Dienstag, 10. Dezember 2013

Farm Aida (2)



Di        10.12.2013    Gästehaus Farm Aida
Nachts hat es nochmal geregnet, aber heute scheint wieder die Sonne. Manfred macht sich nun mit dem neuen Lötkolben an die Reparatur des Rückfahrschalters. Das Problem ist, dass die Drahtstummel aus dem Schalter nur ganz kurz herausschauen. Erst Löten, dann mit Silikon umhüllen. Nach einigen Anläufen sieht es so aus, als sei sie erfolgreich. 
 
vorher

... und nachher

Dafür gibt es eine neue Baustelle, das Heck des Autos stand aus der Garage heraus, und innen an der hinteren Scheibe des Canopy ist vom Regen Wasser eingedrungen. Hier kommt das neu gekaufte Silikon gleich zum Einsatz. Wenn es gehärtet ist, müssen wir mal mit dem Schlauch abspritzen, um zu sehen ob es dicht geworden ist.
Die himmlische Ruhe auf der Farm ist jetzt erst mal vorbei, es wird geflext, gebohrt und geschweißt, zum Teil mit Radiomusik, zum Glück aber nicht stundenlang. Und über die Mittagspause ist dem Farmer sowieso die Ruhe heilig. 


Mo      09.12.2013    Gästehaus Farm Aida
Nachts regnet es 16 mm, das freut die Farmer, auch wenn es nur ein Anfang ist. Heute ist für uns Stadtprogramm in Windhoek angesagt. Um 11 Uhr haben wir einen Termin mit unserer Agentin wegen unseres Temporary Residence-Antrags. Viel kommt nicht heraus, wir sollen diese Woche noch benachrichtigt werden, ob der Antrag letzte Woche im Ministerium behandelt wurde. Danach zum Megabuild-Baumarkt, hier kaufen wir einen Lötkolben (10 Euro, das lohnt sich nicht, aus Deutschland mitzubringen), und einige andere Utensilien. Weiter zum Woermann-Brock-Supermarkt in Klein Windhoek, zum Kauf der restlichen Verpflegung bis zum Rückflug. Und dann haben wir noch einen Termin auf der Farm Residence Sonnleiten, einem Senioren-Wohnprojekt auf einem 600 ha Gelände nahe am Flughafen. Dort gibt es ca. 50 kleinere und größere Häuser nahe beieinander, jeweils mit Gartenanteil, falls gewünscht mit medizinischer Versorgung, also eher eine altersgerechte Wohnanlage. Es wohnen da aber auch Leute mittleren Alters. Die Besitzerin/Vermarkterin zeigt uns fast zwei Stunden die Anlage. Man kann nur kaufen, nicht mieten, es stehen auch gerade vier Häuser zum Verkauf. Zwei davon würden uns ganz gut gefallen, Preislage 135.000 -165.000 Euro. Allerdings sind die monatlichen Nebenkosten ziemlich hoch, 200 – 320 Euro, plus Strom/Wasser/Telefon/TV. Es gibt einen Pool, ein Restaurant und eine Pflegestation. Die Bewohner sind etwa zu je 50% Deutsche und deutschstämmige Namibier, dazu ein paar wenige Schweizer/Österreicher und Buren. Im Prinzip käme so was schon in Frage.
Erst um ½ 7 sind wir wieder auf der Farm, nach der Fahrt durch einige größere Wasserpfützen auf der Schotterpiste. Wir haben ein gegrilltes Huhn mitgenommen, das gibt es abends. Der neue Farmverwalter ist angekommen, ein Bure der typischen Art.


So       08.12.2013    Gästehaus Farm Aida
Am Morgen ist es ausnahmsweise mal geschlossen bewölkt bei 19 Grad, was uns kühl vorkommt, so verwöhnt sind wir inzwischen. Sonntags haben die Arbeiter frei, es ist sehr ruhig, richtig schön. Über Mittag ein längerer Schauer. Da das Wasserreservoir neben unserem Haus überläuft, öffnen wir einen Auslass, der für die Bewässerung einiger Bäume sorgt, das Wasser fließt über mit Steinen eingefasste Rinnen zu den Bäumen. Die Gänse nutzen das gleich, um gründlich zu „gründeln“. Abends gibt es Kartoffelpfanne mit Zwiebeln, Speck, Paprika, Eiern und Käse.
Abendstimmung



Sa       07.12.2013    Gästehaus Farm Aida
Früh ist es sogar etwas kühl, wir frühstücken im Haus. Überall liegen Termitenflügel am Boden, die sind in der Nacht geschlüpft und ausgeflogen. Der Nachbarfarmer kommt vorbei, er hatte Geräte zum Reparieren eines Bohrlochs ausgeliehen, die er jetzt selbst braucht. Er fährt mit einem Arbeiter zu einem Windrad und Reservoir, wo wir heute wandern wollen. Das ist natürlich blöd, dadurch werden Tiere vertrieben, die vielleicht dort sind. Wir machen uns trotzdem auf, es sind 5 km mit dem Auto zu einem Vlei, einer Senke, wo vom Regen sogar etwas Wasser steht. Wir gehen einen Kreis von einigen Kilometern, und durch den Regen sieht man alle neuen Spuren. Hauptsächlich sind es Oryx und Kudus, die können wir inzwischen ganz gut unterscheiden. Wir haben etwas Differenzen über die Laufgeschwindigkeit und das Stehenbleiben um Sachen anzuschauen.
Leider findet sich kein Lötkolben, die Reparatur muss aufgeschoben werden.
Bei Wendy wohnt noch Harun, ein 15-jähriger Marokkaner aus Deutschland. Der Hintergrund ist nicht ganz klar, es geht wohl um eine Art Rehabilitation. Zum Glück ist er nicht von der Kategorie der üblen RTL-Soap „Die strengsten Eltern der Welt“, wo Verhaltensgestörte bei Buschmännern waren. Er ist eigentlich ganz vernünftig und arbeitet auf Farm Heimat nebenan.

 

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