Mittwoch, 4. Dezember 2013

Windhoek bis Gästehaus Farm Aida



Di        03.12.2013    Gästehaus Farm Aida
Nach dem Frühstück fahren wir zu einem gut sortierten Einkaufszentrum im Stadtteil Kleine Kuppe nebenan, um für die nächste Woche die Vorräte aufzufrischen. Wir sind immer wieder erstaunt wie Windhoek wächst, dieser Stadtteil ist völlig neu erschlossen. Beim Weiterfahren sehen wir ein Schild „Ministry of Mines and Energy“ und erinnern uns, dass es dort ein interessantes geologisches Museum gibt, von dem kaum jemand weiß. Man muss durch die Eingangsschranke, und neben dem Empfang im Erdgeschoss ist direkt die Ausstellung, die zum „Geological Service“ gehört, lustigerweise steht das mehrsprachig da, auch als „Landesamt für Geologie“. Die Ausstellung ist wirklich gut gemacht, sie könnte auch irgendwo in Europa sein, aber sie wird vor Ort überhaupt nicht vermarktet oder überhaupt bekannt gemacht.
 

Zur Farm Aida sind es 130 km, erst Richtung Flughafen und dann Schotterpiste nach Südosten. An einer Stelle ist erstaunlicherweise eine tiefe Wasserpfütze quer über die Straße, hier muss es lokal stark geregnet haben. In Aida begrüßt uns Wendy, die im Haus am Eingang wohnt und übergangsweise nach dem Rechten schaut. Wir können nun doch ins Gästehaus einziehen, der neue Verwalter kommt erst nächste Woche und zieht temporär in Claudias Appartement, in dem wir hätten wohnen sollen. Uns ist das recht, so haben wir eine schöne Küche mit einem großen Kühlschrank, der ist hier ganz wichtig. Das Schlafzimmer liegt nach Osten und sieht schön kühl aus. Wir versuchen seine Tür geschlossen zu halten, denn es gibt Buschmoskitos, die uns auch tagsüber stechen. Mobilfunkmäßig geht nur SMS und Telefon eingeschränkt, das Internet mag nicht. Im Haupthaus gibt es aber einen Internet-Festnetzanschluss, den können wir benutzen. Es ist derzeit unbewohnt, weil die Farmbesitzer das Goanikontes Camp bei Swakopmund bewirtschaften. Die Besitzerin, Katja Diekmann, ist eine Cousine von Deike Rust von Omandumba, alle Deutschen scheinen hier irgendwie verwandt zu sein. Auf der Farm gibt es 39 Pferde (Zucht) und eine größere Anzahl Rinder. Deswegen muss ein Verwalter als Ersatz für Claudia her.
Abends grillt Manfred wieder auf einer „Pflugschar“, Bratwurst und Game Steaks. Große, harmlose Gelbrandkäfer laufen in Massen auf dem Hof herum, und seltsamerweise zieht es manche wie magisch zur Haustür und ins Haus. Wir schieben immer mal wieder welche mit dem Besen nach draußen. Manfred macht noch ein paar Astrofotos (ist vielleicht im Blog nicht so toll zu sehen).
Magellansche Wolken mit Windrad und Stern Canopus (links unten)



Mo      02.12.2013    Windhoek bei Gabi
Ombo ist leider ein Flop, der einzige unserer Reise. Kurz nach unserer Ankunft hört es auf zu regnen, und es fängt auch nicht mehr an, wir hätten uns die Hütte sparen können. Das Haus ist auch nichts Besonderes, eher klein, etwas schmuddelig, und nicht schnakenfest ohne Moskitonetz. Deswegen schlafen wir nachts sehr schlecht. Zusätzlich taugt das Abendessen auch nichts, Beatrix Krokodilsteak ist klein und besteht zur Hälfte aus Fett, Manfreds Oryx ist auch klein, und die Beilagen, Reis und Tiefkühlgemüse, sind geschmacklos. Na ja, manchmal greift man eben daneben.
Wir fahren Richtung Windhoek, zuerst nach Brakwater, 10 km nördlich der Stadt in den Hügeln. Hier besuchen wir ein deutsches Ehepaar, das seit sieben Jahren ein Haus gemietet hat, jetzt aber aus Altersgründen nach Deutschland zurück geht und Nachmieter sucht. Sie waren immer neun Monate im Jahr hier, nur im deutschen Sommer zurück im Norden. Das Haus ist schön und groß, es kommt aber für uns als Jahresmiete ohne Aufenthaltserlaubnis nicht in Frage, auch wenn sie meinen, man könne das 90-Tage Touristenvisum einfach um weitere 90 Tage verlängern lassen. Wir hören sonst eigentlich das Gegenteil. Auf dem Gelände stehen drei Häuser, eines wird von der Schwester des Vermieters bewohnt, das dritte steht leer, es ist ein kleines Einraumhaus, käme eventuell für uns in Frage, wenn es günstig zu mieten wäre, es müsste aber renoviert werden. Wir zeigen uns interessiert und tauschen mal die Kontakte aus.
Am Roadblock vor Windhoek werden wir zum Glück durchgewunken, wir haben ja immer noch kein Road Permit. Die Ausgabestelle für das Permit steuern wir zuerst an, es ist schon 12 Uhr, aber die Mittagspause geht glücklicherweise nur von 13-14:30 Uhr. In der Maerua Mall gleich nebenan kaufen wir noch ein paar Kleinigkeiten, dann fahren wir zu Gabi, in den südlichen Stadtteil Olympia. Sie wohnt in einem größeren Appartement, in einer Anlage mit Elektrozaun und Rolltor. Das ist ziemlich üblich in Windhoek, man will halt seine Ruhe vor Einbrechern. Wir kennen aber keine Statistik, ob in ungesicherten Objekten tatsächlich mehr eingebrochen wird. Gabi kennen wir über das Namibia-Forum, wir hatten uns auch in Deutschland schon gegenseitig besucht. Dackel „Knödel“ ist auch da. Wir ratschen, trinken Kaffee mit Tortenstücken (Schwarzwälder Kirsch), und am Abend schiebt Gabi ein Gnu-Filet im Blätterteig in den Ofen. Das bekommt man selten, sie hat aber eine Farmer-Freundin, da wurde ein Gnu als Trophäe geschossen.

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