Montag, 14. Oktober 2013

Reise Herbst 2013 - Anfang



Reise Herbst 2013
Diese Reise dauert zehn Wochen und geht von Johannesburg nach Windhoek mit einem kurzen Ausflug nach Botswana. In Namibia bleiben wir auf drei Farmen in verschiedenen Gegenden für insgesamt fünf Wochen in Selbstversorger-Häusern. Dazwischen wollen wir eine längere Tour durch das Damaraland und das südliche Kaokoveld machen.

Mi        09.03.2013    Abflug München
Beim Einchecken erwischen wir leider eine sehr unfreundliche (Lufthansa-)Angestellte, die unsere zwei Handgepäckstücke wiegen lässt und feststellt, dass wir zwei kg zu viel haben. Sie fordert, dass wir in die großen Koffer umpacken, was etwas mühsam ist. Am Schalter nebenan checkt ein Pärchen ein mit zwei großen Bordcases und zwei Rucksäcken. Als wir hier nachfragen, heißt es, dass man außer dem Handgepäckstück ein „personal item“ mitführen kann. Wenn uns das unsere Zuständige gesagt hätte, hätten wir einfach das Netbook mit Tasche herausnehmen können. Wir sind nicht als Kunden, sondern als irgendetwas Lästiges behandelt worden. Aber nun wissen wir, dass wir nächstes Mal vier Taschen mitnehmen können ;-)
Pünktlicher Abflug um 22 Uhr. Leider gibt es an Bord keine Anzeige der aktuellen Flugposition auf der Landkarte, obwohl es ein neuer A330-Airbus ist. Der Flug ist ereignislos, Landung um 8:15 kurz vor Plan.

Do      10.10.2013    Johannesburg „Airport en Route“ Cabins
An den Immigration-Schaltern lange Schlangen, aber es geht halbwegs flott. Das Gepäck ist schon auf dem Laufband. Wir gehen wieder zu dem Platz mit den ATMs und ziehen Rand. Zum Glück ist dort auch eine Filiale der FNB Bank, wo wir Bargeld auf das Konto von Johan, unserem Automechaniker, einzahlen können. Wir sehen ihn diesmal nicht, weil er jetzt in Naboomspruit lebt und nur selten nach Johannesburg kommt. Wir rufen David vom „Airport en Route“-B&B an, der uns abholt. Dazwischen kaufen wir noch Voucher für die Vodafone SIM-Card, damit wir Internet-Verbindung haben. David setzt uns bei Wouter ab, wo unser Hilux steht. Wouter ist gerade in einer Besprechung, so nehmen wir das Auto nur mit und kommen später nochmal zum Zahlen.
Beim B&B laden wir alles aus, was wir nicht in Johannesburg herumfahren wollen. Die Hauptaufgabe heute ist die Verlängerung unserer jährlichen License für das Auto. Normalerweise ist das banal: Die Adresse, wo das Auto steht, bekommt einen Brief, den man beim Registrierungsbüro vorlegt und bar zahlt. Nur ist leider diesmal der Brief bis jetzt nicht angekommen. Angeblich macht die Post einen Bummelstreik. Deswegen hatten wir schon in Deutschland recherchiert, was dann zu tun ist. Man füllt das Formular XYZ aus, das den Brief ersetzt. Man braucht dann aber zusätzlich die Registrierungspapiere, auf denen aber Manfreds Vorname (noch) falsch steht. Das könnte natürlich Komplikationen machen. Es gibt auch eine Anzahl Postämter, wo man die Einzahlung machen kann, und wir haben schon eines in Kempton Park ausgesucht, in der Hoffnung, dass sie es in der Post nicht so genau nehmen wie in der Behörde. Der Mann am Schalter will die Original-Papiere auch sehen, aber schaut nicht so genau hin, und alles geht glatt. Große Erleichterung (!), die erste Hürde ist umschifft.
Es ist noch Zeit genug, um einzukaufen. In der Nähe unseres B&B gibt es einen Pick&Pay-Supermarkt, der groß genug ist, dass wir alles Gewünschte bekommen. Und er ist nicht so überlaufen, das ist für uns ganz praktisch. Danach noch etwas Auf- und Umräumen, wir brechen irgendwann ab und setzen uns mit ein paar Snacks und Windhoek Lager hin.

Fr        11.10.2013    Magaliesberg Mountain Sanctuary Park
Heute steht die nächste Aktion wegen unsres Autos an. Wir hatten uns entschlossen, die Sache mit den falschen Registrierungspapieren endlich zu bereinigen. Freunde hatten uns einen Kontakt zu einem Anwaltsbüro vermittelt, und so besuchen wir heute in Pretoria einen Lawyer. Die Kanzlei liegt ganz günstig an unserer Route, so dass wir den Termin „im Vorbeifahren“ machen können. Jonathan, der den Fall übernommen hat, macht einen sympathischen und kompetenten Eindruck und versichert uns, dass er alles in unserem Sinn abwickeln wird. Er meint, dass wir selbstverständlich den Anspruch haben, die Papiere zu ändern, und gibt uns zu verstehen, dass uns die Änderung 2009 wohl deswegen verweigert wurde, weil eine Bestechung erwartet wurde!?
Erleichtert Lassen wir den Großraum Johannesburg/Pretoria hinter uns. Das nächste Ziel ist Magaliesberg Mountain Sanctuary Park, ein privates Naturreservat. Der Campingplatz ist zwar groß, aber schön, mit genug Privatsphäre zum Wohlfühlen, trotz Wochenend-Fülle. Wir entscheiden uns gleich, zwei Nächte zu bleiben. Abends ruft sehr schön eine Nachtschwalbe (Rufous-cheeked Nightjar).

Sa       12.10.2013    Magaliesberg Mountain Sanctuary
Am Morgen starten wir zu einer Wanderung, teils auf einem Pfad, teils quer durch das steinige Gelände. Ganz eindrucksvoll sind die skurril geformten Felsen. Wir fragen uns, wie diese Formen wohl entstanden sind. Auf jeden Fall muss es sehr lange gedauert haben. Immer wieder staunen wir und genießen die Wanderung sehr. An Tieren entdecken wir allerdings nur zwei Klipspringer, malerisch auf einer Felsenspitze.

 


Der Nachmittag wird mit Arbeiten am Auto verbracht, Reparaturen, Instandhaltungen und Verbesserungen.
Black-collared Barbet  -  Halsband-Bartvogel

So       13.10.2013    Kalahari Rest / Kang
Kaum sind wir abends im Zelt, hebt ein heftiger Wind an, eigentlich schon ein Sturm, weckt uns auf und hält die ganze Nacht an. Er rüttelt am Zelt und lässt uns kaum noch schlafen. So heftig haben wir noch keinen erlebt. Als der Wind dreht und auf die Breitseite schlägt, stehen wir auf und klappen das Zelt zu, um fünf Uhr morgens. Zum Frühstücken fahren wir auf ein etwas geschütztes Plätzchen neben dem Waschhaus. Andere Camper erzählen, dass sie um zwei Uhr nachts aufgestanden sind. Als wir um acht Uhr abfahren, legt sich der Wind urplötzlich.
Es wird ein langer Fahrtag, 620 km mit unserem betagten Auto, für das 100 km/h schon Spitzengeschwindigkeit ist. Dafür haben wir auch noch nie eine Strafe für zu schnelles Fahren bekommen ;-) Der Grenzübertritt geht extrem schnell. Früher sind unsere Autopapiere viel genauer kontrolliert worden. Es werden nämlich sehr viele Autos gestohlen und außer Landes gebracht. Wir überlegen, ob es daran liegt, dass Beatrix fährt – vielleicht werden Frauen weniger eines möglichen Diebstahls verdächtigt!?!
Trans-Kalahari-Highway
Auf der hübschen Campsite von Kalahari Rest waren wir schon öfters, es hat sich wenig geändert. Eine frische dicke Schlangenspur ziert den sandigen Boden auf unserem Platz, als wir ankommen. Wir sind also endlich richtig in der Natur.
Campsite Kalahari Rest
Mahaliweber
Ganz vorzüglich ist das Abendessen, jeder bekommt zwei perfekt gegrillte Filetsteaks mit etwas frischem Gemüse und Kartoffeln für jeweils sechs Euro.

Mo      14.10.2013    El Fari Restcamp nördl. Ghanzi
Mittags sind wir in Ghanzi, dem größten Ort weit und breit. Trotzdem sind die Einkaufsmöglichkeiten beschränkt. Durch den betriebsamen Parkplatz des Spar-Supermarkts spaziert eine kleine Ziegenherde, einige Kinder betteln.
Schöner ist es dann wieder im Busch, auf der El Fari-Campsite, wo wir die einzigen Camper sind und die Ruhe genießen, den Gin&Tonic als Sundowner zum Sonnenuntergang, das Vogelgezwitscher und den Braai (Grillen, diesmal einen Meter lange Burenwurst).

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