Mittwoch, 28. Oktober 2015

Klein-Aus Vista bis Tiras Farm



So -  25.10.2015
Klein-Aus Vista Eagle’s Nest Bungalow
Heute lassen wir uns etwas mehr Zeit mit dem Aufstehen, es ist nicht so heiß, die Sonne versteckt sich manchmal hinter Wolken. 
Wir wandern die Hügel hoch zu einem Viewpoint, wo man einen tollen weiten Ausblick nach Westen hat. Hier beginnt fast „richtige“ Wüste, und ganz entfernt am Horizont ist der Küstennebel des Atlantiks zu sehen. 
 
Nach zwei Stunden sind wir zurück und fahren zur Rezeption zum Check-in für den gebuchten Bungalow. Wir wollten das Eagle’s Nest mal ausprobieren, weil es wegen seiner tollen Lage einen guten Ruf hat. Im Preis ist Frühstück  dabei, aber wer morgens nicht die 7 km bis zum Hauptrestaurant fahren will, bekommt das Frühstück eingepackt. Die Chalets liegen am Fuß eines Bergzugs und haben einen weiten Blick nach Westen in die Wüste, in die Richtung, die wir vom Viewpoint aus gesehen hatten. Es gibt einige Chalets mit Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche und Bad und einen Doppel-Bungalow mit jeweils nur einem Raum, darin Dusche, WC,  Mini-Kochplatte und Kühlschrank sowie einer zusätzliche Außentoilette. Die Bungalows werden nicht getrennt vergeben, wir bekommen beide Schlüssel. Das ist günstig, wir können so unseren Auto-Kühlschrank auf die beiden Kühlschränke verteilen, weil es zwar Solar 220V gibt, aber nicht für größere Verbraucher wie unseren Kühlschrank. Billig ist das Ganze nicht, N$ 1.800 (120 Euro) pro Bungalow und N$ 2.450 pro Chalet, aber die Lage, die Lage … 
Klein-Aus Vista
Heute ist es wieder wärmer, um die 30 Grad, dagegen war es gestern richtig kühl. Manfred räumt heroisch den Laderaum aus, er möchte feststellen, ob bei der Zweitbatterie Wasser nachgefüllt werden kann. So ist es auch, und es fehlt einiges. In Ermangelung von destilliertem Wasser muss normales herhalten. Schlechter kann die Batterie dadurch auch nicht werden. Bis zum späten Nachmittag sind wir passiv und genießen den Blick in die Landschaft. In der Ebene Oryx und Strauße. Es gibt ein Paar von Black (Verraux‘) Eagles, große schwarze Adler, die meist paarweise am Berge entlangziehen. Sie scheinen keinen Flügelschlag zu brauchen, und dann lassen sie sich manchmal mit angelegten Flügeln im Sturzflug wie ein Stein fallen, sie jagen hauptsächlich Klippschliefer.  Zu einer Schale vor dem Bungalow, die als Vogeltränke dient, kommen Stare, Bergschmätzer, Girlitze und andere.  Am Abend grillen wir eine Burenwurstschnecke und legen noch Kartoffeln in die Glut. Eine rote Sonne geht über der Wüste unter. Plötzlich steht ein Pärchen Klipspringer an der Tränke, sie sind völlig zahm! Wir haben sie überhaupt nicht kommen sehen. Sie lassen sich viel Zeit zum Trinken.


Mo -  26.10.2015
Tiras Farm Bungalow
Heute wieder Wecken um 5:15, gerade geht der Mond ganz orange unter. Wir wandern eine zweistündige Runde, erst im Flachland leicht ansteigend in die „Geisterschlucht“, dort ist ein weiteres Haus für eine größere Gruppe. Es hat aber keinen so schönen Ausblick. Von da steil aufwärts zwischen Felsblöcken auf einen Bergsattel, mit tollem Weitblick, unterhalb liegen die Chalets, 200 Höhenmeter tiefer. Es gäbe noch längere Trails in die Berge, das wäre aber eher was für die kältere Jahreszeit. 
Autowrack am Eingang zur Geisterschlucht


Gegen 10 Uhr Abfahrt zur Hauptlodge, dort gibt es einen flotten Hotspot, und wir stellen den Blog ein. Wir lassen uns noch ein Braai-Paket zum Mitnehmen geben, mit Oryxfilets, Bratwurst, Salat, Folienkartoffeln, Sandwiches, und Melktart-Kuchen als Nachtisch. Im kleinen Ort Aus tanken wir, dann Richtung Norden, wir haben noch kein festes Ziel. Heute ist es heiß, über 35 Grad, die kältere Atlantikluft scheint wieder verdrängt. Farm Tirool liegt am Weg, aber in einer flachen, baumlosen Ebene. Die drei Campsites haben zwar ein Schattendach, aber keinen Schattenbaum, das ist zu heiß. So steuern wir Farm Tiras von Frau Koch an, hier waren wir schon vor einigen Jahren. Es gibt eine nette Campsite, wo zur Zeit nur die Fliegen etwas lästig sind. Es gibt auch einen Selbstversorger-Bungalow. Wir haben Glück, er ist die nächsten zwei Nächte frei. Bei der Hitze ist so ein Haus einfach besser, wir sind schon etwas verweichlicht ;-) Das Haus hat ein Schlafzimmer mit großer Wohnküche und einer schattigen Terrasse, die so gebaut ist, dass sie immer Schatten hat.
Farm Tiras
Daneben ein überdachter Grillplatz, alles perfekt, eben ordentlich deutsch. Abends grillen wir das Braai-Paket und noch ein Beef, das wir noch übrig hatten. Die Oryx Filets schmecken wunderbar unter dem Vollmond. Das Beef dient als Vorrat, es hält sich gegrillt besser, wenn man nicht immer perfekt kühlen kann.

Di -  26.10.2015
Tiras Farm Bungalow
Um 5:45 Uhr aufstehen, wir frühstücken in Ruhe, dann geht es in den bergigen westlichen Farmteil, auf einer Auto-Rundstrecke, die zu einigen spektakulären Felsformationen führt. Nach der Regenzeit ist hier auch die Vegetation sehr interessant, aber jetzt in der Dürre ist sie leider nicht so attraktiv. Von einem Abstellplatz wandern wir in die Berge, bis zu einem Aussichtspunkt mit weitem Blick nach Süden Richtung Aus. Es gibt Felsen wie „Osterei“, „Elefant“, „Mussolini“, „Adenauer“ usw. Um 10:30 wieder zurück, kleiner Brunch mit Eiern, Speck, Kartoffeln aus der Pfanne. Mittags 36 Grad, es scheint auch hier immer wärmer zu werden, dabei hatten wir gehofft, dass es näher am kalten Atlantik etwas kühler ist. Aber es muss heiß werden, damit es regnen kann, sagen die Farmer.

Nachmittags fahren wir in den Nordwestteil der Farm, aber dort ist es nicht so interessant. Abends trinken wir mit Frau Koch einen Gin Tonic auf unserer Terrasse, danach gibt es kaltes Fleisch und Salat.

Montag, 26. Oktober 2015

Kalahari Game Lodge bis Klein-Aus Vista



Do -  22.10.2015
Kalahari Game Lodge - Namibia
Den kühlen Vormittag nutzen wir für diverse Aktionen rund uns Auto. Nochmal Tanken und dann checken wir aus. Irgendwie vergessen die Parks-Leute, uns den Parkeintritt (Conservation Fee) für die eine Übernachtung in Südafrika zu verrechnen. Die Ausreiseprozedur ist so, dass ein südafrikanischer Polizist unsere Pässe sehen will und unsere Daten aufnimmt. Dann geht er mit uns zum Auto und will ins Canopy sehen. Er meint wir hätten wohl keinen „Dead Man“ und kein Feuerholz (wir haben aber welches in einem unverdächtigen Sack, das müssen wir ja nicht unbedingt sagen). Dann öffnet er die Schranke, und wir dürfen durch zur namibischen Seite. Dort werden wir nach einem südafrikanischen Ausreisestempel gefragt, den wir ja nicht haben, sondern nur einen von Botswana von vor 5 Tagen. Das ist aber ok und die Einreise erfolgreich erledigt. An einem weiteren Schalter kaufen wir das Road Permit (CBC) für 242 N$. Dann möchte noch irgendein Polizist den Pass des Fahrers sehen. Mit uns überqueren drei ältere Engländer die Grenze zu Fuß, sie wollen zu einem Farmstall (farmeigenes Lädchen), das ein paar hundert Meter hinter der Grenze ist, und dann wieder zurück. Wir wollen da auch hin, weil wir gelesen haben, dass man dort gut Fleisch einkaufen kann. Das ist leider eine Enttäuschung, es gibt nur Schaffleisch, das wir nicht so mögen, und sonst eigentlich nichts Essbares, nur ein paar überteuerte Souvenirs. 10 km weiter ist noch ein Farmstall, dort bekommen wir wenigstens eine Kudu-Bratwurst. Nach 20 km sind wir schon wieder am heutigen Ziel, der Kalahari Game Lodge. Hier hatten wir eine Campsite für zwei Tage vorausgebucht. Theoretisch hätten wir hier einiges machen wollen, was sie auf ihrer Website anbieten (Night-Drive und Bird-Walk), aber das geht so nicht. Es gibt nur einen Game Guide, und er rät uns vom Night-Drive ab, weil die Nachttiere angeblich erst später, nach dem Night-Drive aktiv werden. Für das Birding kann er sich nicht extra Zeit nehmen, da noch andere Gäste unterhalten werden müssen. Hauptaktivität hier ist (teures) Löwen-Tracking der farmeigenen Löwen mit Sendern. Er meint, wir können selbst herumlaufen, weil die Raubtiere in einem extra Bereich von 24.000 ha im Inneren der Farm sind. Aber zum Wandern ist es uns zu heiß. Also werden wir nur eine Nacht bleiben, auch damit wir mehr Zeit haben, um uns im nächsten größeren Ort Keetmanshoop um neue Reifen zu kümmern. Für abends haben wir mal ein Dinner gebucht, viele Möglichkeiten gibt es auf der Reise nicht. Leider kann man beim Essen nicht draußen sitzen, sondern nur in einem warmen Raum. Dabei könnte man schön von der Terrasse auf das beleuchtete Wasserloch schauen, wo ab und zu Springböcke zum Trinken kommen. Es gibt „Green Forest Salad“, Beef Sirloin mit Blumenkohl und Süßkartoffelpürree, als Nachtisch ein getränktes Kuchenschnittchen mit Vanillesauce und Honigdeko.

Fr -  23.10.2015
Mesosaurus Fossil Site - Bushcamp
Um 5:15 klingelt wieder der Wecker, weil wir ganz früh eine Dünenwanderung machen wollen. Zuerst eine steile Düne hinter dem Camp hoch, dort steht oben auf der Düne eine Aussichtsplattform, um die herum viele Vögel sind.
Kalahari Game Lodge
Dann weiter in einem Dünental; die Vegetation ist nicht sehr dicht, sodass wir gut gehen können, meist auf Tierpfaden. Zuletzt laufen wir einen hohen Dünenkamm entlang, der hauptsächlich aus rotem Sand mit vielen Tierspuren besteht. Da ist es interessant, die Spuren zu identifizieren, von Käfern, Mäusen, Hasen, Schlangen, und dem größeren Getier. Eine Sidewinder-Spur verfolgen wir, finden aber leider keine vergrabene Schlange.
Und schließlich noch Straußenspuren, wo wir eine Zeitlang rätseln, bis wir erkennen, dass ganz kleine Straußenküken dabei gewesen sein müssen. Tatsächlich sehen wir die Strauße später mit den Jungen. Reste eines toten Springbocks und einer Kuhantilope. Nach zwei Stunden sind wir zurück, duschen und machen uns auf den heißen Weiterweg. Wir fahren erst weiter im Auob Tal, das wir dann nach Westen verlassen, eine sehr schöne Piste, die immer wieder die großen Lineardünen überquert, wie in einer Achterbahn. Auf einem Baum ein großer Ohrengeier, den kennen wir eher aus Nationalparks. Die rote Dünenlandschaft reicht bis zu Katzies Pan, danach wird das Land schlagartig platt und öde. Koës, ein kleiner Ort im Nichts, es gibt aber sogar einen Coffee Shop in einem Privathaus, wo wir im Schatten sitzen und einen frisch gebrühten Kaffee trinken, Manfred isst ein Stück Chocolate Cake dazu, das hübsch dekoriert ist mit einer Spiralscheibe getrockneter Apfel und einem Blütenzweig. 
Moer Toe Coffee Shop
Wir haben Mobilfunk, zwar etwas zäh, aber wir können einige Bilder in unseren Blog einstellen. Nach 200 km erreichen wir den Eingang zur Mesosaurus Fossil Site. Die Saurierspuren interessieren uns aber weniger, wir wollen lieber zum drei km entfernten Bushcamp (N$ 120 pp) in einer Gegend mit malerischen Köcherbäumen. 
Der Chef will uns zwar seine Führung schmackhaft machen, aber es ist uns zu heiß dafür. Nach seiner Auskunft hat es im April zum letzten Mal geregnet. Um das Camp herum ist ein riesiger Köcherbaumwald in einem Gebiet bizarrer Felsen. Das sieht toll aus. Es hat immer noch 39 Grad. Unser Schattenbaum beherbergt ein großes Siedelwebernest, da ist immer was los. 
Auf dem Platz ist neben uns ein gleichgesinntes deutsches Paar aus Oberfranken, die ihren Landrover auf Elisenheim stehen haben. Wir unterhalten uns, was sich in den letzten 25 Jahren in Afrika alles (zum Schlechteren) verändert hat. Abends noch ein kurzer Spaziergang, dann kommt die leckere Kudu-Bratwurst in die Pfanne. Abends bleibt es extrem warm, um 21 Uhr noch 29 Grad.


Sa -  24.10.2015
Klein-Aus Vista Campsite
Wieder bald raus, damit wir bei Sonnenaufgang (22 Grad) die Köcherbäume fotografieren können. Wir wandern zwei Stunden umher. Einige schwarz-weiße Schafe ziehen umher und versuchen, etwas Fressbares zu finden. 


Mesosaurus Fossil Site
Danach 50 km bis Keetmanshoop, wo wir gegen 9 Uhr ankommen und den Reifenshop ansteuern. Dort klappt alles ganz gut, nach ca. einer Stunde haben wir zwei neue Hinterreifen und einen ordentlich reparierten Vorderreifen. Das ganze kostet 4100 N$, also pro Reifen ca. 135 Euro, die Reifenpreise sind generell eher hoch. Tanken und Einkaufen, der jeweils im Auto wartende wird leider mehrmals angebettelt, Städte sind immer lästig. Aber wir bekommen alles Nötige und machen uns auf die 200 km Richtung Westen, auf der Straße nach Lüderitz. Die Landschaft ist meist eine öde Halbwüste. Im Klein-Aus checken wir für die Campsite ein, die kennen wir schon vom Frühjahr 2013. Wir haben Site Nr. 6 mit einem großen Webernest.
Campsite Klein-Aus Vista

Improvisierte Vogeltränke

Hier merkt man die Nähe (100 km) des Atlantik, es hat nur 25 Grad und abends nur 18 Grad. Am späten Nachmittag eine Stunde Spaziergang über Hügel und Felsen. Die faszinierende Vegetation der Halbwüste „lebt“ auch ohne Regen.


Montag, 19. Oktober 2015

Johannesburg bis Kgalagadi/Mata Mata


Mo  -  12.10.2015
Abflug München
Stine fährt uns nach Steinebach, und die S-Bahn hat ausnahmsweise keine Störung. 2 ½ Stunden vor Abflug sind wir am Check-in, ganz ohne Warteschlange! Es interessiert sich diesmal auch niemand für das Gewicht des Handgepäcks. Unsre beiden Koffer haben unter 30 kg. Der Flieger ist voll und startet ca. 15 Minuten verspätet.

Di  -  13.10.2015
Johannesburg - Airport en Route
Der Flug ist ereignislos, und wir landen in Johannesburg mit 20 Minuten Verspätung um 7:50 Uhr. Zum Glück geht es bei der Immigration schnell, und die Koffer sind auch bald da. So müssen wir David, den wir für 8:30 bestellt hatten, nicht zu lange warten lassen. Das Geldziehen am Bankautomaten ist diesmal mit gemischtem Erfolg, die Standard Bank will uns nur einmal R 5000 pro Visa-Karte geben, die Mastercard mag sie gar nicht. Das setzt sich dann in verschiedener Form bei anderen ATM’s in der Stadt fort, warum wir wissen nicht. Letztendlich bekommen wir aber genug Rand zusammen. Beatrix kauft eine neue Vodacom SIM-Karte, die jetzt R 105 kosten soll, das können wir gar nicht glauben, weil sie früher fast nichts gekostet hat. Sie wird dafür im Shop gleich freigeschaltet. David setzt uns bei Wouter und Dolf ab, wo wir unseren Hilux in Empfang nehmen. Sie haben einen neuen Auspuff eingebaut. Die Rechnung ist noch nicht fertig, außerdem ist eine neue Hupentaste bestellt und unterwegs, weil sich die bisherige abgelöst hat. Deswegen sollen wir am Nachmittag nochmal vorbeikommen. Beim B&B laden wir nur das Auto aus und machen uns gleich auf den Weg, um die License zu erneuern. Dazu haben wir uns das Post Office in der Bonaero Park Mall ausgesucht. Zum Glück geht das Verlängern ohne Probleme. Sie wollen das Registration Document, das Traffic Register Document und ein Formblatt, das wir schon ausgefüllt hatten (der License Renewal Letter war wieder nicht per Post bei Wouter angekommen). Per Zufall finden wir auch ein e-toll Office für die Stadtautobahn-Maut, wo wir für morgen einen Day Pass kaufen, so müssen wir dafür nicht weiter herumfahren. Bei der Rückfahrt kaufen wir die ganze Verpflegung für die nächsten Tage/Wochen beim Pick&Pay ein, zwei große Einkaufswagen für 1800 Rand und Bier/Wein/Gin/Brandy für 800 Rand. Neben dem Supermarkt gibt es inzwischen ein neues Ocean Basket Restaurant. Wir hatten den Kühlschrank im Auto schon eingeschaltet und merken schnell, dass er zwar läuft, aber gar nicht kühlt. Er ist schon sehr alt, wahrscheinlich mehr als 15 Jahre, und auf die Schnelle können wir ihn sicher nicht reparieren lassen. Ohne Kühlschrank geht es aber in Afrika gar nicht, wir könnten keine verderblichen Lebensmittel mitnehmen und nur warmes Bier trinken. Also muss eine Lösung her. Wir hoffen, dass Dolf eine Idee hat, und fahren nach dem Ausladen der Einkäufe wieder hin. Als Ausrüster haben sie tatsächlich einige Gebrauchte herumstehen, und wir werden schnell handelseinig für eine Engel 40 L Box für 5.000 Rand, vielleicht 5 Jahre alt. Neu würde das Gerät ca. 8.800 kosten. Da haben wir Glück gehabt. Wir zahlen noch das Abstellen und die Reparatur. Das alles zusammen war ziemlich anstrengend, und dazu ist es auch noch sehr heiß, windig und staubig. Wir essen nur noch auf die Schnelle eine fertige Quiche und brechen dann ab. Da Marion lange krank war, haben wir im B&B diesmal nicht unsere Cabin, sondern ein Zimmer im Haupthaus. Das wäre kein Problem, wenn es nicht voller Schnaken wäre, die es hauptsächlich auf Manfred abgesehen haben. Bis Mitternacht hat er nach und nach schon sieben erschlagen. So ist er etwas gequält, da er auch noch einen kratzenden Hals aus Deutschland mitgebracht hat.

Blick aus unserem Zimmer in Johannesburg
Mi  -  14.10.2015
Mafikeng Game Reserve
Beim Beladen des Autos merken wir, dass der Deckel einer großen Kunststoffkiste fehlt. B. ist schuld, weil sie ihn gestern auf dem Autodach abgelegt und vergessen hat, bevor wir wegen dem Kühlschrank nochmal los sind. Jetzt brauchen wir also eine neue Box, die Deckel gibt es natürlich nicht einzeln. Erst beim dritten Outdoor-Laden werden wir fündig, so etwas kostet halt Zeit, Nerven und einige Umwege. Auf der Autobahn Richtung Rustenburg fahren wir durch einen kräftigen Gewitterschauer, morgens war es schon bewölkt. Da wir immer noch bald genug dran sind, fahren wir die 380 km bis Mafikeng durch, wo wir gegen 16:30 ankommen. Nach einigen Schwierigkeiten finden wir den „richtigen“ Eingang zum Game Reserve. Eintritt und Übernachtung kosten nur 175 Rand. Auf dem Weg zur Campsite einige Weißschwanzgnus, Warzenschweine, Blessböcke, Springböcke, Zebras und zehn Giraffen. 
 
Wie bei vielen Provinzparks ist auch hier die Infrastruktur der Campsite leider schlecht gewartet. Der Warmwasserboiler leckt (hat aber eh keinen Strom) und läuft permanent geräuschvoll über. Halbwegs sauber ist nur einer der Waschräume, in einem nisten mitten an der Decke Schwalben. Aber wir sind alleine, so ist es ok. Wir werfen Straußenbratwürste in die Pfanne, zum Grillen ist es zu spät, und es ist auch sehr windig. Die Gewitterwolken werden immer dunkler, und es blitzt, als wir gerade mit dem Abendessen fertig sind. Wir bereiten uns darauf vor, schnell in Zelt zu springen, sobald der Regen losgeht. Das schaffen wir dann auch gerade so. Es regnet ziemlich lange, aber das Zelt bleibt halbwegs trocken. Sehr warm ist es immer noch, trotz dem Gewitter, tags etwa 30 Grad.
Der erste Rotbauchwürger
Do -  15.10.2015
Cornwall Safari Lodge
Am Morgen scheint wieder die Sonne aus einem wolkenlosen Himmel. Da der Leerlauf sich manchmal nicht richtig einstellt (Drehzahl bleibt zu hoch), halten wir bei der Toyota Vertretung in Mafikeng. Sie schauen sich den Vergaser kurz an und meinen, dass eine Öffnung nicht wie normal mit einem Gummistopfen verschlossen ist, das hatten wir auch schon gesehen. Wenn man den Finger draufhält, geht die Drehzahl etwas zurück. Wir bekommen einen neuen Verschluss – umsonst! Dann erledigen wir noch die restlichen Einkäufe, und es geht zur Grenze von Botswana 20 km nördlich. Die Ausreise aus Südafrika ist unproblematisch, das Autokennzeichen wird von der Polizei per Funk weitergegeben, und zurück kommt der Name des Halters – der Nachname reicht. Sie wollen keine Autopapiere mehr sehen. Damit sind wir durch. Botswana fängt auch gut an, wir bekommen die Stempel und zahlen 150 Pula Road Tax, aber beim allerletzten Checkpunkt meint der Beamte, dass wir verbotenes Gemüse dabei hätten. Es ist praktisch alles verboten einzuführen: Bananen, Äpfel, Gurken, Tomaten, Paprika, Avocado, usw. Wir müssen fast alles abgeben, aber wenigstens sucht er nicht weiter, als was offensichtlich zu sehen ist. Das ist uns in 20 Jahren noch nicht passiert. Es ist aber eine Liste ausgehängt, die es bestätigt:
Zuerst 50 km Teer, dann 200 km Piste bis zu unserem Ziel. Im größten Ort am Weg, wo wir von der Teerstraße abzweigen, schaffen wir es immerhin, zwei ältere Paprikaschoten zu kaufen. Die Piste führt durch einsamen Busch, ist teilweise holprig, aber einige längere Sandstücke sind gut zu fahren, der Sand ist nicht tief. 
Sandpiste in Botswana
Einmal sehen wir zu unserer Überraschung eine Horde Paviane. Etwa um 16:30 Uhr kommen wir in Cornwall an, eine Lodge praktisch im Nichts, die nächsten Städte sind alle über 200 km entfernt, nur einen Grenzübergang nach Südafrika gibt es 30 km entfernt, dort ist aber auch kein größerer Ort. Das Haupthaus ist im Juli völlig abgebrannt, Brandstiftung wird vermutet. Die Campsite ist ok, aber mit 195 Pula (260 Rand) pro Person ganz entschieden zu teuer. Wir essen Gnocchi mit Tomatensauce und Kaminwurzen, die wir zu Hause übrig hatten. Es weht ein südlicher Wind, und nachts wird es sehr kalt, obwohl es tagsüber 30 Grad hatte.

Fr -  16.10.2015
Berrybush Farm
Früh hat es 10 Grad, aber da ist die Sonne schon aufgegangen. Manfred laboriert etwas an dem Schnupfen, den er sich zu Hause kurz vor dem Abflug eingefangen hat. Wir lassen es langsam angehen, heute sind es nur 160 km. Vormittags zeigen sich viele Vögel, und wir merken, dass wir vieles neu lernen müssen nach einem Jahr. Nach 20 km Piste beginnt die gute Teerstraße, auf der wir morgen bis fast zum Transfrontier Park weiter fahren können. Überall Zeichen von Dürre, es hat fast noch nichts geregnet, und die letzte Regenzeit war auch nicht gut. Kaum Verkehr, aber reichlich Schafe, Ziegen, Rinder und Esel auf der Straße, wie fast immer in Botswana. Auch Eselskarren sind immer noch oft zu sehen. Berrybush Farm gehört Jill Thomas, einer jetzt älteren Dame, die die Farm vor vielen Jahren mit ihrem verstorbenen Mann aufgebaut hat. Es gibt drei Campsites jeweils mit einem niedrigen Bomazaun, ganz ok., für uns nicht schlechter als Cornwall, kostet aber nur 50 Pula pro Person.
Campsite Berrybush Farm
Das Duschwasser ist alleine von der Sonne warm genug. Das Brauchwasser ist sehr salzig, man kann es nicht trinken, nicht mal zum Zähneputzen benutzen. Wir grillen Burenwurst und ganz zartes Rinderfilet. In die Restglut kommen noch Folienkartoffeln für morgen. Der drei Tage alte Mond wirft schon helle Schatten. Um 21 Uhr hat es 18 Grad, zu kalt für Beatrix, und nachts wird es noch kälter als gestern, obwohl wir die Zeltfenster fast ganz geschlossen lassen.

Sa -  17.10.2015
Kgalagadi Transfrontier National Park – Two Rivers Campsite
Als wir aufstehen, hat es nur 8 Grad, da ist die Sonne aber schon ein ganzes Stück über dem Horizont, es waren bestimmt 5 Grad Minimum. Wir haben wieder mal eine Kaltfront erwischt. Heute ist die Etappe länger, so fahren wir um 8:30 los. In Tshabong, der größten Stadt der Gegend, noch einige Einkäufe und Tanken. Das geht alles angenehm mit der Visa Kreditkarte. Danach geht es weiter nach Westen, 250 km entlang des Molopo Trockenflusses, der die Grenze zu Südafrika bildet. Angenehm zu fahren, aber die Strecke zieht sich halt etwas dahin. 
Botswana Roadblock
Der Molopo hat sich in prähistorischen Zeiten teilweise ein tiefes Bett gegraben, manchmal sieht er aus wie ein breiter Canyon. Die Landschaft ist teilweise richtige Halbwüste ohne Bäume. In Bokspits, einem der entlegensten Orte in Botswana, endet die Teerstraße. Hier trifft der Molopo auf das Nossob-Tal, das aufwärts zum Nationalpark führt. Die 50 km lange Schotterpiste ist leider schlecht mit tiefem Wellblech. Der Transfrontier Park hat  ein gemeinsames Empfangsgebäude für beide Länder. Wir sind einen Tag zu früh dran und buchen auf der Botswana-Seite die Two Rivers Campsite. Die hat nur vier Plätze und kostet viel weniger als der große Platz auf der südafrikanischen Seite. Dann klären wir die Formalitäten für den Grenzübergang nach Namibia. Da wir aus Botswana kommen, müssen wir aus Botswana ausreisen, aber wegen des Transfrontier-Parkstatus brauchen wir nicht in Südafrika einzureisen, Südafrika „kennt uns nicht“. Die namibische Grenzkontrolle ist dann im Mata Mata Camp. Wir bekommen den botswanischen Ausreisestempel gleich, obwohl wir quasi noch drei Tage in Botswana sind und einen Tag in Südafrika. Zuerst fahren wir kurz ins südafrikanische Twee Rivieren Camp, schauen ob der Laden Feuerholz hat und laufen etwas herum. Das Restaurant hat nur zum Frühstück und dann erst wieder abends geöffnet. Hier gibt es sogar südafrikanischen Mobilfunk. Dann einen Kilometer zu unserer Campsite in den Dünen über dem Flusstal. Es ist heiß bei 34 Grad, und wir setzen uns unter das Schattendach der Campsite. Auf dem Platz ist noch ein deutsches Paar auf Platz 4, das ist der beste. Unser Platz 1 liegt unterhalb am Eingang.
Es ist ganz still, vom Tal hört man nichts. Gegen Sonnenuntergang fangen viele Barking Geckos an zu rufen. Schöner Sonnenuntergang, aber den weit entfernten Horizont sehen wir wegen einer Düne nicht. Diesmal ist es warm, um 21 Uhr noch 24 Grad.

So -  18.10.2015
Kgalagadi Transfrontier National Park – Rooiputs Campsite
Um 5:45 Uhr, vor Sonnenaufgang, stehen wir auf. Es hat 19 Grad! - welch ein Unterschied zu gestern. Wir räumen noch ein wenig herum, es kommt ein Wind auf. In Twee Rivieren tanken wir voll und kaufen Motoröl und 5 L Trinkwasser. Gestern war Ruby World Cup, Südafrika gegen Wales, und SA hat wohl 23:19 gewonnen. Der Wind aus Norden nimmt immer mehr zu und wirbelt riesige Staubwolken auf. Das ist nicht lustig. Wir fahren langsam das trockene, dürre Nossob-Tal aufwärts. Ein Springbock-Kindergarten mit 10 Jungen, die immer wieder saugen wollen, aber von den Müttern nur unwillig gelassen werden. 
Am Leuwdrill-Wasserloch Oryx und Gnus, und während wir warten, kommt noch eine Gnu-Herde zum Trinken. Das nächste Wasserloch Rooiputs gegenüber dem Abzweig zu unserer Campsite ist leider wegen Wartung außer Betrieb. In den Dünen steht die neue Rooiputs Lodge. Noch ein wenig talaufwärts sehen wir zwei Autos stehen und fahren hin. Dort ist ein großer Bau von Erdmännchen direkt an der Straße, und man kann sie gut beobachten. Schön, dass sie sich so einen touristenfreundlichen Platz ausgesucht haben. 
Dann in die Dünen zur Campsite. Unser Platz Nr. 5 hat leider keinen Schattenbaum für das Auto. Heute wäre das günstig, es hat 37 Grad und einen Sturmwind. Das ist gar nicht angenehm. Man kann sich nur windabgewandt setzen und ausharren. Die Dusche hat sogar fließendes Wasser und nicht nur wie früher einen Haken für einen Eimer für mitgebrachtes Wasser. Aus dem A-förmigen Schattendach fallen plötzlich zwei fette Geckos. Sie scheinen miteinander gekämpft zu haben. 
Blick von unserem Schattendach in Rooiputs
 
Nach 15 Uhr fahren wir los nach Norden bis zum nächsten Wasserloch Kij Kij, dort wo eine der Dünenstraßen zum Auobtal abzweigt. Ein Schakal quert die Piste. Es wird immer dunkler, Blitze nähern sich, dann setzt ein Gewitter ein. 
Gewitterstimmung
Erst Regen, dann sogar leichter Hagel. Das hält so eine halbe Stunde an. Erstaunlicherweise bleibt viel Wasser stehen, obwohl der Boden so trocken war. 
Schildkröte gleich nach dem Regen
Das trifft uns etwas, weil sich beim Zurückfahren die Kalkmasse der aufgeweichten Piste wie Marmelade in die Radkästen klebt. Wenn das Zeug trocknet, ist es hart wie Beton. An der Campsite kratzen wir so viel wie möglich ab, den Rest muss irgendwann ein Hochdruckreiniger machen. Jedenfalls freuen sich die Tiere. Vier große Schildkröten waren auf der Piste unterwegs. Wo die wohl hergekommen sind? Das Gewitter zieht langsam nach Osten ab, und wir haben sogar einen schönen Sonnenuntergang. Wegen dem Wind gibt es nur kalte Küche.
Nach dem Gewitter
Mo -  19.10.2015
Kgalagadi Transfrontier National Park – Rooiputs Campsite
Gegen 6 Uhr stehen wir auf, angenehme 16 Grad, wir wissen ja, dass es bald wieder heiß wird. Nachts hat in der Ferne eine Spotted Eagle Owl gerufen. Wir wollen eine längere Strecke nach Norden fahren als gestern, aber daraus wird nichts. Als wir auf die Hauptpiste kommen, bemerken wir einen Platten rechts vorne. Aber es gibt ja keine Löwen in der Nähe, die hätten sich schon bemerkbar gemacht. Es fahren einige Autos vom Morgendrive aus Twee Rivieren vorbei und bieten Hilfe an. Wir sind schon routiniert, nach einer Viertelstunde ist der Reifen gewechselt. Wir wollen ihn aber gleich in Twee Rivieren im Workshop flicken lassen, so fahren wir dorthin. Zuerst suchen wir aber noch die Erdmännchen und finden welche, die gerade die Piste überqueren. Die Masse des Trupps ist schon weiter am Rand einer Düne und bewegt sich langsam, immer wieder grabend dort hoch. Es ist ganz schwer zu sagen, wo es geregnet hat, man erkennt es nicht an der Piste oder dem Boden. 
In Twee Rivieren versuchen wir, unsere Campsite zu tauschen, weil Nr. 5 nicht so optimal ist, es gibt keinen guten ebenen oder schattigen Autostellplatz direkt neben dem Schattendach. Aber alles ist „fully booked“ – wie immer. Der Reifen wir gleich geflickt, mit einem Pfropf. Es ist ein kleines Loch an der Innenseite, nicht direkt auf der Lauffläche. Der Vorgang kostet nur 35 Rand. Danach setzen wir uns an die Tische beim Take-Away und stellen den Blog ein. Mit dem Text klappt es auch, aber für die Bilder reicht die gekaufte Datenmenge nicht mehr. Wir wissen aber nicht so recht, was alles hin- und hergeschickt wurde, eigentlich hätte die Menge reichen müssen. Theoretisch könnte man am ATM Gesprächsguthaben kaufen, aber die Versuche von Beatrix mit zwei verschiedenen Kreditkarten bleiben ohne Erfolg. Gegen Mittag wieder zurück zur Rooiputs Campsite, die Tiere stehen oder liegen wegen der Hitze meist schon im Schatten von Bäumen. 
Viele Bäume mit Siedelwebernestern
 
Gleich nach Twee Rivieren sehen wir in einem Baum an der Straße ein Paar Verraux‘ Eagle Owls. Sie sind eindrucksvoll groß, ca. ½ Meter. Später sitzt noch ein Martial Eagle (Kampfadler) in einem Baum. Wir finden wieder die Erdmännchen an der üblichen Stelle und können einen netten Videoclip filmen. Es hat später 38 Grad, das ist schon grenzwertig, ohne Schatten könnte man es nicht aushalten. Der Wind hat wieder zugenommen, so „kühlt“ er wenigstens etwas, trocknet einen aber stark aus. Ab Mittag bilden sich schöne weiße Quellwölkchen, aber ab 15 Uhr breiten sie sich aus, werden dunkelgrau, und wir hören Donner. Nach 16 Uhr fahren wir nochmal ins Tal, die Erdmännchen sind wieder aktiv, wir beobachten sie länger beim Graben direkt neben der Piste. 
Noch ein Stück nach Norden, die Tiere machen sich aber etwas rar. Ein Drongo fängt eine kleine rötliche Eidechse im Flug, die er aus einem Busch vertrieben hat, und verschlingt sie in Ganzen. Zurück am Camp hat der Wind nachgelassen, so dass wir den Grill anwerfen können. Es gibt Filet aus Mafikeng und Wurst aus Tshabong. Das Filet ist „lekker“, die Wurst eher grob und schwach gewürzt. Wir machen noch Kaffee und Tee für morgen, weil wir ab 6 Uhr losfahren wollen. Im Park darf man zur Zeit von 6 bis 19 Uhr unterwegs sein. Im Osten steht eine riesige Wolkenwand, aus der es dauernd blitzt. Bei uns sind nur wenige Wolken. Ein sehr schöner Abend mit tollen Sonnenuntergangsfarben.

Di -  20.10.2015
Kgalagadi Transfrontier National Park – Rooiputs Campsite
Um 5:15 stehen wir auf, im Osten steht die Venus hoch am Himmel, und das Kreuz des Südens und der Orion sind noch zu sehen. Nachts hatte mal ein Löwe gebrüllt, und per Zufall sieht Beatrix eine Löwin ganz nah bei der nächsten Campsite durchs Camp laufen. Sie lässt sich gar nicht stören und wandert in Richtung der Lodge weiter. Das hätten wir gar nicht erwartet. Ihre Spuren kommen vom Flusstal herauf. Die Erdmännchen schlafen noch, aber ein paar km weiter läuft eine Tüpfelhyäne die Piste entlang. 
Und dann kommt uns noch ein großer Mähnenlöwe entgegen, der sogar röhrt, so laut, dass ein Echo von den Talwänden zurückkommt. 
Als wir meinen, schon wirklich genug Aufregendes gesehen zu haben, kommt kurz vor Kij Kij eine Löwin über einen Dünenkamm, und hinterher zwei ganz kleine Junge. Das ist wirklich perfekt. 
Ein Tawny Eagle und ein Sekretär sind da schon fast zweite Wahl. 
Wir fahren bis zum Picknickplatz Melkvlei, wo wir eine kleine Pause einlegen und etwas kalte Bratwurst knabbern. Jetzt am Morgen nähert sich die Temperatur schon 30 Grad, wirkt aber noch angenehm. Beim Zurückfahren liegen der Löwe und eine Löwin im Baumschatten am Dünenrand, etwa einen km vor der Campsite. Wahrscheinlich ist es die Löwin aus dem Camp, es sind keine Jungen dabei. Über Mittag wieder 39 Grad, wir merken, dass uns die dauernde Hitze mitnimmt. Am späten Nachmittag kurz zu dem Löwenpaar, es stehen einige Autos da, und als alle weggefahren sind, beginnen sie mit Mating. 


Am Camp warten wir wegen der Hitze, bis die Sonne untergegangen ist, bevor wir das Zelt aufstellen und kochen. Unsere Zweitbatterie baut immer schnell ab, so dass der Kühlschrank im Stehen wenig und über Nacht gar nicht betrieben werden kann. Bei diesen Außentemperaturen reicht das nicht, ihn gut kalt zu halten. Vegetable Curry mit kleingeschnittenem Fleisch von gestern. Um 21 Uhr immer noch 29 Grad! Wir lassen das Zelt ganz offen.

Mi -  21.10.2015
Kgalagadi Transfrontier National Park – Mata Mata Chalet
Um 5:15 Uhr stehen wir auf, eigentlich wollte Beatrix um 5 Uhr aufstehen, aber Manfred hat vergessen, seinen Wecker zu stellen. Trotzdem sind wir schon um 5:55 an der Nossob-Straße. Das Löwenpaar ist verschwunden, wir sehen Spuren wegführen in die Dünen. Nach einiger Zeit überholt uns ein Parks-Lkw, und der Fahrer sagt uns, dass am Leeudril Wasserloch 12 Löwen sind, leider in der falschen Richtung für uns. Die Fahrt im Nossob-Tal ist ereignislos, danach biegen wir nach Westen auf die 35 km lange Dünenstraße ab, die vom Nossob- zum Auob-Tal führt. Im Auob werden wir aufwärts bis Mata Mata fahren. Die Strecke ist nett, mit relativ viel Vegetation. Wir sehen Riesentrappen, Steinböckchen, zwei Löffelhunde und viele Mäuse. Ein Oryx frisst eine Knolle, die es aus dem Sand zieht.

Löffelhund
Ein Fahrgeräusch irritiert Beatrix, und wir merken, dass unser Reifen ein zischendes Leck entwickelt hat. Es ist der vorherige Ersatzreifen, den wir beim ersten Platten auf den Vorderreifen montiert hatten und dort gelassen hatten. Wir wussten, dass er alt ist und schon mit einem Schlauch versehen war, obwohl es eigentlich ein schlauchloser Reifen ist. Also wieder die Reifenwechselprozedur, zum Glück ist es noch halbwegs kühl. Es kommt wieder der in Twee Rivieren geflickte Reifen drauf. Beim Wasserloch Kij Gamies große Vogelschwärme, meist Rotkopfamadinen. 
Blick auf das Auobtal
Auf der Nossob-Piste ein kurzes Picknick, leider ist diese Piste im Gegensatz zur Nossob-Piste schlecht, mit viel Wellblech. Man muss übers Wellblech leider schneller fahren und kann nicht entspannt langsame Gamedrives machen. 
Weißbürzel-Singhabicht
Kampfadler
Beim nächsten Picknickplatz 30 km weiter machen uns Leute auf Hyänen und Löwen aufmerksam, die an unserem weiteren Weg liegen. Tatsächlich liegen sechs Hyänen direkt am Weg unter einem Busch. Und an einem Wasserloch drei männliche Löwen. Einige Oryx starren immer zu dem Löwen-Baum hin und sind ganz unruhig. Danach nochmal zwei schlafende Hyänen und als Überraschung zwei jüngere Geparde auch direkt am Weg. Wegen der Hitze liegen die Raubtiere nur dösend herum. 
Nach acht Stunden Fahrt kommen wir in Mata Mata an. Im Shop kann man frisch gebackenes Brot bestellen, das ab 18:30 abgeholt werden kann. Wir sind froh, diesmal ein Chalet zu haben. Es ist jetzt der vierte Tag mit über 37 Grad, und wenn man keinen guten Schatten hat und kein richtiges Waschhaus und nur salziges Wasser zum Duschen, wird das etwas anstrengend. Wir nutzen hier die Gelegenheit, etwas Wäsche zu waschen, und bleiben für heute auf der Veranda im Schatten. Es gibt einen namibischen Mobilfunkmast, und wir können unsere SIM-Karte des Providers MTC erfolgreich aktivieren. Im Baum vor dem Chalet sitzt eine Eule, eine Southern White Faced Owl. Manfred entdeckt sie, weil sie einmal ruft. Abends grillen wir das Rinderfilet aus Tshabong, das zwar vakuumverpackt ist, aber vielleicht etwas zu viel Wärme abbekommen hat. Unser Chalet-Nachbar unterhält sich etwas mit uns, und lädt uns ein, bei ihnen im Western Cape vorbeizuschauen. Das Zimmer ist nachts ziemlich warm, Zudecken sind überflüssig.