Sonntag, 13. November 2016

Moremi South Gate bis Kalahari Bush Breaks



Do  -  10.11.2016

El Fari Campsite
Am Morgen beeilen wir uns, in die Black Pool-Gegend zu fahren. Es sind 16 km dahin, unterwegs ein Elefant am Weg und einige Antilopen.

Schön ist der Drive entlang des Mogogelo River, der zwar nicht fließt, aber noch viele Tümpel hat, sogar mit Hippos im grün bewachsenen Schlamm. Große Herden von Lechwes und Impalas und zahlreiche Wasservögel.
Klunkerkraniche
 

Blüte des Leberwurstbaums
Am Moporota Pool halten wir noch mal in einem Baumschatten, um nach links den Pool nach Vögeln abzusuchen. Da ist nicht viel, und wir wollen schon weiterfahren, als Manfred nach rechts schaut und fünf Meter neben uns zwei Löwinnen unter dem Baum liegen sieht – unglaublich, dass wir sie erst nicht wahrgenommen haben. Das ist natürlich ein Highlight. Eine trägt ein Senderhalsband. Sie beobachten uns eher uninteressiert.


Nach drei Stunden, von 7-10 Uhr, sind wir wieder am Gate, zahlen den letzten Tag und machen uns auf den Weg nach Maun, 60 lästige Kilometer auf Rüttelpisten und Tiefsand, dann zum Glück die letzten 30 km Teer, der erste Teer wieder nach 650 km, eine richtige Wohltat. Außer gibt es nach acht Tagen wieder Telefon und Internet.
Tiefsandige Hauptstraße nach Maun
In Maun nur ein paar kurze Einkäufe, Tanken und Reifen aufpumpen, das braucht trotzdem eine Stunde. Dann noch 220 km bis zu unserem Ziel El Fari, einer Farm zwei km von der Hauptstraße, alleine im Busch mit Campsite. Um 17 Uhr sind wir dort, ein langer Fahrtag, aber in Maun kennen wir keine nette Camping-Übernachtung. Unterwegs haben die Road Kills auffallend zugenommen, tote Rinder oder Esel am Straßenrand, überfahren, weil sich so viele neben und auf der Straße aufhalten.
Wir sind wieder mal die einzigen Camper. Das Farmer-Ehepaar kommt extra gegen Abend auf einen Plausch zu uns. Wir fühlen uns ganz wohl auf dem Platz, im Busch mit vielen Vögeln, nur wuseln ziemlich viele Ameisen herum. Seit mehreren Tagen mit Dosengerichten gibt es wieder mal Gegrilles: Kudufilet und Burenwurst aus Maun. Wir mussten das Fleisch aber beim Passieren des Kuke-Veterinärzauns versteckt schmuggeln, eigentlich ist wegen Verbreitung von Maul- und Klauenseuche kein Fleischtransport von Nord- nach Südbotswana erlaubt. Aber wir werden damit keine Krankheiten übertragen, das Fleisch wird ja direkt nach dem Auspacken aus der Einschweißung gegrillt.  
Leider stellen wir fest, dass wir uns bei dem Morgendrive den ersten Reifenschaden der Reise eingefangen haben, ein schleichendes Leck. Wir heben das Auto mit dem Hi-Lift etwas an, damit der Reifen über Nacht nicht zusammengepresst wird. Der Farmer gibt uns einen Tipp, zu welchem Reifenservice in Ghanzi wir sollen.

Fr  -  11.11.2016

Kalahari Bush Breaks Campsite
Die Mahaliweber im Baum über uns wecken uns lautstark.
Beim Reifenwechsel finden wir unser Radkreuz nicht, es war immer hinter der Rücksitzbank. Da kommt man schlecht hin wegen unserer Koffer. Vor einem Jahr haben wir es unter den Beifahrersitz gelegt, aber dann total vergessen. So müssen wir erst überlegen. Außerdem lassen sich zwei Radmuttern mit dem Radkreuz nicht lösen, sie sitzen zu fest. Da hilft die Hubstange des Hi-Lift, sie lässt sich als Hebel aufstecken. Das alles kostet Zeit, und wir haben leider nicht genug Muse, noch einfach sitzen zu bleiben und den Platz zu genießen.
In Ghanzi kurz zum Supermarkt, dann zur Reifenreparatur. Wir kommen gleich dran, das Leck wird im Wasserbad gesucht, es ist an der Seitenwand, was immer eher schlecht ist, aber es ist nur klein. Der Reifen kommt von der Felge, und es wird innen ein Patch aufgebracht. Manchmal behelfen sich die Reparateure nur mit einem Propf, das ist nicht so gut. Nach einer halben Stunde ist alles fertig, wir lassen ihn gleich wieder auf die Achse montieren, so müssen wir das nicht selbst machen. Unsere Reservereifen wollen wir für längere Strecken nicht verwenden. Das Ganze kostet 35 Pula = 3 Euro, inklusive eines neuen Ventils, eigentlich geschenkt. Nochmal volltanken, in Botswana ist Benzin viel billiger als in Namibia oder Südafrika, dann geht es wieder auf die Strecke.
An der Grenze ist auf der Namibia-Seite etwas Stau, eine größere Gruppe von Botswanern steht an den Schaltern. Deswegen kaufen wir erst unser Road Permit. Es werden nur Namibia-Dollars oder Rand angenommen. Ein anderes Touristenpaar hat keine und irrt schon länger an der Grenze herum, aber sie finden keine Wechselmöglichkeit. Wir wechseln ihnen 20 Euro.
Am frühen Nachmittag erreichen wir unsere Campsite Kalahari Bush Breaks. Auch hier hat es nur wenig geregnet, und der dauerhafte Wind wirbelt Staub auf, das ist unangenehm. Der Schatten ist auch begrenzt, also nicht ideale Bedingungen. Wenn wir das gewusst hätten, wären wir eher auf die Zelda Farm ein paar km entfernt gegangen.
Heute zeigen sich zum ersten Mal die typischen Schönwetterwölkchen am blauen Himmel, eigentlich charakteristisch für Namibia und die Kalahari, nicht der bleierne Himmel mit Staub und Rauch, den wir diesmal im Caprivi und Botswana oft hatten.
Der wenige Regen hat schon bewirkt, dass viele grüne Triebe aus dem Boden schießen, erst einige mm hoch, aber schon einen grünen Schimmer auf die Erde zaubern. Gleich kommt der erste Shongololo (Tausendfüßler) angekrochen, die erste Heuschrecken, der erste Mistkäfer.
Wir rufen unsere morgige Übernachtung Kivo Lodge an, aber die Campsite wird gerade renoviert. So müssen wir umplanen. Nach einigem hin und her und nicht antwortenden Telefonnummern beschließen wir, in Kivo in die Lodge zu gehen.
Abends Resteessen, kaltes Fleisch und ein Reissalat mit Paprika und Tomate.
Unsere Campsite Nr. 10 liegt am nächsten zu einem Wasserloch, das sogar beleuchtet wird, aber leider ist es trocken. So müssen wir uns mit den Nachtschwalben begnügen, die die Insekten vor dem Strahler fangen. Hier hören wir zum ersten Mal wieder die Barking Geckos der Kalahari klicken.

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