Donnerstag, 31. Oktober 2013

Etosha Nationalpark



Di        29.10.2013    Etosha Dolomite Camp
Vor Sonnenaufgang ist Aufstehen angesagt, weil wir eine lange Fahrt in den Westteil des Parks vor uns haben. Dieser Teil ist für normale Touristen gesperrt, man kann ihn nur befahren, wenn man eine Reservierung für das Dolomite Camp ganz im Westen hat. Der Gamedrive ist heute sehr ergiebig, schon kurz nach dem Camp ist direkt an der Straße eine Ansammlung von Schakalen, sie haben einen Springbock gerissen, von dem schon nicht mehr viel übrig ist. Wir können ihnen beim Fressen und Zerren zuschauen. 

Ein Stück weiter trabt ein Honigdachs, der ab und zu nach Futter gräbt, was große Staubwolken erzeugt. An einem weiteren Riss fressen zwei große braune Adler. Schließlich kommen wir zum letzten Wasserloch am Weg, das ohne Permit zugänglich ist. Dort ist der Bär los. Eine unglaubliche Ansammlung von Springböcken, Gnus, Oryx, Giraffen, Zebras, Strauße und einige Schakale. Es müssen mindestens 500-800 Tiere sein. Und am Wasserloch liegen schon wieder zwei Mähnenlöwen. Es gibt zwei Becken, und an dem, das weiter von den Löwen entfernt ist, trinken die mutigeren Antilopen. Wir schauen uns das Spektakel länger an und filmen auch einige Szenen. Wenn der Wind in Böen weht, wirbeln große Staubwolken über die Ebene um das Wasserloch, das sieht unwirklich aus.



Ab hier geht die Piste mehr oder weniger schnurgerade auf dem 19. Breitengrad nach Westen. Etwa alle 20 km ist ein Wasserloch, nicht so ergiebig wie das letzte, aber immer wieder mit diversen Antilopen, einmal auch mit ein paar Elefantenbullen. Später liegt direkt am Weg ein totes Zebra, ohne Spuren eines Risses, die Geier versuchen gerade, in den Körper einzudringen, über den Darm, was nicht sehr appetitlich aussieht. 


Nach 180 km und 7½ Stunden sehen wir das Dolomite Camp am Hang eines Hügels, vorher war alles brettflach. In der Ebene darunter ein Wasserloch. Die Gegend ist ganz anziehend, und das erste Grün der Mopanebäume dämpft die Anzeichen der Dürre. Am Fuß des Hügels ist ein überdachter Parkplatz, von hier wird man mit einer Art Golfwagen abgeholt, die Wege sind für Autos zu eng und zu steil. Das Camp hat 20 Chalets, mit Reetdach und Wänden aus Zeltleinwand, einem großen Bett mit Moskitonetz (das wir nicht brauchen), und einem kleinen Balkon mit Blick über die weite Ebene.  Ein Chalet kostet 1.150 N$ ppn, DBB. Wir würden es als semi-luxuriös bezeichnen, dafür ist der Preis in Ordnung. 

Ein paar der Chalets sind teurer und haben einen eigenen kleinen Pool. Es gibt zwei Restauranthäuser, eine Bar und eine Lounge, daneben einen großen Pool. Die Anlage zieht sich weit hin, und wir bekommen gesagt, dass man sich in der Dunkelheit zum Essen abholen lassen muss, und auch wieder zurückgebracht wird, weil das Camp nicht eingezäunt ist. Wir halten das für ziemlich absurd, besonders weil die Wege beleuchtet sind, und beschließen, das zu ignorieren. Durch den freien Horizont können wir am Abend das Zodiakallicht gut beobachten.


Mo         28.10.2013    Etosha Okaukuejo Campsite
Wir beeilen uns am Morgen, zum Etosha Gate zu kommen. Dort tragen wir uns in ein Formular ein, die weitere Abwicklung geschieht aber an der Rezeption im Okaukuejo Restcamp. Am Weg dorthin ist ein Wasserloch, und dort liegt auch schon der erste Mähnenlöwe und hindert die Antilopen am Trinken. Im Office wird uns erklärt, dass wir noch nicht bezahlt haben, wir hatten aber bei der Buchung unsere Kreditkartendaten durchgegeben. Wir hoffen, dass nichts doppelt abgebucht wird, und schreiben deswegen noch eine kurze E-Mail an das Reservierungsbüro. Der Parkeintritt kosten 80 N$ pp und 10 N$ pro Auto, die Campsite kostet 210 N$ pp. Wir bekommen eine feste Campsite mit Nummer zugewiesen, das ist neu, früher hat sich jeder hingestellt, wo er wollte. Wir fahren den Platz an, er ist ganz ok, mitten drin ein Baum, in dem zwei Siedelwebernester sind und die Vögel ständig geschäftig ein- und ausfliegen und zwitschern. Enttäuscht sind wir von den Waschhäusern, weil sie heruntergekommen sind, Abflüsse in mehreren Waschbecken sind verstopft, wenn Wasserhähne funktionieren, dann spritzen sie in alle Richtungen, Klotüren lassen sich nicht zuschließen.
Heute ist es richtig heiß, deswegen bleiben wir bis zum Spätnachmittag im Camp und machen erst dann einen Gamedrive. Der attraktivste Aufenthaltsort in Okaukuejo ist das Wasserloch hinter einer Balustrade. Wir setzen uns auf eine Bank mit etwas Schatten. Es ist immer was los, ein beständiges Kommen und Gehen, Herden von Springböcken, Impalas, Gnus, Giraffen, Zebras und Oryx. Sie müssen von weit her kommen, die Umgebung ist völlig abgeweidet. Irgendwann wünschen wir uns eine Gelegenheit, die Beine hochzulegen, das Thermometer am Auto zeigt 39 Grad im Schatten, so setzen wir uns nur noch in unsere Luxussessel und warten, bis die Sonne etwas sinkt. Wir wollen noch tanken, aber die Tankstelle ist „trocken“, es gibt kein Benzin. Zum Glück haben wir genug dabei. Unser Abenddrive führt uns zu drei Wasserlöchern in der Umgebung. Leider sind die Elefantenherden wohl derzeit hauptsächlich im Osten des Parks, hier gibt es nur einzelne Bullen. 



Am zweiten Wasserloch kommen wir gerade an, als ein Fahrer eines Safariwagens drei Löwinnen im Anmarsch sichtet. Damit müssen auch hier die anderen Tiere zurückstehen. 


Und auch an der dritten Wasserstelle liegt ein Löwenmännchen, ist aber so faul, dass die Tiere trotzdem trinken. Die Raubtiere profitieren von der Dürre, sie müssen nur am Wasser auf ihr Futter warten. 

Kurz vor Sonnenuntergang sind wir zurück und braten die Reste von den gestrigen Steaks. Aber das Wichtigste ist die Durstlöschung mit dem guten Windhoek Bier. Als Abendprogramm setzen wir uns wieder ans Wasserloch, das besteht aus einigen Rhinos und Elefanten.

Dienstag, 29. Oktober 2013

Kurzbericht

Nach zwei Tagen im Etosha Park mit vielen Tieren und wenig Zeit zum Bloggen werden wir ab morgen länger im Damaraland unterwegs sein. Ob wir dort einen Blog einstellen können, wissen wir noch nicht. Also habt Geduld.

Sonntag, 27. Oktober 2013

Gabus bis vor Etosha



So       27.10.2013    Toshari Lodge Campsite
Nach dem Frühstück brechen die beiden auf, und wir räumen das Auto ein. Im Otjiwarongo erledigen wir einige Einkäufe und tanken voll. Der Supermarkt ist groß, es gibt nur keinen Alkohol samstags ab 13 Uhr und sonntags, das wussten wir aber. Unterwegs bei Outjo schauen wir zwei Farmen mit Selbstversorgerunterkünften an, ob die für das nächste Mal in Frage kämen. Dann ist es noch eine Stunde Fahrt bis zu unserer Campsite Toshari 23 km vor dem Etosha Gate. Zum Glück haben die Mopane Bäume schon Blätter die etwas Schatten spenden.


Sa       26.10.2013    Gabus Game Ranch
Gestern hatten wir mit Jörg telefoniert, unserem Bekannten, der die Bürgschaft für unseren Antrag auf Aufenthaltserlaubnis unterschrieben hat. Er ist auf dem Weg von Windhoek nach Katima Mulilo im Ostcaprivi (1.200 km in zwei Tagen), und wird heute mit einem Bekannten bei uns übernachten. Ansonsten werden wir für unsere Abreise morgen noch Vorbereitungen treffen. Als sie ankommen, ratschen wir erst mal. Jörg hat eine große Coolbox mit Vorräten dabei, und davon grillen wir Sirloin Steaks und Burenwurst. Dazu gibt es von uns gekochte Kartoffeln und Tomaten-/Paprikasalat. Jörg hat extrem scharfe frische Habanero-Chilies dabei, die sind sogar uns zu scharf. Er trinkt wie immer Weißweinschorle mit Eiswürfeln. Nachts schläft Jörg im Freien auf dem Gras vor der Terrasse. Sein Bekannter ist Sebastian, ein junger Deutscher, der seit einigen Monaten im Land ist und eine IT-Firma aufmachen will. Er hat die üblichen Schwierigkeiten mit den Permits. Abends fällt ein Gecko vom vier Meter hohen offenen Reetdach auf die Tischplatte. Er wirkt etwas benommen und bewegt sich nicht mehr, ist aber am nächsten Morgen verschwunden.
 

Fr        25.10.2013    Gabus Game Ranch
Wir schlafen bis nach Sonnenaufgang. Nach dem Frühstück wäscht Manfred das Auto, es liegen hier genug Schläuche zum Bewässern der diversen Bäume herum. Wir machen einen Ausflug zur Lodge, um wieder Internet zu haben und einiges zu klären, wir buchen eine Campsite vor dem Andersson-Gate des Etosha Parks für Sonntagabend. Hinter den Bergen im Westen sehen wir den Rauch eines großen Buschbrandes auf einer Nachbarfarm aufsteigen. Ab Mittag ist es wieder heiß, wir bleiben immer unter dem schattigen Vordach auf der Veranda. Störend sind manchmal heftige Windstöße mit Staub.
Als mal in einem Baum alle Vögel zetern, findet Beatrix mit dem Fernglas ein großes Chamäleon, das sie irgendwie nicht mögen und zu vertreiben versuchen. Interessant ist ein Pärchen großer Strichelracken, das sich mit der Weitervermehrung beschäftigt. Ein Star hat einen großen Skorpion gefangen, aber er lässt ihn leider nicht von uns abjagen. Das Straußenpaar hütet jetzt nur noch zehn Küken - wer weiß, welchen Feinden die fehlenden zum Opfer gefallen sind. Unter dem Rand der Kloschüssel wohnt seit heute ein Gecko. Wir hoffen, er kann sich immer gut festhalten, wenn wir vorsichtig die Spülung betätigen.
 
Buschbrand
Abends fahren wir zur Lodge zum Abendessen. Wir haben uns einen Tag ausgesucht, an dem nicht viel los ist und keine Touristengruppen da sind. Wir sitzen am Tisch von zwei deutschen Technikern, die hier länger untergebracht sind. In der Nähe von Otavi gibt es eine Zementfabrik von Schwenk (einem deutschen Zementunternehmen). Die Öfen brauchen als Brennstoff Steinkohle, die von Südafrika herangeschafft werden muss. Deswegen arbeitet das Werk zu einem großen Teil mit einer Alternative, sie verbrennen Buschwerk von Farmen. Die Techniker sind von der schwäbischen Firma, die die „Erntemaschinen“ für die Büsche herstellt. Im Prinzip sind das Mähdrescher, aber als Raupenfahrzeuge gebaut, und natürlich viel robuster, sie müssen ja die harten Dornbüsche abschneiden und häckseln. Quelle der Büsche sind Farmen im Umkreis von 70 km. Die Farmer sind froh und bezahlen dafür, weil Verbuschung ein Problem ist und es sehr schwierig ist, Büsche manuell in größeren Mengen zu entfernen. Wenn die Büsche weg sind,, kann wieder mehr Gras wachsen.
Als Essen gibt es Kudusteaks mit Butternut, rote Beete und Kartoffeln, vorher Brot mit Kräuterbutter zu Salat und Gazpacho. Als Nachtisch „White Elephant“, Vanilleeis mit Amarula verrührt. Von unserem Haus aus sehen wir am Horizont das Licht des Buschbrandes.

Ab Mittag ist es wieder heiß, wir bleiben immer unter dem schattigen Vordach auf der Veranda. Störend sind manchmal heftige Windstöße mit Staub.
Als mal in einem Baum alle Vögel zetern, findet Beatrix mit dem Fernglas ein großes Chamäleon, das sie irgendwie nicht mögen und zu vertreiben versuchen. Interessant ist ein Pärchen großer Strichelracken, das sich mit der Weitervermehrung beschäftigt. Ein Star hat einen großen Skorpion gefangen, aber er lässt ihn leider nicht von uns abjagen. Das Straußenpaar hütet jetzt nur noch zehn Küken - wer weiß, welchen Feinden die fehlenden zum Opfer gefallen sind. Unter dem Rand der Kloschüssel wohnt seit heute ein Gecko. Wir hoffen, er kann sich immer gut festhalten, wenn wir vorsichtig die Spülung betätigen.

Abends fahren wir zur Lodge zum Abendessen. Wir haben uns einen Tag ausgesucht, an dem nicht viel los ist und keine Touristengruppen da sind. Wir sitzen am Tisch von zwei deutschen Technikern, die hier länger untergebracht sind. In der Nähe von Otavi gibt es eine Zementfabrik von Schwenk (einem deutschen Zementunternehmen). Die Öfen brauchen als Brennstoff Steinkohle, die von Südafrika herangeschafft werden muss. Deswegen arbeitet das Werk zu einem großen Teil mit einer Alternative, sie verbrennen Buschwerk von Farmen. Die Techniker sind von der schwäbischen Firma, die die „Erntemaschinen“ für die Büsche herstellt. Im Prinzip sind das Mähdrescher, aber als Raupenfahrzeuge gebaut, und natürlich viel robuster, sie müssen ja die harten Dornbüsche abschneiden und häckseln. Quelle der Büsche sind Farmen im Umkreis von 70 km. Die Farmer sind froh und bezahlen dafür, weil Verbuschung ein Problem ist und es sehr schwierig ist, Büsche manuell in größeren Mengen zu entfernen. Wenn die Büsche weg sind,, kann wieder mehr Gras wachsen.
Als Essen gibt es Kudusteaks mit Butternut, rote Beete und Kartoffeln, vorher Brot mit Kräuterbutter zu Salat und Gazpacho. Als Nachtisch „White Elephant“, Vanilleeis mit Amarula verrührt. Von unserem Haus aus sehen wir am Horizont das Licht des Buschbrandes.

Milchstraße, darunter Venus und Licht eines Buschbrandes