Montag, 14. April 2014

Botsalano bis Johannesburg



Mi  -  09.04.2014
Rustenburg Nature Reserve Camping
Am Vormittag taucht das vierköpfige Personal schon vor 9 Uhr auf und fängt an sauberzumachen. Checkout ist eigentlich erst um 10 Uhr, aber da kann man nichts machen. So fahren wir gegen ½ 10 Uhr Richtung Eingang. In der Nähe ist ein Bird Hide, den wollen wir noch anschauen, aber Enttäuschung, die kaputte Holztreppe liegt am Boden daneben, so kann man nicht hinaufsteigen – TAB. Wir bleiben nur noch kurz an einer Picnic Site.
Die Fahrt nach Rustenburg ist ereignislos, es ist eher kühl, weil auch Wolken aufgezogen sind. Wir campen wieder auf Site 5, hier gibt es die beste Sicht und am meisten Sonne zum Aufwärmen. Leider sehen wir kaum Tiere im Gegensatz zu früher. Nur eine Gruppe großer Elenantilopen kommen direkt am Platz vorbei, ganz unscheu, und schaut uns eine Weile zu.
Am Abend verbrennen wir die Reste unseres Holzes, das gibt ein schönes heißes Feuer, was auch nötig ist, weil die Temperatur mit Sonnenuntergang ziemlich abfällt.

Do  -  10.04.2014
Johannesburg Airport En Route Cabin
Wir fahren so los, dass wir rechtzeitig gegen 12 Uhr in Pretoria bei unserem Anwalt Jonathan sind. Weil wir noch nicht herausbekommen haben, wie wir die neue Maut auf den Autobahnen um Johannesburg zahlen können, fahren wir nur auf mautfreien Straßen. Die Maut wird wie die deutsche Lkw-Maut elektronisch erhoben, und wir haben kein Gerät dafür. Ansonsten würde das Nummernschild fotografiert und eine Rechnung geschickt. Das wäre für uns ganz unschön, weil dann Wouter, bei dem wir das Auto unterstellen, zahlen müsste.
Mit Jonathan versuchen wir einen Weg zu finden, wie wir unseren falschen Namen auf den Zulassungspapieren nun endlich geändert bekommen. Er hat es nicht geschafft, weil die Papiere nur an den Eigentümer persönlich ausgehändigt werden. Das hatten wir ja schon vergeblich probiert. Für uns ist besonders ärgerlich, dass er unseren Auftrag seit Oktober hat und mehrmals gemailt hatte, dass alles in Ordnung geht. Erst auf unsere letzte Nachfrage vor drei Tagen hat er seinen Misserfolg mitgeteilt. Wir einigen uns schließlich darauf, dass er das Auto nach Pretoria auf die Adresse der Anwaltskanzlei ummeldet, dort kennt er bei der Zulassungsstelle jemanden, der ihm helfen kann. Wir glauben das erst, wenn wir die Papiere in der Hand haben werden.
Die Nebenstraßen in der Nähe unserer Unterkunft werden immer schlechter, die Verwaltung macht schon seit Jahren keine Reparaturen mehr. Das ist das große Problem in Südafrika, dass die meisten Gemeindeverwaltungen nicht mehr funktionieren, der ANC hat im öffentlichen Dienst seine Mitglieder untergebracht, ohne Rücksicht auf irgendwelche Qualifikationen. Der Ärger der Bevölkerung ist sehr groß, und unter den Weißen hat der ANC jegliche Reputation verloren, selbst bei denjenigen, die das Ende der Apartheid damals positiv gesehen haben.
Am Spätnachmittag fahren wir ein paar km zu einer Mall, wo es ein Ocean Basket Restaurant gibt, und essen unsere traditionellen Calamari Steaks.

Fr  -  11.04.2014
Abflug
Früh ist es richtig kalt und neblig. Wir machen noch ein paar Einkäufe, bringen das Auto am frühen Nachmittag zu Wouter und lassen uns um 18 Uhr zum Flughafen fahren. Dort sind wir erst mal entsetzt, dass statt 21 Uhr der Abflug erst um 23:30 sein soll. Ein Grund ist nicht herauszubekommen. So gönnen wir uns eine der Airport Lounges, das kostet 20 Euro pro Person, aber man kann bequem sitzen und etwas essen und trinken und das WLAN nutzen. Die Abfluganzeige steht hier aber auf 22 Uhr, wir schauen also um 21 Uhr mal zum Gate, und dort heißt es tatsächlich, dass Check-in um 21:15 beginnt. Letztlich fliegen wir um 22:20 ab und landen um 9:05 in München mit 1:45 Stunden Verspätung. Grund war eine große Reisegruppe, deren Zubringerflug aus Windhoek Verspätung hatte, und es waren wohl so viele, dass SAA sie aus Kostengründen nicht in Johannesburg übernachten lassen wollte und die Maschine nach München deswegen zurückgehalten hat.

Reiseroute 
 Statistik: 4.100 km in 37 Tagen

Donnerstag, 10. April 2014

Nördlich Windhoek bis Botsalano/Südafrika



Mi  -  02.04.2014
Ovita Wildlife Camping
Otjiwa ist eine große Wildfarm mit Chalets und Camping. Es gibt 10 Campsites, die mit großzügigen Abständen an einem Damm liegen. 
Otjiwa Campsite Sonnenuntergang
Und es gibt kein Gras als Untergrund, sondern groben Kies, das finden wir gut, weil wir glauben, dass bewässertes Gras Moskitos züchtet. Wir sind die einzigen Camper. Blick nach Westen auf einen schönen Sonnenuntergang. Abends sehen wir am Boden zwei echte „Glühwürmchen“, es sind tatsächlich kleine Raupen, die leuchten. So was haben wir noch nie gesehen. Der Chef hatte uns angeboten, dass wir bei der Weiterfahrt einen kleinen Drive entlang eines Damms machen können, daraus wird aber nichts, weil wir bei der Outeniqua Gästefarm anrufen, um vorbeizuschauen, um eine Selbstversorgerwohnung anzuschauen. Deswegen müssen wir kurzfristig los, damit die „heilige“ Farmerruhe über Mittag nicht gestört wird. Leider stellt sich heraus, dass Outeniqua für uns nicht in Frage kommt, weil die Wohnung nicht so toll ist und wenig Privatsphäre hat. 
 
Fahrt nach Ovita

Danach fahren wir weiter nach Ovita, auch eine Wildfarm, ziemlich abgelegen im Busch nordwestlich von Okahandja. Dort ist es sehr schön. Die Farm gehört einem über 80jährigen Klaus Nebe, der noch total fit ist, und es gibt ein deutsch-namibisches Managerpaar, er aus Kronach in Oberfranken. Früher war es eine reine Farm für Jäger, jetzt entsteht gerade ein kleiner Tourismusbetrieb mit Campsite und Chalets. 


Ovita Sundowner Deck

Wir sind die einzigen Gäste. Für den nächsten Morgen vereinbaren wir einen Bird Walk. Die Farm hat viele große Dämme, und es gibt sogar 10 Hippos, leider sehen wir sie nicht und hören sie nur kurz. Am Spätnachmittag machen wir eine Wanderung, eigentlich nur um einen Damm herum, aber wir laufen immer weiter, schließlich müssten wir wegen der späten Zeit eigentlich umkehren, aber wir finden ein trockenes, sandiges Bachbett, das in die richtige Richtung läuft. Darin zu gehen ist toll, wie in einer richtigen Wildnis, auch wenn das Laufen im Sand etwas anstrengend ist.  
Wandern im sandigen Flussbett

Do  -  03.04.2014
Omatozu Camp Camping
Ausnahmsweise stellen wir den Wecker, damit wir um ½ 8 für unseren Bird Walk fertig sind. German kommt mit zwei Hunden an der Campsite vorbei. Die sind super erzogen und bellen während der ganzen Wanderung nicht ein Mal. Wir sehen zwei verschiedene Kuckucks und einige andere Vögel, an einem Damm brüten afrikanische Löffler und auf einem Hammerkopfnest eine Nilgans. 


Afrikanische Löffler

Drei Stunden sind wir unterwegs, und German erzählt viele interessante Sachen, z.B. dass früher eine Farm in einer Generation abbezahlt werden konnte, bei den heutigen Preisen ist das völlig unmöglich, kein normaler Namibier (und eben auch Farmmanager wie sie) kann sich das noch leisten. Er meint, es liegt daran, dass die Regierung für alle Farmen ein Vorkaufsrecht hat, das treibt die Preise nach oben.
Panzerschrecke
Gegen Mittag fahren wir weiter nach Omatozu, ebenfalls eine Farm mit Campsites und festen Zelten etwas weiter Richtung Windhoek. Die Besitzer hatten wir in Namutoni getroffen. Der Platz ist auch ganz nett, aber viel weniger wild als Ovita. So verbringen wir nur einen faulen Nachmittag. German hatte uns noch eine Adresse einer Farm im Khomas-Hochland westlich von Windhoek gegeben, dort soll es Bungalows geben, die längerfristig vermietet werden, da würden wir morgen früh noch hinfahren. Leider stimmt das so nicht, es gibt dort wohl ein paar Häuser, die aber langfristig vermietet sind. Mit unserer Agentin Gudrun vereinbaren wir noch einen Termin für morgen Nachmittag wegen unseres Permits.

Fr  -  04.04.2014
Ondekaremba Gästefarm Camping
Heute geht es nach Windhoek, wir kaufen zuerst noch ein paar Sachen für die letzte Woche ein, dann suchen wir einen Car Wash, weil wir den festgebackenen weißen Schlamm von Etosha an unserem Auto loswerden müssen. Das ist etwas schwierig, weil die afrikanischen Autowäschen mindestens ca. eine Stunde pro Auto brauchen, wir müssen erst eine finden, wo wir zügig drankommen, das klappt schließlich auch. Freitagmittag ist große Hektik auf den Straßen von Windhoek, man kommt sich vor wie in München. Um 15 Uhr sind wir pünktlich bei Gudrun, aber leider hat sie uns versetzt, sie musste kurzfristig ins Innenministerium. So können wir nur unsere Papiere abgeben, aber die letzten offenen Punkte nicht klären. Das muss dann von Deutschland aus erfolgen. Endlich aus der Stadt heraus Richtung Flughafen zur Ondekaremba Gästefarm, wo wir zum Camping einchecken. Die Campsites sind in einem Zustand wie vor 10 Jahren, sie könnten eine Renovierung vertragen. Es gibt jetzt neue Besitzer, die auch Sonnleiten nebenan übernommen haben. Auf Sonnleiten besuchen wir Gabi zum Abendessen. Es gibt Wasserbockbraten, geschossen von einem Trophäenjäger auf der Farm ihrer Freundin. Der schmeckt gut, im Gegensatz zum Jägerlatein, das behauptet, das Fleisch würde stinken, so dass es nicht mal Löwen mögen.

Sa  -  05.04.2014
Zelda Gamefarm Camping
Wir lassen es langsam angehen und fahren gemütlich 260 km nach Osten Richtung Botswana. Die Wetterprognosen hatten seit Tagen mehr als 50% Regenwahrscheinlichkeit gemeldet, aber es ist seit dem ersten Tag auf Sophienhof immer schön geblieben. Seit damals sehen wir auch immer wieder Massen von Schmetterlingen beständig in eine nördliche Richtung fliegen, keine Ahnung, was sie antreibt. Der Schwarze Nossob bei Gobabis fließt noch. Zelda liegt 20 km vor der Grenze zu Botswana. Hier waren wir 1994 schon zum ersten Mal. Die Anlage ist zwar nach burischem Geschmack angelegt, aber großzügig und ordentlich in Schuss, Camping kostet nur R70 pro Person, das findet man kaum noch. Eine kleine Gruppe von Reiseveranstaltern ist auch da, so gibt es eine Abendführung zu ein paar Tiergehegen auch für uns, die wäre sonst wahrscheinlich ausgefallen, weil kaum andere Gäste da sind. Es gibt einige Emus, ein Stachelschwein, eine Leopardin und noch vier Erdmännchen. Auf der Campsite läuft ein zahmes Warzenschwein herum, das angeblich glaubt, es ist ein Hund. 


Wir essen zu Abend, das kostet R150 pp, ein Buffet mit Kudu-Rouladen, Huhn, Reis, Kartoffeln, Kürbis, Möhrengemüse, Soße und ein paar Salate. Als Nachtisch Pudding auf Keksboden. Es ist Samstagabend, und nebenan singen bis spät abends die Buschleute, die hier auf der Farm leben und arbeiten.

So  -  06.04.2014
Kalahari Rest Camping
Nach dem Frühstück packen wir zusammen, dann geht es zur Grenze von Botswana. Die namibische Seite ist flott, aber in Botswana staut sich eine Jugendgruppe aus Namibia (Studenten?), die alle mit eigenen Autos fahren. Die Immigration geht ja noch, aber am Schalter für das Road Permit dauert es ewig. So kostet uns die Grenze eine geschlagene Stunde. Danach 350 km durch die immer gleichförmige, flache Kalahari, die derzeit überhaupt keine Halbwüste ist, sondern eine ziemlich grüne Gras- und Buschlandschaft. Auf den breiten Seitenstreifen blühen viele Blumen, hauptsächlich goldgelbe wilde Sonnenblumen, und liegen manchmal Anhäufungen von wilden Melonen. 
 
Trans Kalahari Highway


Szenerie mit wilden Sonnenblumen in Kalahari Rest

Zum Glück halten sich die Esel und Kühe auf der Straße in Grenzen. Wir sammeln ganz viele Schmetterlinge am Kühlergrill auf. Über uns blauer Himmel mit Schönwetterwölkchen bis zum Horizont, typisch für das meistens trockene Botswana.  Um 14:30 erreichen wir Kalahari Rest, unser Stopp auf halbem Weg nach Südafrika. Südafrikaner würden locker noch vier Stunden weiterfahren und die Grenze noch überschreiten, aber das ist nichts für uns. So was ginge eh nur mit einem schnelleren Auto und einer funktionierenden Klimaanlage, beides haben wir nicht.

Mo  -  07.04.2014
Botsalano Game Reserve – Mogobe Camp
Um 8:30 fahren wir los, es ist ein langer Fahrtag von 480 km einschließlich des Grenzübertritts von Botswana nach Südafrika. Weiter durch die flache Kalahari, in Jwaneng tanken wir beide Tanks voll, das Benzin in Botswana ist viel billiger als in Südafrika. Einkauf von Fleisch und Wurst zum letzten Grillen. Ab Kanye ändert sich die Landschaft, sie geht in ein Hügelland über, und auch die Vegetation wird mehr Buschveld. Die Grenze bei Lobatse geht zügig, die Südafrikaner bauen immer noch an einem neuen Grenzübergang, das geht schon seit Jahren. Ein Polizist fragt uns, ob wir N$ oder Pula für ihn übrig haben, das ist nicht ganz sauber, wir verneinen. In einem kleinen Lädchen hinter der Grenze können wir Vodacom Telefonvoucher kaufen, sie haben aber insgesamt nur zwei Stück für weniger als 1 Euro. Leider bekommen wir eine enttäuschende Mail von unserem Anwalt, der die Sache mit dem falschen Vornamen in unseren Autopapieren bearbeitet. Es sollte längst alles erledigt sein, aber jetzt stellt sich heraus, dass nur wir persönlich die Duplikate bekommen können. Dazu haben wir wahrscheinlich gar nicht genug Zeit. Das Ganze kostet etwas Zeit, so dass wir erst um 16 Uhr im Botsalano Game Reserve sind. Dort haben wir das ganze Mogobe Camp für uns (vorreserviert), es sind vier große Zelte mit Betten und Dusche/WC, eine Küche, ein Gemeinschaftsraum zum Essen, davor ein überdachter Grillplatz. Die Lage ist toll mit Blick auf einen kleinen See.




 Und das Ganze kostet nur 400 R pro Nacht. Allerdings fließt die Dusche nicht ab, sondern produziert eine Überschwemmung. Am Abend kommen zweimal zwei Nashörner an den See zu Trinken, so nah, dass wir sie schnauben hören. 


Wir machen gleich ein Feuer, aber bis genug Grillkohle entsteht, wird es dunkel. Tagsüber hat es nur noch 23 Grad, abends dann 16.

Di  -  08.04.2014
Botsalano Game Reserve – Mogobe Camp
Am Vormittag ein kleiner Game Drive von 15 km vorbei an zwei der drei Campsites, die man exklusiv für 200 R buchen kann. Sie haben einen überdachten Sitzplatz, eine Feuerstelle und einen Wasserhahn, aber sonst nur ein Plumpsklo. Wir sehen viele Giraffen, Weißschwanzgnus, Zebras, Springböcke, Impalas, Blessböcke und andere Antilopen sowie viele Vögel, z.B. Königswitwe und schwarz-gelbe Tahaweber. 
 
Blessböcke


Wasserböcke

Königswitwe

Auffallend sind die vielen riesigen Spinnennetze, die zu dieser Jahreszeit zwischen den Bäumen und über den Wegen hängen. Darin sitzen große Golden Orb Spiders. 



Nachmittags noch ein paar letzte Arbeiten am Auto. Abends kommt wieder ein Rhino vorbei.

Freitag, 4. April 2014

Sophienhof bis Etosha



Do  -  27.03.2014
Sophienhof – Belina Farmhaus
Früh ein 5 km Spaziergang auf Farmwegen. Wir versuchen, die Waschmaschine in Gang zu setzen, aber vergeblich. Das zu Hilfe geholte Personal drückt auch ein paar Knöpfe, aber wir merken bald, dass sie sich gar nicht damit auskennen. Das Personal hier spricht nur Afrikaans, obwohl es sonst auch viele Angestellte gibt, die Englisch sprechen, zum Beispiel die Kavango.
Manfred spritzt am Auto die Radkästen ab, sie sind noch voll Schlamm von der Herfahrt. Inzwischen sind die Wege abgetrocknet. Relaxen auf der Terrasse. Am Spätnachmittag Holz zum Grillen angezündet, wir grillen wieder ein Rinderfilet für zwei Tage. Abends sitzen wir auf der Terrasse und beobachten fasziniert, wie immer wieder Fledermäuse kommen, zwischen unseren Köpfen und dem niedrigen Reetdach herumfliegen und sich die Nachtfalter holen, die von der Wandlampe angezogen werden.


Fr  -  28.03.2014
Sophienhof – Belina Farmhaus
Früh fahren wir zur Lodge und geben unsere Wäsche ab, dann nach Outjo zum Einkaufen, Tanken und etwas Bummeln, es gibt ein paar Souvenirgeschäfte, weil hier viele Touristen auf dem Weg nach Etosha durch kommen. Beim Zurückfahren nehmen wir unsere Wäsche wieder mit und hängen sie bei uns am Haus auf. Manfred verschönert den Hilux mit weißem Sprühlack und repariert ein Loch mit Epoxydkleber. Am Himmel weiße Schönwetterwölkchen und nicht so heiß, so soll es sein.

Sa  -  29.03.2014
Sophienhof – Belina Farmhaus
Am Morgen machen wir wieder eine Wanderung, diesmal zum Damm, groß wie ein See und in einer schönen, weiten Ebene gelegen, die der Besitzer erst von Buschwerk gerodet hat. 
 
Farmdamm
Wir sammeln unterschiedliche Grassorten; die Gäste von Niedersachsen hatten auf Anhieb 13 Arten gefunden.
Mit Werner hatten wir über Wohnmöglichkeiten diskutiert, und wir zeichnen spaßeshalber einen Bauplan für den Neubau des Belina Farmhauses. Gegen Abend kommt Werners Sohn Daniel mit Gästen angefahren, um hier den Sundowner einzunehmen. Sie warten vergeblich auf Werner, der mit anderen Gästen dazustoßen und die Getränke mitbringen wollte. So versorgen wir sie und haben einen ungeplanten, aber netten Besuch. Später stellt sich heraus, dass Werner an einem anderen Platz auf sie gewartet hat.
Abends gibt es panierte Schnitzel vom Kudu-Rücken, schmeckt ganz gut, aber die Eland hat das bessere Schnitzelfleisch.

So  -  30.03.2014
Etosha - Halali
Um 9 Uhr fahren wir von Belina ab, an der Rezeption Verabschiedung, dann geht es direkt Richtung Etosha zum Okaukuejo Gate. Um 11:45 sind wir im Okaukuejo Restcamp, aber da wir noch so viel Zeit haben und erst im November hier übernachtet haben, zahlen wir nur den Parkeintritt und fahren bis Halali weiter. 
 
Manguste an einem Wegweiser
Viele der Autos, die uns begegnen, sind voller Schlamm, und bald merken wir den Grund, die Wege müssen vom Regen bis vor kurzem furchtbar aufgeweicht gewesen sein, selbst jetzt nach einigen Tagen Sonne gibt es noch viele Pfützen, besonders auf Nebenpisten. Und es gibt keine Tiere! Am Wasserloch in Okaukuejo ist nur eine einsame Hyäne, die schwer verletzt oder krank sein muss, sie liegt zuerst im Wasser und schleppt sich dann ein Stück ins Gras. Die Tiere, die wir bis Halali sehen, können wir an zwei Händen abzählen, ein paar Impalas und Springböcke. Das ist schon erstaunlich, wie der Regen die Tiere zerstreut. Aber wo sind sie? 
 
Gackeltrappe

Weißbürzelsinghabicht

Gabelracke

Die Campsite in Halali ist ganz leer, als wir um 16 Uhr ankommen. Später am Abend kommen – spät wie üblich – einige südafrikanische Familien, seit Samstag sind dort Ferien. Die Buren sind – auch wie üblich – laut und nehmen keine Rücksicht auf ihre Umgebung. Auf dem Weg zum Wasserloch stürzt sich ein Shrike (Vogel) auf einen Dickpens (Panzerschrecke) und verzehrt die Innereien. Noch vor der Dämmerung streift ein Honigdachs ungeniert durchs Camp und kontrolliert alle Abfalleimer, wirft sie laut scheppernd um, frisst Abfall, total unscheu, er kommt öfters vorbei, auch wieder am nächsten Morgen. 

Wir grillen die Reste des Kudu-Rücken. Leider gibt es Moskitos, die sehr aufdringlich sind und sogar durch die Hose und ins Gesicht stechen. Abends ruft eine Hyäne. Es rufen verschiedene Eulen: Perlkauz, Zwergohreule, Schleiereule. Das ist immer toll.

Mo  -  31.03.2014
Etosha - Namutoni
Morgens lassen wir uns Zeit, Gamedrives machen hier ja keinen Sinn. Ein kleiner Raubvogel jagt immer wieder ein Hörnchen. Es gibt sehr viele Hörnchen hier; man muss manchmal sogar aufpassen, dass man auf keines tritt.
Die Weiterfahrt bleibt zunächst unergiebig, nur eine kleine Impalaherde in der Nähe von Halali, erst ca. 10 km vor Namutoni ein einzelner Elefantenbulle, dann einige Kuhantilopen, Giraffen in der Ferne, Zebras am Weg, Oryx, Springböcke und einzelne Gnus. 


Zweimal kreuzt eine kleine Schlange vor uns die Piste. Kurz nach Mittag sind wir in Namutoni. 
 
Fort Namutoni

Oryx vor Namutoni in der Ferne

Die Campsite können wir uns aussuchen. Wir wollen am Nachmittag um Fischer‘s Pan herumfahren, es liegt aber ein Zettel aus, dass das wegen Überflutung nicht geht, und das Personal am Empfang bestätigt die Sperrung. Namutoni sieht irgendwie „unaufgeräumt“ aus, die Plankenwege müssten erneuert werden, das Restaurant wird umgebaut, im Fort gibt es ein Ausweichrestaurant, um den Pool herum wird gebaut, wucherndes Grünzeug müsste abgeschnitten werden, und die Dusche hat kein warmes Wasser. Nach 16 Uhr fahren wir los zu Twee Palms an der Fischer‘s Pan, das Stück wollen wir uns mindestens anschauen. 
Fohlen schläft auf der Straße


Schöne Blicke auf die Pfanne, sie ist teilweise mit Wasser gefüllt. Wir sehen ein Auto stehen, und fast zur gleichen Zeit sehen wir unter einem Baum Katzen, es sind drei Geparde. Man sieht sie nicht sehr gut, aber immerhin etwas nicht Alltägliches. Die Leute in dem Auto sagen uns, dass es kein Problem ist, um die Pfanne zu fahren. Und tatsächlich ist das besagte Stück ganz trocken. Soviel zur Kompetenz und zum Engagement des Personals. Im Ostteil von Etosha gab es immer Giraffen, so auch jetzt. 


Wasser am Rand der Etosha Pfanne
Die Pfanne ist leider nicht so voll, dass große Wasservogelschwärme da sind, nur einzelne Enten und Watvögel, aber auch zwei Kraniche und ein Sattelstorch. Erst zum Sonnenuntergang sind wir wieder zurück. Zwei Overlander-Busse sind noch angekommen, die sind aber außergewöhnlich ruhig.

Di  -  01.04.2014
Otjiva Game Ranch Camping
Morgens stehen wir etwas früher auf (für Beatrix aber noch viel zu spät).  Leute am Campingplatz haben uns gestern gesagt, dass sie am Chudob-Wasserloch kurz einen Löwen gesehen haben, so fahren wir da hin. Dort ist schon eine Ansammlung von Fahrzeugen, und ein großes Löwenrudel mit 16 Mitgliedern liegt herum. Es sind zwei Männchen, vier Weibchen und 10 jüngere Löwen. Das ist ganz eindrucksvoll, und sie röhren sogar ein paar Mal gemeinsam. Die jungen Löwen spielen und ärgern besonders die zwei Männchen. Nach einer ¾ Stunde ziehen sie sich langsam zurück in den Schatten. 
 
Löwe brüllt

... noch mehr Löwen

Da wir immer noch nur einen Elefanten gesehen haben, fahren wir nach Norden zur Andoni Plain, dort sollen sie sich laut Auskunft der Parkangestellten aufhalten. Das ist aber ein Flop, die weite Ebene ist komplett leer. Nur am Rand sieht Beatrix aus dem Augenwinkel im dichten Busch nochmal zwei Mähnenlöwen, aber man sieht eigentlich nur ihre Ohrenspitzen. Bei der Rückfahrt am Pfannenrand doch noch zwei Elefantenbullen in der Ferne, das war’s dann aber auch. 
 
Leider nur die Hinterlassenschaften von Elefanten
Nach 12 Uhr fahren wir aus dem Park und noch eine lange Fahrstrecke über Tsumeb, Otavi, Otjiwarongo (Einkaufen, Tanken) bis zur Otjiwa Game Ranch 30 km hinter Otjiwarongo. Gegen 16:30 sind wir dort.