Fr 13.12.2013 Gästehaus Farm Aida
Am
Vormittag fahren wir nach Leonardville zum Tanken (es gibt sogar eine
Tankstelle), und schauen eine Silk Factory an, ein kleines Projekt, wo aus den Kokons
einer lokalen Raupenart grobe Stoffe gewebt werden, weicher Silk im asiatischen
Sinn ist es nicht. Als wir im kleinen Laden die Stoffe anschauen, fliegen tatsächlich
daraus Moskitos auf. Auf einer etwas anderen Wegstrecke geht es dann wieder
zurück nach Aida.
Abends
sind wir auf der Nachbarfarm Heimat zum Essen. Es sind noch ein deutsches Paar
und eine einzelne Dame da. Sie erzählt, dass sie z.B. vier Wochen auf der
Okambara Game Ranch zum Sonderpreis wohnt, und auch auf anderen Vollverpflegungsunterkünften
länger ist, das ist wohl alles Verhandlungssache. Uns wäre das aber sicher zu
langweilig, nie selbst zu kochen, und es würde uns wahrscheinlich auch nicht
gefallen, nie wirklich wählen zu können, was wir essen. Und billig ist es
selbst mit Rabatt wohl auch nicht. Der Deutsche ist ein Mitglied der IAS
(Internationale Amateur Sternwarte) auf dem Gamsberg, er war auch gerade dort
und hat an der Infrastruktur gearbeitet. Er hat interessante Sachen vom
Gamsberg zu erzählen. Er hilft Rainer gerade dabei, ein ca. 50 Jahre altes
Refraktorteleskop wieder in Betrieb zu nehmen (10 cm Objektiv, 1,5 m
Brennweite). Der Mond sieht darin ganz gut aus. Leider ist der Jupiter noch zu
nahe am Horizont, so dass es wegen der Luftunruhe keinen Sinn macht, ihn ins Visier
zu nehmen. Zum Essen gibt es Kudusteaks, Lammsteaks und selbstgemachte Burenwurst,
dazu Scheiben von gebratenen Rosmarinkartoffeln, Kräuterbutter und Salat sowie
Vanilleeis mit Melonenstückchen. Das schmeckt alles ganz gut. Bei der Rückfahrt
im Dunkeln sitzen viele Nachtschwalben auf der Straße, man muss vorsichtig
sein, keine zu überfahren.
Do 12.12.2013 Camping auf Noasanabis
Wir
bepacken das Auto und fahren um 8:30 los. Die Piste ist gut zu fahren, aber wir
lassen uns Zeit. Nach Osten ändert sich langsam die Landschaft, die Erde wird
immer mehr rot, Steine nehmen ab, und irgendwann beginnen die bewachsenen
Lineardünen der Kalahari. Die Landschaft gefällt uns gut. Wir folgen einer
Piste bis zum Zusammenfluss des Schwarzen und Weißen Nossob und folgen dann dem
mit grünen Bäumen dicht bestandenen trockenen Tal des Nossob nach Süden. Der
Bewuchs speist sich aus dem Grundwasser unter dem Sand.
Nossob Tal |
Nach
vier Stunden kommen wir an. Noasanabis liegt einige Kilometer nördlich des
kleinen Ortes Leonardville, steil über dem Flusstal. Es gibt drei Campingplätze
neben dem Farmhaus. Nicht spektakulär, aber ruhig und schattig, mit vielen
goldgelben Webervögeln, die direkt über uns geschäftig an ihren neuen Nestern
bauen.
Farmvehikel |
Webervogel am Nest |
Und es gibt keine Moskitos, auch nicht abends! Wir fragen, wie sie das
machen, aber es gibt eigentlich keine brauchbare Erklärung. Im Ort Leonardville
soll es das ganze Jahr über Moskitos geben. Wir grillen und sind mit einem
Thema beschäftigt, das hier aber nicht weiter ausgeführt werden soll, wir
hätten heute fast ein Haus gekauft.
Mi 11.12.2013 Gästehaus Farm Aida
Es
ist wolkenlos, und die Prognose ist, dass es für die nächsten 7 Tage trocken
bleiben soll. Wir wollen nochmal was anderes sehen und organisieren eine
Campingübernachtung auf der Noasanabis Game Ranch bei Leonardville, am Nossob
River 170 km nach Südosten. In dieser Gegend waren wir noch nie. Außerdem
verabreden wir ein Abendessen auf Farm Heimat am Freitag.
Ansonsten
sind wir heute eher passiv. Das liegt auch etwas daran, dass der neue
Farmverwalter, Henry, an den letzten beiden Abenden auf uns zu gekommen ist und
eine Farmrundfahrt für den nächsten Tag angeboten hat. An den beiden
darauffolgenden Tagen haben wir vergeblich gewartet, wann es losgeht. Es war
keine Rede mehr davon.
Auf
der Farm leben zur Zeit außer uns fünf Weiße, davon ist einer schwerkrank,
einer schwererziehbar und einer schwerbehindert. Davon brauchen wir auch mal
etwas Abstand.
Am
Spätnachmittag fährt Henry wieder mit dem Farm-Bakkie und einem halben Dutzend
Farmangestellter los. Sie kommen am Abend mit einem geschossenen Oryx zurück.
Das wird gleich gehäutet und ausgeweidet, ein ziemliches Spektakel.
Fell abziehen |
Zuschauer |
Kopf ab |
Die Innereien müssen raus |
Was wird wohl damit gemacht? |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen