Montag, 12. November 2018

Etusis bis Abflug



Di  -  6.11.2018

Ovita
Früh laufen wir 7 km den Trail zum Wasserfall, am hügeligen Rand eines Trockenflusses. Paviane rufen von den Höhen. Der Wasserfall läuft tatsächlich noch leicht vom letzten Regen. 






Etusis ist landschaftlich und von den Laufstrecken her nicht so interessant wie wir uns das vorgestellt hatten. Es ist auch die teuerste Unterkunft. Man merkt irgendwie auch, dass Etusis von den derzeitigen Besitzern 1994 neu aufgebaut wurde und dass deren Interesse nach mehr als 25 Jahren vielleicht nicht mehr so groß ist wie früher.
Bis Karibib auf der Schotterpiste, dann auf der Teerstraße 70 km nach Osten, bis es bei einem Abzweig wieder auf Schotter weitergeht. Wir haben jetzt die ariden Gebiete verlassen und sind im Bushveld mit mehr Büschen, Grasbewuchs und Bäumen. Auf der Nebenstraße sind acht Farmtore zu öffnen, solche Pisten sind inzwischen eher selten. 

In Ovita waren wir vor ein paar Jahren schon mal campen, diesmal haben wir ein Chalet, es gibt keine Selbstversorgerwohnungen. Die beiden Doppel-Chalets liegen am Rand eines großen Damms, der jetzt noch so viel Wasser hat, dass fünf Hippos darin leben. 

In Namibia gibt es außer im Caprivi kaum Hippos. Drumherum Lechwe Antilopen, Impalas, Warzenschweine und viele Wasservögel, besonders Nilgänse. Von der Küste her hat sich ein einzelner Pelikan verirrt. 



Das Zentralgebäude hat eine erhöhte Aussichtsplattform. Wenn der Damm voll ist (zuletzt am Ende der Regenzeit 2016) ist er bestimmt ein eindrucksvoller Anblick. 



Im Chalet nebenan ist ein deutsches Ehepaar, ein Förster von den bayerischen Staatsforsten aus der Nähe von Berchtesgaden. Sie mussten das Chalet nach der ersten Nacht wechseln, weil sie vom Kratzen der Fledermäuse im Dach gestört wurden. Jetzt ist dort die Decke geöffnet, und ein halber Schubkarren voll Fledermauskot steht davor. Heute Nacht, wenn die Fledermäuse draußen sind, wird das Dach abgedichtet, dann müssen sie eine neue Behausung suchen.
Zum Abendessen hausgemachte Oryx-Bratwurst, Couscous, Gemüse.
Der Juniorchef Heiko ist sehr engagiert, er kocht sogar selbst. Nach dem Essen führen wir eine interessante Unterhaltung und erfahren viel über die aktuelle Lage Namibias. Zum Beispiel gibt es nur noch 30.000 Deutschstämmige aber schon 350.000 Chinesen mit steigender Tendenz. Seine Mutter ist die Schwester des derzeitigen (weißen) Finanzministers Calle Schlettwein.

Mi  -  7.11.2018

Windhoek
Früh ein kurzer Spaziergang um den Damm. Um ½ 8 Uhr gibt es Frühstück mit Wasserbock-Rauchfleisch, Mettwurst aus Giraffe und Oryx-Salami.
Vom 8:15 bis 10 Uhr ein Gamedrive mit Schwerpunkt Vögel, die ideale Jahreszeit wäre März/April, da gibt es 300 Arten. So beschränkt es sich auf Booted Eagle, Schwalbenschwanz-Bienenfresser, Queleas und Flughühner außer den vielen kleinen braunen.

Damara Dikdik

Nyala Weibchen



Die Fahrt nach Windhoek ist ereignislos, die mehrspurige Schnellstraße ab Okahandja ist immer noch im Bau, aber gut zu fahren, eine Seite ist fast fertig und dient als neue, breite Straße.
In Windhoek die üblichen Aufräum- und Reinigungsarbeiten. Abends essen wir beim Utopia nebenan, ein gehobenes Hotel mit Restaurant, ist okay, aber nicht weltbewegend. In den pseudo-schicken Sesseln reicht das Kinn gerade bis zur Tischkante. Das nächste Mal gibt es wieder Pizza beim Klein Windhoek Guesthouse.

Do  -  8.11.2018

Abflug
Letztes Einräumen des Hilux, Manfred repariert noch das Standlicht, und um 13:30 Uhr geht es zu Gorns, wo wir das Auto zusammen mit Manfred Gorn in der großen Hallenanlage abstellen. Er stellt inzwischen 85 Autos unter und baut weiter aus.
Die zwei Heimflugetappen sind zum Glück pünktlich und ereignislos. Um 7:15 Uhr am nächsten Tag landen wir im Nebel in München. 

Tatsächliche Reiseroute: 
2840 km in 30 Tagen


Montag, 5. November 2018

Sphinxblick bis Etusis



So  -  4.11.2018

Etusis Farmhaus
Nachts beginnt das Blechvordach des Schlafzimmerfensters Geräusche zu machen. Manfred meint erst, dass es thermische Bewegungen durch Abkühlung sind, aber es sind Tropfgeräusche. Vom Hauptdach tropft Tau in größeren Mengen auf das Fenster-Vordach herunter. Der Himmel ist aber voller Sterne! Am Morgen ist es um das Haus herum nass, wo Wasser vom Dach getropft ist. Erstaunlich, wie sich der Tau gebildet hat, es ist klar und die Sonne scheint. Nur in der Ferne über dem Swakoptal ist dichter Küstennebel hereingezogen, wir sind noch „über“ dem Nebel. Nach einiger Zeit zieht er aber auch zu uns her, und für eine halbe Stunde ist die Sonne weg. Wir verschieben unsere Morgenaktivität, bis es wieder klar wird.

Morgendlicher Küstennebel im Swakop-Tal
Wir fahren einen kleinen Rundkurs, vorbei an der Wasserstelle, und wandern in ein paar felsigen Gebieten. Hier ist eine sichere Gegend, kein Mensch lebt in weitem Umkreis, und wir lassen immer unser Auto offen stehen, wenn wir wandern.
Weißschwanzgnu
Da wir keine zeitlichen Einschränkungen haben und die nächste Etappe nur 100 km ist, bleiben wir bis Mittag. Das Farmhaus und seine Umgebung sind wirklich ein schöner, friedlicher Ort.
Wir halten noch kurz am Haupthaus, dann geht es Richtung Karibib, vorbei an einem Marmorsteinbruch, den wir früher schon mal angeschaut hatten. 
 
Marmorsteinbruch
Die Piste kreuzt die Überreste der ersten Eisenbahn von 1903 von Swakopmund ins Hinterland. Von einem Bahnhofsgebäude stehen noch die Mauern aus weißem Marmor, und man sieht Brückenstücke der Schmalspurbahn über einen Trockenfluss.
Vor Karibib drehen wir ab nach Süden bis zur Zufahrt der Etusis Lodge. Die Piste zur Lodge ist 16 km lang, und leider ziemlich holprig durch Auswaschungen, hier hatte es vor drei Wochen stark geregnet. Wir hatten im Frühjahr das große Selbstversorger-Farmhaus gemietet (Platz für 7 Personen), aber als wir ankommen, werden wir zum „kleinen“ Farmhaus mit nur einem Schlafzimmer gebracht, das damals angeblich nicht buchbar war, weil es renoviert wird. Es ist aber auch okay mit Wohnküche, SZ, Bad und kleiner Terrasse. Es ist etwas abgelegen, etwa 200 m vom Haupthaus entfernt, ruhig und mit weiter Sicht. 
 
Kleines Farmhaus auf Etusis
Erstaunlicherweise hat es eine FritzBox mit WLAN, so brauchen wir für Internet nicht zur Rezeption, das ist praktisch. Mobilfunk gibt es wieder mal keinen. Die Lodge gehört einer Familie aus Deutschland, die auf dem Gelände ein großes eigenes Haus hat, wenn sie mal hier ist. Geführt wird sie von einem Manager-Paar.
Um 16 Uhr spazieren wir zum Hauptgebäude, da gibt es Kaffee und Gebäck. Einige Lodge-Gäste liegen am Pool, das wäre gar nicht unsere Art. Das Restaurant schaut auf einen großen Damm, der jetzt aber leer und trocken ist. Ein zahmes Zebra trottet herum. Ein paar große Schildkröten auf dem Gelände werden eingesammelt und für die Nacht weggebracht.

Zahmes Zebra auf Etusis
Wir grillen den Rest unseres Kudufilets. Der Wind ist so heftig, dass wir die Terrasse nicht zum Essen benutzen können, sondern unseren Campingtisch im Windschatten des Hauses aufstellen. Später legt sich der Wind, und wir können wieder Sterne anschauen.

Mo  -  5.11.2018

Etusis Farmhaus
Früh vor 6 färbt sich der Horizont im Osten rot-orange, darüber der abnehmende Mond und ganz hell die Venus. Wir starten eine Wanderung zum Etusis-Damm, laut Schild 4,2 km entfernt, es werden aber mehr als 5. Unterwegs ein paar Kudus und drei Trupps von Bergzebras, wir hören sie immer erst durch ihr Hufgeklapper, bevor wir sie sehen. Lästig sind Fliegen, besonders in Senken, weniger sind es an schattigen Stellen.

Der Damm wäre 6 ha groß, wenn er voll wäre, aber auch er ist noch ganz leer und wartet auf die richtige Regenzeit. Eine Wegbeschreibung sagt, dass ein Rückweg über die Schlucht hinter der Dammmauer möglich wäre. Das müssen wir als „Bergziegen“ natürlich probieren. Das Tal ist eng und steil, und am Anfang fast nicht begehbar. Neben Felsen dichtes trockenes Schilfgras, das umliegt, wir befürchten manchmal, darin einzusinken. Schließlich wird es aber breiter, und wir stoßen auf eine alte Piste, der wir bis zur Lodge folgen. Es werden über 11 km und 3 ½ Stunden. Zum Glück ist es noch nicht so heiß.

Nach dem Regen blühen erstaunliche Pflanzen
 

Hoodia
Skurrile Felsformationen
 Ab 12 Uhr bläst ein so starker Wind, dass wir nicht auf der Terrasse bleiben können, Camping wäre jetzt unangenehm.

Sonntag, 4. November 2018

Gobabeb bis Sphinxblick



Mi  -  31.10.2018

Swakopmund
Früh noch ein kurzer Walk mehr in Flussnähe zu einigen Felsformationen. Wir finden ein komplettes Springbockgehörn. Wir zahlen für die Übernachtung 510 N$ pro Person und Nacht, das ist ziemlich günstig.
Die Weiterfahrt geht 100 km entlang des Kuiseb bis Walvis Bay, sie läuft allerdings meist ein ganzes Stück vom Fluss entfernt. Überall sind sehr primitive Siedlungen der Topnaar. Wir fragen uns, wie man da leben kann, denn außer direkt am Fluss ist es baum- und strauchlos. 

Topnaar-Siedlung


Später kommen mehr Anzeichen von Zivilisation, meist in Form von großen Wassertanks, weil Walvis Bay sein Trinkwasser aus dem Untergrund des Kuiseb-Trockenflusses bezieht.
In Walvis Bay kaufen wir unsere Scheibenwaschpumpe. Erstaunlich, was für ein 22 Jahre altes Auto noch so einfach gibt.
Dann zur Lagune am südlichen Ortsrand, dort sind am Meer entlang viele Parkplätze, und man kann den Tausenden von Flamingos zuschauen, die im flachen Wasser nach Nahrung sieben. Ein paar Robben strecken rückenschwimmend ihre Flossen in die Höhe. Und viele Seevögel am Strand.
Seafront in Walvis Bay

Im Hintergrund die Hafenkräne in Walvis Bay
Auf der Küstenstraße geht es 30 km bis Swakopmund, wo wir gleich unsere Übernachtung ansteuern, die hübsche Chala-Kigi Selbstversorgerwohnung am Stadtrand mit Blick auf die angrenzenden Sanddünen. Sie ist im Privathaus eines älteren deutsch-holländischen Paares, Trudi und Karl. An der Küste ist es wie immer kälter geworden, durch die kalte Benguela-Strömung im Meer.
Am Nachmittag spazieren wir noch kurz zum nächsten Supermarkt, um etwas fürs Frühstück zu kaufen. Und durch den riesigen Friedhof auf der gegenüberliegenden Seite der Wohnung, wo es sehr alte Gräber gibt, viele mit deutschen Namen.
Abends zum Dinner ins Bluegrass-Restaurant bei der neuen Shopping-Mall, die „Platz am Meer“ (deutsch!) heißt. Als Vorspeise gibt es Austern und zarte gegrillte Calamari, dann gemischte Fischplatte und Kingklip mit Salat und sahnigem Spinat. Das Lokal ist quasi in die Meeresbrandung hineingebaut, von unserem Fensterplatz sehen wir die Brecher neben uns ans Land rollen. Das Auto ist hinterher von einem Schleier der salzigen Gischt überzogen.

Do  -  1.11.2018

Swakopmund
Das Apartment hat sogar eine Waschmaschine, das ist gut, um die Bettwäsche aus dem Zelt zu waschen, weil wir diesmal nicht mehr campen.
Vormittags laufen wir ins Stadtzentrum, das sind nur 1,5 km, und klappern einige Sehenswürdigkeiten ab, die wir vorher schon ausgesucht hatten. Am alten Landungssteg reichen die Brecher bis über den Fußweg und tosen ganz laut. Ein paar deutsche Buchläden, viele Souvenirgeschäfte, Gebäude aus der Kolonialzeit, zum Beispiel das Woermann Haus. Hier kann man den Turm besteigen, wenn man sich in einem Büro den Schlüssel geben lässt. 
 
Arkaden von 1900 im Woermann Haus

Woermann Turm

Nebenan eine Bilderausstellung lokaler Künstler. Wir sind erstaunt, dass die Stadt gar nicht voll ist, wir kennen sie viel quirliger und chaotischer. Im Cafe Anton isst Manfred einen Käsekuchen, Beatrix die Tagessuppe, die sich nach mehreren Verständnisproblemen nicht als „butter-toe“, sondern als potatoe herausstellt.
Hohenzollernhaus in Swakopmund


Landungssteg



Nachmittags baut Manfred die Scheibenwaschanlage ein. Außerdem vibriert der Schnorchel, er braucht neues Dämpfungsmaterial. Und vom Standlicht hat die Rüttelei eine Plastik-Halterung abgebrochen, hier hilft 2-Komponenten-Kleber.
Trudi erwischt eine Frau, die mit einem Auto an der gegenüberliegenden Straßenseite hält und Sand aus mehreren Eimern ablädt. Die Nebenstraßen sind kein Teer, sondern „Salzstraßen“, wie harter Sand. Die Gehsteige sind manchmal Sand. Trudi schimpft und lässt die Frau ihren Sandhaufen wieder aufladen.
Eigentlich wollten wir zum Buffet im „Old Steamer“ Restaurant, aber sie sind fully booked. Wir überlegen herum und beschließen, dass wir zum Sophia Dale Restcamp bei den Swakop-Farmen fahren, dort waren wir schon öfter, und Manfred Lütz ist ein hervorragender Koch. Aber das Telefon klingelt, und Old Steamer ruft uns an, weil sie eine Absage haben, das ist ein unglaublicher Service.
Also laufen wir dorthin, 25 Minuten Richtung Meer und Swakop River-Mündung, die breiten Straßen sind schon fast wie ausgestorben. Die Geschäfte hier schließen zeitig, manche um 17 Uhr, die letzten um 19 Uhr. Es ist ein tolles Buffet mit riesiger Auswahl an Fisch, Fleisch, Meeresfrüchten, Salaten etc. und kostet nur 225 N$ (13,50 Euro). Das Personal ist sehr freundlich und aufmerksam und nicht aufdringlich. Es fällt positiv auf, dass die Gäste gestern und heute überhaupt nicht irgendwie herausgeputzt sind, sondern ganz leger angezogen.

Fr  -  2.11.2018

Sphinxblick Farm
Früh fahren wir zum Namaqa Meat Market, wo wir 1.2 kg Kudufilet erstehen, und kaufen für die nächsten vier Tage beim Superspar ein.
Die Hauptstraße in Inland Richtung Windhoek ist ziemlich voll, es ist die einzige Teerstraße von der Küste ins Hinterland. Sie steigt beständig bis auf 1100 m an. In Usakos drehen wir nach Süden auf die übliche Schotterpiste ab, die aber zum Glück in gutem Zustand ist. An einigen Stellen Spuren von Starkregen, der Belag ist weggeschwemmt. Die Landschaft ist karg, sie hat noch nicht viel Regen abbekommen.
Nach 60 km auf der Piste erreichen wir die Farm Sphinxblick, benannt nach Bergen nahebei, die eine Sphinxform haben.


Sie haben Pferde zum Reiten, ansonsten ist es eine reine Jagdfarm mit Wild. Das Haupttor ist verschlossen, was uns erst verwirrt, aber über einen Nebeneingang fahren wir rein. Die Besitzer sind nicht da, es begrüßt uns Friedhelm Sack, der die Vertretung macht. Was wir zahlen sollen weiß er nicht, wir geben ihm den Betrag, den wir vor 8 Monaten vereinbart hatten. Er beschreibt den Weg zu unserem Haus: quert die Pad, durch ein Gatter, dann immer am Zaun lang 10 km. Wir fahren los, aber irgendwann biegt der Zaun ab. Manfred zweifelt, ob wir richtig sind, und wir fahren nochmal 3 km zurück zum Nachfragen. Ja, der Zaun biegt mal nach rechts ab. Also wieder zurück und immer weiter nach Süden. Über einen flachen Hügel, unten im Tal ein Windrad mit Tränke, eine kleine Gruppe Gnus. In der Ferne die Berge, in die sich der Swakop River eingegraben hat.
Das Haus auf dem Farmteil Vredelus liegt völlig einsam in der kahlen Landschaft, in einer kleinen, grünen Oase. Im Garten wachsen Büsche, Köcherbäume, Kakteen und Fever Trees und kleine Dornbäume. Hier leben einige Rußnektarvögel, die immer laut zwitschernd herumfliegen. Das Haus wird gar nicht für Touristen angeboten, wir haben davon durch Zufall über die Webseite eines sächsischen Kletterers – Hasso Ganze – gehört. Vermutlich sind hier manchmal Jagdgäste, wenn sie nicht im Haupthaus übernachten. Das Haus ist schon recht alt, hat drei Schlafzimmer, eine große Küche mit Wohnecke mit Sofas und eine riesige überdachte Terrasse, die sogar teilweise eine Glasfront als Windschutz hat. Es gibt Solarstrom und auch einen großen 12 V Kühlschrank. Nebenan 200 m weg gibt es noch ein zerfallenes Haus, an dem renoviert wird. 1 km entfernt ist „Ayers Rock“, ein runder Inselberg, eine kleine Variante des australischen Originals.
Farmhaus Vredelus

Blick vom Wohnzimmer auf den „Ayers Rock“



Abends „quaken“ Rüppelstrappen, es müssen zwei oder sogar drei Paare dieser großen Trappen sein. Und natürlich klicken in der Dämmerung die Barking Geckos.

Sa  -  3.11.2018

Sphinxblick Farm
Morgens wachen wir vor 6 Uhr auf und sehen aus dem Schlafzimmer einen leuchtend orangen Osthimmel, da muss man einfach aufstehen. Ein Nektarvogel fliegt auf die Terrasse und pickt im Flug Insekten von der Glasfront, lebt also nicht nur von Nektar. Gestern hatten wir Giraffenspuren gesehen, und beim Frühstück sehen wir zufällig eine Giraffe an einer Tränke weiter weg. Giraffen hätten wir hier nicht erwartet, es ist ja keine Savanne. 

Wir fahren zum Ayers Rock und klettern hoch. 360 Grad Panorama, im Süden die Berge der Mondlandschaft entlang des Swakop-Rivers verschleiert von Staub und Küstennebel. 

„Ayers Rock“

Farmhaus Vredelus




Wir dürfen auf den Farmwegen herumfahren, so nehmen wir eine Piste, die nach Süden führt. Wir wollen sehen, wie weit wir zum Swakop kommen. Die Piste ist erstaunlich gut, sogar wenn sie über Felsabschnitte geht. Ein Strauß und ein paar Zebras zeigen sich. Aufpassen muss man, sobald die Piste an einem Kameldornbaum vorbeiführt. Da liegen immer abgebrochene Ästchen mit Dornen, die größeren durchdringen jeden Reifen. Also anhalten und die Spur absuchen. Wir kommen knapp 10 km weit, zum Zusammenfluss zweier Trockenflusstäler, da sehen wir, dass es steiler und unwegsamer wird. Zum Swakop sind es sicher noch 6 km, aber das wollen wir nicht mehr fahren. 

Faszinierende Felsformationen


Zurück am Haus vorbei noch in eine Gegend mit bizarren Felsen. Sie sind zwar nicht so spektakulär wie nebenan auf Farm Wüstenquell oder an der Blutkuppe, aber wir hätten sie hier gar nicht erwartet.


Am Haus schreibt Manfred am Blog, seit Gobabeb wurde er vernachlässigt. Das einzige kleine Manko am Haus ist, dass wir kein warmes Wasser haben. Es gibt zwar auf dem Dach ein Solarsystem mit Tank, aber irgendwie kommt da nichts warm. Im Kreislauf ist auch ein Donkey-Boiler, den heizen wir an, aber er scheint das warme Wasser nur aufs Dach zu transportieren, von wo es nicht zurückkommt. Vielleicht müssten wir das Wasser so lange laufen lassen, bis der isolierte Tank auf dem Dach mit dem Donkey Wasser gefüllt worden ist, aber das wäre eine große Verschwendung. Und wir sind ja nicht in der Arktis, sondern können auch mal kalt duschen.

Am Nachmittag ziehen 25 Gnus zu der Wasserstelle, wo wir die Giraffe gesehen hatten. Abends grillen wir das Kudufilet aus Swakopmund, aber leider hat es etwas mehr Wildgeschmack als wir gewohnt sind. Der Wind bleibt beständig, wir sitzen am Rand der Terrasse, das schränkt leider die Sicht auf den tollen Sternhimmel ein.