Pfützen ziemlich schmutzig werden. Den Picknickplatz verlässt gerade eine Rentnergruppe, die ein Braai gemacht hat, ansonsten fahren wenige Autos herum. Am Coffee Shop trinken wir Tee.
Auf dem Rückweg kaufen wir beim Brentwood Park Pick&Pay etwas für das Frühstück und eine Flasche Wein für heute Abend. Dann probieren wir nebenan das Ocean Basket Restaurant aus, das es seit letztem Jahr in der Mini-Mall gibt. Die Calamari Steaks sind gut wie immer.
Mit Heizung ist es in unserer Cabin warm genug, zum draußen Sitzen ist es aber viel zu kalt. Wir schlafen mit eingeschalteter Heizdecke.

Mi  -  11.10.2017

Windhoek – Bella Mia

Wir hatten ein Thermometer rausgelegt, um 6 Uhr bei Sonnenaufgang hat es nur 2,2 Grad (Schock!). So bleiben wir noch eine Stunde liegen, bis es wärmer wird. Ansonsten unternehmen wir nichts weiter, sondern verabschieden uns von Marion und David um zehn Uhr Richtung Flughafen. Wir würden uns gerne nächstens Jahr von ihnen wieder unsere License besorgen lassen, aber dann mit DHL nach Windhoek schicken lassen, damit wir direkt von München nach Windhoek fliegen können.
Wir tanken noch und fahren dann zur Autoabgabe bei Europcar, die geht schnell vor sich. Wir geben ihnen unsere Tankquittung und sind gespannt, ob wir trotzdem wieder Nachtanken verrechnet bekommen, wie letztes Mal bei Hertz. Wir ziehen nochmal Geld, dann brauchen wir das in Namibia erst mal eine Zeitlang nicht zu tun. Check-in und Passkontrolle gehen flott. Der Flug ist pünktlich, aber da wir beide innen am Gang sitzen, sehen wir unterwegs nichts. Der Landeanflug ist ziemlich wackelig, es windet stark, und der Wind hält erst mal die nächsten Tage an.
Abflug in Johannesburg
 
Die Einreise geht flott. Ein paar Wochen vorher wurden Fingerscanner eingeführt, die dann ein Chaos verursacht hatten, bei uns sind sie inaktiv, nur Beatrix wird fotografiert. Bei Manfred wird – wie schon vor einem Jahr – wieder eine zu kurze Aufenthaltsdauer in den Pass eingetragen, aber wir sind ja vorgewarnt und prüfen den Eintrag sofort.
Manfred Gorn wartet schon auf uns zum Abholen. Beatrix besorgt beim MTC Shop noch zwei Mobilfunk-Sim-Karten, dann geht es zu Gorns zum Abholen unsres Hilux. Sie haben wieder mal erst spät mit dem Service angefangen, das ist schon notorisch, aber das Auto steht gerade fertig da, als wir auf den Hof fahren.
Wir besprechen mit Kai kurz, was gemacht worden ist, und zahlen die Wartung. Dann geht es nach Windhoek zu unserer Unterkunft. Unterwegs kaufen wir ein Grillhuhn zum Abendessen und einen Sixpack Windhoek Lager, eine Maß Bier muss sein.
Abends bekommen wir eine Nachricht, dass die für Freitag gebuchte Campsite Isabis wahrscheinlich doch nicht verfügbar ist, weil die Gruppe aus Hamburg, die die Nacht vorher dort gebucht hat, wegen Flugverspätung einen Tag später kommt. Wir bekommen aber Ausweichen angeboten.

Do  -  12.10.2017

Lake Oanob Resort

Am Vormittag beeilen wir uns, die Einkäufe zu erledigen. Das Sortiment von Woermann-Brock ist irgendwie schlechter geworden, runzlige Paprika, keine Tomaten, keine Bananen, keine Kuchen etc. Deswegen müssen wir noch zu einem zweiten Supermarkt, zu Checkers um die Ecke. Auch im Bottle Store gibt es keinen Tonic in der Flasche, wir müssen wieder lauter kleine Dosen mitnehmen. Biltong Laden, dann zurück ist es schon halb elf Uhr. Zum Glück hat Imogen heute keine Gäste für die Wohnung, wir brauchen nämlich noch eine Stunde zum Einräumen.
Nun fehlt noch Tanken und das CBC-Permit besorgen, das Straßenpermit, das man normalerweise fürs Auto bei der Einreise an der Landesgrenze kauft, und das immer nur drei Monate gilt.
Für heute haben wir uns nur eine kurze Strecke vorgenommen nach Süden zum Lake Oanob Resort. Gebucht haben wir eine Campsite mit eigener Plattform über dem Wasser, Schattendach mit Spüle und Waschraum. Heute ist es sehr windig, deswegen sind wir froh, dass das Schattendach an zwei Seiten stabile Mauern hat. Die Lage ist schön mit weitem Blick auf den blauen See, eingebettet in braune Hügel.

Unsere private Plattform
Es ist warm, um die 30 Grad, als wir einen Spaziergang vorbei an den anderen Campsites, dem Restaurant, dem Swimming Pool, der großen Bootsanlegestelle machen bis zur Rezeption, wo mehrere Vogelgehege sind, die für uns zum Anschauen aufgeschlossen werden. Auf dem See machen sich die Wasservögel rar.
Motorboote werden nebenan über eine Rampe von den Autoanhängern ins Wasser gelassen. Es sind oft Gruppen von jungen weißen Männern, die anscheinend genug Zeit und Geld haben, an einem Wochentag zum Bootfahren zu kommen und über den See zu rasen.
Manfred erprobt sein neues Solarpaneel, es funktioniert ganz gut. Es passt sogar zum Aufbewahren zwischen Autodach und Dachzelt. Natürlich grillt Manfred. Gegen Abend lässt der Wind nach. Es ist ein schöner ruhiger Abend auf der Plattform mit klarem Himmel und vielen funkelnden Sternen bis zum Horizont. Wie immer im Oktober ist der spektakulärste Teil der Milchstraße unter dem Horizont verschwunden, aber der Skorpion steht hoch am Himmel. Nur ein paar Moskitos brauchen etwas von Manfreds Blut.
Sundowner: Gin Tonic

Grill

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