Di 03.12.2013 Gästehaus Farm Aida
Nach
dem Frühstück fahren wir zu einem gut sortierten Einkaufszentrum im Stadtteil
Kleine Kuppe nebenan, um für die nächste Woche die Vorräte aufzufrischen. Wir
sind immer wieder erstaunt wie Windhoek wächst, dieser Stadtteil ist völlig neu
erschlossen. Beim Weiterfahren sehen wir ein Schild „Ministry of Mines and
Energy“ und erinnern uns, dass es dort ein interessantes geologisches Museum
gibt, von dem kaum jemand weiß. Man muss durch die Eingangsschranke, und neben
dem Empfang im Erdgeschoss ist direkt die Ausstellung, die zum „Geological
Service“ gehört, lustigerweise steht das mehrsprachig da, auch als „Landesamt
für Geologie“. Die Ausstellung ist wirklich gut gemacht, sie könnte auch
irgendwo in Europa sein, aber sie wird vor Ort überhaupt nicht vermarktet oder
überhaupt bekannt gemacht.
Zur
Farm Aida sind es 130 km, erst Richtung Flughafen und dann Schotterpiste nach
Südosten. An einer Stelle ist erstaunlicherweise eine tiefe Wasserpfütze quer
über die Straße, hier muss es lokal stark geregnet haben. In Aida begrüßt uns
Wendy, die im Haus am Eingang wohnt und übergangsweise nach dem Rechten schaut.
Wir können nun doch ins Gästehaus einziehen, der neue Verwalter kommt erst nächste
Woche und zieht temporär in Claudias Appartement, in dem wir hätten wohnen
sollen. Uns ist das recht, so haben wir eine schöne Küche mit einem großen
Kühlschrank, der ist hier ganz wichtig. Das Schlafzimmer liegt nach Osten und
sieht schön kühl aus. Wir versuchen seine Tür geschlossen zu halten, denn es
gibt Buschmoskitos, die uns auch tagsüber stechen. Mobilfunkmäßig geht nur SMS
und Telefon eingeschränkt, das Internet mag nicht. Im Haupthaus gibt es aber
einen Internet-Festnetzanschluss, den können wir benutzen. Es ist derzeit
unbewohnt, weil die Farmbesitzer das Goanikontes Camp bei Swakopmund
bewirtschaften. Die Besitzerin, Katja Diekmann, ist eine Cousine von Deike Rust
von Omandumba, alle Deutschen scheinen hier irgendwie verwandt zu sein. Auf der
Farm gibt es 39 Pferde (Zucht) und eine größere Anzahl Rinder. Deswegen muss
ein Verwalter als Ersatz für Claudia her.
Abends
grillt Manfred wieder auf einer „Pflugschar“, Bratwurst und Game Steaks. Große,
harmlose Gelbrandkäfer laufen in Massen auf dem Hof herum, und seltsamerweise
zieht es manche wie magisch zur Haustür und ins Haus. Wir schieben immer mal
wieder welche mit dem Besen nach draußen. Manfred macht noch ein paar
Astrofotos (ist vielleicht im Blog nicht so toll zu sehen).
Magellansche Wolken mit Windrad und Stern Canopus (links unten) |
Mo 02.12.2013 Windhoek bei Gabi
Ombo
ist leider ein Flop, der einzige unserer Reise. Kurz nach unserer Ankunft hört
es auf zu regnen, und es fängt auch nicht mehr an, wir hätten uns die Hütte
sparen können. Das Haus ist auch nichts Besonderes, eher klein, etwas
schmuddelig, und nicht schnakenfest ohne Moskitonetz. Deswegen schlafen wir
nachts sehr schlecht. Zusätzlich taugt das Abendessen auch nichts, Beatrix
Krokodilsteak ist klein und besteht zur Hälfte aus Fett, Manfreds Oryx ist auch
klein, und die Beilagen, Reis und Tiefkühlgemüse, sind geschmacklos. Na ja,
manchmal greift man eben daneben.
Wir
fahren Richtung Windhoek, zuerst nach Brakwater, 10 km nördlich der Stadt in den
Hügeln. Hier besuchen wir ein deutsches Ehepaar, das seit sieben Jahren ein
Haus gemietet hat, jetzt aber aus Altersgründen nach Deutschland zurück geht
und Nachmieter sucht. Sie waren immer neun Monate im Jahr hier, nur im
deutschen Sommer zurück im Norden. Das Haus ist schön und groß, es kommt aber
für uns als Jahresmiete ohne Aufenthaltserlaubnis nicht in Frage, auch wenn sie
meinen, man könne das 90-Tage Touristenvisum einfach um weitere 90 Tage
verlängern lassen. Wir hören sonst eigentlich das Gegenteil. Auf dem Gelände
stehen drei Häuser, eines wird von der Schwester des Vermieters bewohnt, das
dritte steht leer, es ist ein kleines Einraumhaus, käme eventuell für uns in
Frage, wenn es günstig zu mieten wäre, es müsste aber renoviert werden. Wir zeigen
uns interessiert und tauschen mal die Kontakte aus.
Am
Roadblock vor Windhoek werden wir zum Glück durchgewunken, wir haben ja immer
noch kein Road Permit. Die Ausgabestelle für das Permit steuern wir zuerst an,
es ist schon 12 Uhr, aber die Mittagspause geht glücklicherweise nur von
13-14:30 Uhr. In der Maerua Mall gleich nebenan kaufen wir noch ein paar
Kleinigkeiten, dann fahren wir zu Gabi, in den südlichen Stadtteil Olympia. Sie
wohnt in einem größeren Appartement, in einer Anlage mit Elektrozaun und
Rolltor. Das ist ziemlich üblich in Windhoek, man will halt seine Ruhe vor Einbrechern.
Wir kennen aber keine Statistik, ob in ungesicherten Objekten tatsächlich mehr
eingebrochen wird. Gabi kennen wir über das Namibia-Forum, wir hatten uns auch
in Deutschland schon gegenseitig besucht. Dackel „Knödel“ ist auch da. Wir
ratschen, trinken Kaffee mit Tortenstücken (Schwarzwälder Kirsch), und am Abend
schiebt Gabi ein Gnu-Filet im Blätterteig in den Ofen. Das bekommt man selten,
sie hat aber eine Farmer-Freundin, da wurde ein Gnu als Trophäe geschossen.
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