Mo - 9.10.2017
Abflug München
Renate fährt uns um 16:30 zur S-Bahn. Sie
beneidet uns, weil sie auch erst im Frühjahr in Namibia waren. Der Flug geht am
neuen Satellitenterminal ab, zu dem eine führerlose Mini-U-Bahn fährt. Abflug
pünktlich, der Flieger ist voll. Von den schweren finanziellen Problemen von
SAA merkt man als Reisender nichts. Wir sitzen in Reihe 47, über dem Flügel,
sehen leider nichts nach unten. Aber wir bekommen als erste Essen und Getränke,
gleichzeitig mit der vordersten Reihe , weil in unserem Abschnitt zwei Wagen
gleichzeitig bedienen. Nachts quälen wir uns auf den Sitzen herum.
Di - 10.10.2017
Johannesburg – Airport en Route
Wir haben öfters Rückenwind und erreichen
sogar 980 km/h über Grund. Landung um 7:30 Uhr, 10 Minuten vor der Zeit. Es hat
nur 8 Grad, ist aber sonnig. Neben der Landebahn liegen ein paar Schneeflecken!
Was für ein ungewöhnlicher Anblick hier. Später erfahren wir, dass es
Hagelreste von gestern sind, ein schwerer Hagelsturm ist über Johannesburg
weggezogen. Das Wetter ist ungewöhnlich kalt für Oktober, und es hat die ganze
letzte Woche schon geregnet. Die Immigration geht diesmal schnell, wir nehmen
den Eingang mit der Aufschrift „Visa excempt“, vielleicht wissen das viele
nicht, dass man als Europäer kein Visum braucht. Dafür dauert das Gepäck etwas.
Geld ziehen wir wie üblich, dann zu Europcar, die Prozedur geht halbwegs
schnell. So sind wir schon vor 9 Uhr an unserem Guesthouse von Marion und David.
Anstelle der um diese Jahreszeit üblichen braunen Grasflächen sprießt überall
schon Grün.
Da wir nichts Besonderes zu tun haben -
unsere Hilux License ist im Guesthouse - fahren wir wieder zum Rietvlei Dam
Nature Reserve, eine halbe Stunde Richtung Pretoria. Der Eintritt kostet 110
Rand zu zweit (15 Rand = 1 Euro). Die Luft ist klar, nicht so staubig wie sonst
vor der Regenzeit. Es ist ziemlich windig, und im Schatten braucht man eine
Jacke, das Maximum bleibt unter 20 Grad. Einige der Grasflächen sind
abgebrannt, darauf sammeln sich die Antilopen, weil nach den Regen das frische
Gras wächst. Wir sehen Elenantilopen, Gnus, Zebras, Springböcke und insgesamt
drei Rhinos, leider enthornt. Eines spaziert auf dem Grünstreifen neben der
Straße, mal rechts, mal links, so dass wir länger nicht vorbei fahren können.
Die Vögel sind zahlreich, sogar eine neue Art
für uns ist dabei, ein Cape Longclaw. Die Hauptwege sind geteert, sonst würde
unser Auto wegen der schlammigen Pfützen ziemlich schmutzig werden. Den
Picknickplatz verlässt gerade eine Rentnergruppe, die ein Braai gemacht hat,
ansonsten fahren wenige Autos herum. Am Coffee Shop trinken wir Tee.
Auf dem Rückweg kaufen wir beim Brentwood
Park Pick&Pay etwas für das Frühstück und eine Flasche Wein für heute Abend.
Dann probieren wir nebenan das Ocean Basket Restaurant aus, das es seit letztem
Jahr in der Mini-Mall gibt. Die Calamari Steaks sind gut wie immer.
Mit Heizung ist es in unserer Cabin warm
genug, zum draußen Sitzen ist es aber viel zu kalt. Wir schlafen mit
eingeschalteter Heizdecke.
Mi - 11.10.2017
Windhoek – Bella Mia
Wir hatten ein Thermometer rausgelegt, um 6
Uhr bei Sonnenaufgang hat es nur 2,2 Grad (Schock!). So bleiben wir noch eine
Stunde liegen, bis es wärmer wird. Ansonsten unternehmen wir nichts weiter,
sondern verabschieden uns von Marion und David um zehn Uhr Richtung Flughafen.
Wir würden uns gerne nächstens Jahr von ihnen wieder unsere License besorgen
lassen, aber dann mit DHL nach Windhoek schicken lassen, damit wir direkt von
München nach Windhoek fliegen können.
Wir tanken noch und fahren dann zur
Autoabgabe bei Europcar, die geht schnell vor sich. Wir geben ihnen unsere Tankquittung
und sind gespannt, ob wir trotzdem wieder Nachtanken verrechnet bekommen, wie
letztes Mal bei Hertz. Wir ziehen nochmal Geld, dann brauchen wir das in
Namibia erst mal eine Zeitlang nicht zu tun. Check-in und Passkontrolle gehen
flott. Der Flug ist pünktlich, aber da wir beide innen am Gang sitzen, sehen
wir unterwegs nichts. Der Landeanflug ist ziemlich wackelig, es windet stark,
und der Wind hält erst mal die nächsten Tage an.
Abflug in Johannesburg |
Die Einreise geht flott. Ein paar Wochen
vorher wurden Fingerscanner eingeführt, die dann ein Chaos verursacht hatten, bei
uns sind sie inaktiv, nur Beatrix wird fotografiert. Bei Manfred wird – wie
schon vor einem Jahr – wieder eine zu kurze Aufenthaltsdauer in den Pass
eingetragen, aber wir sind ja vorgewarnt und prüfen den Eintrag sofort.
Manfred Gorn wartet schon auf uns zum
Abholen. Beatrix besorgt beim MTC Shop noch zwei Mobilfunk-Sim-Karten, dann
geht es zu Gorns zum Abholen unsres Hilux. Sie haben wieder mal erst spät mit
dem Service angefangen, das ist schon notorisch, aber das Auto steht gerade
fertig da, als wir auf den Hof fahren.
Wir besprechen mit Kai kurz, was gemacht
worden ist, und zahlen die Wartung. Dann geht es nach Windhoek zu unserer
Unterkunft. Unterwegs kaufen wir ein Grillhuhn zum Abendessen und einen Sixpack
Windhoek Lager, eine Maß Bier muss sein.
Abends bekommen wir eine Nachricht, dass die
für Freitag gebuchte Campsite Isabis wahrscheinlich doch nicht verfügbar ist,
weil die Gruppe aus Hamburg, die die Nacht vorher dort gebucht hat, wegen Flugverspätung
einen Tag später kommt. Wir bekommen aber Ausweichen angeboten.
Do - 12.10.2017
Lake Oanob Resort
Am Vormittag beeilen wir uns, die Einkäufe zu
erledigen. Das Sortiment von Woermann-Brock ist irgendwie schlechter geworden,
runzlige Paprika, keine Tomaten, keine Bananen, keine Kuchen etc. Deswegen
müssen wir noch zu einem zweiten Supermarkt, zu Checkers um die Ecke. Auch im
Bottle Store gibt es keinen Tonic in der Flasche, wir müssen wieder lauter
kleine Dosen mitnehmen. Biltong Laden, dann zurück ist es schon halb elf Uhr.
Zum Glück hat Imogen heute keine Gäste für die Wohnung, wir brauchen nämlich
noch eine Stunde zum Einräumen.
Nun fehlt noch Tanken und das CBC-Permit
besorgen, das Straßenpermit, das man normalerweise fürs Auto bei der Einreise
an der Landesgrenze kauft, und das immer nur drei Monate gilt.
Für heute haben wir uns nur eine kurze
Strecke vorgenommen nach Süden zum Lake Oanob Resort. Gebucht haben wir eine
Campsite mit eigener Plattform über dem Wasser, Schattendach mit Spüle und Waschraum.
Heute ist es sehr windig, deswegen sind wir froh, dass das Schattendach an zwei
Seiten stabile Mauern hat. Die Lage ist schön mit weitem Blick auf den blauen
See, eingebettet in braune Hügel.
Unsere private Plattform |
Es ist warm, um die 30 Grad, als wir einen
Spaziergang vorbei an den anderen Campsites, dem Restaurant, dem Swimming Pool,
der großen Bootsanlegestelle machen bis zur Rezeption, wo mehrere Vogelgehege
sind, die für uns zum Anschauen aufgeschlossen werden. Auf dem See machen sich
die Wasservögel rar.
Motorboote werden nebenan über eine Rampe von
den Autoanhängern ins Wasser gelassen. Es sind oft Gruppen von jungen weißen
Männern, die anscheinend genug Zeit und Geld haben, an einem Wochentag zum
Bootfahren zu kommen und über den See zu rasen.
Manfred erprobt sein neues Solarpaneel, es
funktioniert ganz gut. Es passt sogar zum Aufbewahren zwischen Autodach und
Dachzelt. Natürlich grillt Manfred. Gegen Abend lässt der Wind nach. Es ist ein
schöner ruhiger Abend auf der Plattform mit klarem Himmel und vielen funkelnden
Sternen bis zum Horizont. Wie immer im Oktober ist der spektakulärste Teil der
Milchstraße unter dem Horizont verschwunden, aber der Skorpion steht hoch am
Himmel. Nur ein paar Moskitos brauchen etwas von Manfreds Blut.
Sundowner: Gin Tonic |
Grill |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen