Freitag, 24. Oktober 2014

Reise Oktober 2014



Reise Oktober 2014
Diesmal sind wir nur vier Wochen unterwegs und nur im östlichen Südafrika. Wir machen auch wieder einen Vogelkurs im Pafuri-/Makuleke-Gebiet des Krüger Nationalparks.



Mi  -  01.10.2014
Abflug München
Hubert holt uns gegen 17 Uhr ab. In der S-Bahn ist diesmal vom Oktoberfest nicht viel zu merken. Auch an der Hackerbrücke kein Chaos. Der Abflug ist pünktlich, der Airbus 340-600 der SAA ist ganz voll.

Do  -  02.10.2014
Johannesburg - Airport en Route
Der Flug ist ereignislos, in der Tourist Class ist es halt immer etwas gequält. Wir landen pünktlich um 7:40, allerdings an einer Außenposition, so dass wir erst mal Bus fahren müssen. Nach einer Stunde haben wir die Koffer und sind durch die Immigration. Wie üblich erst mal zu einem ATM, um Rand zu ziehen. Das klappt problemlos. Dann zu Avis, um unseren Mietwagen zu holen. Unser Hilux steht bei unserem Mechaniker Johan, der jetzt in Naboomspruit wohnt (im neuen Südafrika Moogkophong). Deswegen fahren wir mit dem Mietwagen morgen dahin, übernehmen den Hilux, fahren in zwei Autos nach Polokwane, wo wir den Mietwagen wieder abgeben. Polokwane liegt eh an unserem Weg, so dass es keine größere Sache ist.
Wir checken bei Airport en Route ein, fahren aber gleich weiter nach Pretoria, wo wir unseren Anwalt Jonathan treffen, wegen des Tippfehlers in unseren Autopapieren. Die leidige Story wird jetzt aber hier nicht weiter wiedergegeben.
Zurück verlängern wir noch unsere jährliche Auto-License in der Zulassungsstelle in Kempton Park. So ist sie wieder bis 31.10.2015 gültig, für 552 Rand im Jahr. Wir machen auf Anraten von unserem Anwalt noch einen Versuch, unsere korrekten Autopapiere zu bekommen, füllen viele Formulare mit diversen Anträgen aus, aber vergeblich. Nach über einer Stunde wird uns gesagt, dass wir ein Work oder Study Permit bräuchten, nur damit darf man noch ein Auto zulassen, nicht mehr als normaler Tourist.
Abends unser traditionelles Calamari Steak in einem Restaurant der Ocean Basket-Kette in der Northmead Shopping Mall, nicht weit von unserem B&B. Es ist sonnig, wird aber am Abend schnell kalt.

Fr  -  03.10.2014
Polokwane – Camping Boma in the Bush
Schock am Morgen, es hat nur 4 Grad Celsius, da muss gerade eine Kaltfront durchziehen. Wir kaufen erst noch im Pick n Pay in der Nähe ein, dann geht’s Richtung Norden. Es ist viel Verkehr, heute ist der Anfang von einer Woche Ferien. Nach gut zwei Stunden auf der Autobahn sind wir in Naboomspruit. Smalltalk mit Johan und seiner Frau Liretha und Sohn Jacques. Wir zahlen den Service und fahren weiter nach Polokwane zum Airport, das sind 120 km, die wir hintereinander fahren. Bei der Abgabe bei Avis ein Konflikt, es wird ein angeblicher Schaden entdeckt, der nicht vermerkt war, zwei Kratzer von 3 cm Länge am Türschweller, den hätte Manfred nie selbst als Schaden interpretiert, er ist ja um das Auto herum gelaufen. Mal sehen, wie das ausgeht. Wir werden die Kreditkartenabrechnung beobachten.
Unsere Campsite heißt „Boma in the Bush“, eine kleine, nette Anlage mit Chalets am Stadtrand, allerdings neben der neuen Autobahn. Es ist noch ein großer Overlander-Bus da, die Leute verhalten sich aber zivilisiert. Der Chef nimmt unsere Essensbestellung auf. Es geht ein kalter Südostwind, es ist für die Jahreszeit auch hier zu kalt. Wir richten unser Zelt ein und räumen noch etwas um. Um 19 Uhr gehen wir ins Restaurant, es wurde nur für uns gekocht, Hake Fischfilet mit Pommes und Salat (55 R = 4 Euro!), Rinderfiletsteak mit Pommes und Zwiebelringen (95 R = 7 Euro), das ist noch echt billig. Bald ins Zelt, weil es zu kalt zum Sitzen ist.

Sa  -  04.10.2014
Blouberg Nature Reserve – Modumele Campsite
Es hat morgens 9 Grad, da warten wir mit dem Aufstehen, bis um 6 Uhr die Sonne aufgegangen ist. Wir machen unsere restlichen Einkäufe beim Spar Supermarkt im Thornhill Shopping Center. In jeder größeren Stadt gibt es massenhaft Malls und größere Einkaufszentren. Trotz Samstag ist kein Trubel, das ist angenehm. Nun haben wir noch das Problem, dass wir unsere Gasflasche auffüllen lassen wollen, aber das klappt nicht, obwohl wir mehrere Adressen ansteuern, entweder ist geschlossen wegen Samstag oder unseren Typ (Cadac) gibt es nicht. Zum Glück sind die Geschäfte alle in einer Straße, die wir sowieso entlang fahren müssten.
Dann raus Richtung Norden. Auf dem Land werden ab und zu auf Schildern „nice fat goats and sheep“ zum Kauf angeboten. Vor dem Lowveld zieht sich die Kette der Soutpansberge von Ost nach West und in deren westlicher Verlängerung das Blouberg Massiv. Am Rand liegt unser Ziel, das gleichnamige Nature Reserve. Kurz davor halten wir in Vivo zum Tanken, eigentlich ein Kaff, aber an der Tankstelle mit Supermarkt gibt es Gas Refill – wunderbar, hier auf dem Land wird so was eben viel öfter gebraucht. Am Eingang des Supermarkts steht sogar eine Digitalwaage, so dass nur die Auffüllung berechnet wird. 3 kg kosten 92 Rand, das sind eher europäische Preise, für Einheimische ist das nicht gerade billig.
25 km weiter liegt der Eingang von Blouberg. Hier sind wir drei Nächte auf einer Exclusive Campsite namens Modumele, die nur an eine Party vergeben wird. Da waren wir schon öfter, und es gefällt uns da immer sehr gut. Wir zahlen 70 Rand Eintritt für uns beide und das Auto, 45 Rand für 3 Bündel Feuerholz und 900 Rand für drei Nächte Camping. Das Camp liegt einige km vom Eingang entfernt in einem Taleinschnitt der Eastern Blouberg Mountain Range. Es gibt eine Feuerstelle, einen Unterstand, eine Freilichtdusche mit Eimer und ein Longdrop-Klo. Das reicht völlig. Wasser wird bei Bedarf in Kanistern gebracht. Es gibt unheimlich viele verschiedene Vögel, und wir sind die ganze Zeit beschäftigt, unsere Liste abzuhaken. Das ist sehr schön.

Modumele Campsite

Mit 26 Grad hat es endlich eine Wunschtemperatur. Die Vegetation ist sehr dürr, das ist uns aber recht, so gibt es wenig lästige Insekten und gar keine Moskitos. Abends gibt es Straußen-Burger vom Grill, so etwas hatten wir noch nicht, findet man auch nur in gut sortierten Supermärkten in besseren Wohnvierteln. Schmeckt „lekker“ vom Holzkohlengrill, dazu etwas Tomatensalat und Brot, das reicht gut. Es bleibt abends mild, die Kälte der ersten zwei Abende hatte uns schon etwas genervt. Und es gibt keine Moskitos – ein schöner, perfekter Abend.

So  -  05.10.2014
Blouberg Nature Reserve – Modumele Campsite
Morgens 12 Grad, das ist immer noch etwas kühl, aber schon erträglicher. Der Park besteht aus einem großen Teil im Norden und einem kleineren im Süden. Um in den Südteil zu kommen, muss man über einen kleinen 4x4-Pass die Berge überqueren, zwischen dem östlichen und dem westlichen Blouberg. 
Blouberg Pass zur Südseite

Wir wollten das schon immer mal machen, weil sich auf der Südseite an Steilhängen eine der größten Kolonien von Kapgeiern in Südafrika befindet, ca. 800 Brutpaare. Es sind nur 15 km, die Piste besteht aber oft nur aus größeren Steinen, zum Glück wenigstens meist rundlich, so dass die Reifen nicht so gequält werden. Man muss langsam fahren, mit mehreren Pausen brauchen wir 3 ½ Stunden für die Hinfahrt. 


Die Piste endet nahe beim Fuß der Steilwand an einer Quelle, mit dichter Vegetation. Hier hören wir sogar Bushshrikes singen. Die Steilwand ist ganz weiß von den Ausscheidungen der Geier. Viele kreisen in der Luft über dem Berg und vor dem Hang. Wenn einer landet, fliegt oft ein zweiter Geier sofort los, wahrscheinlich sein Partner. Wir vermuten, sie füttern, aber ohne Spektiv können wir keine Details sehen.


Beim Zurückkommen sehen wir, dass Wasserkanister auf die Campsite gebracht worden sind. Am Nachmittag sind wir faul. Heute zeigen sich nicht so viele Vögel wie gestern. Im Schattenbaum der Campsite baut ein Pärchen Scharlachweber direkt über uns ein neues Nest. Sie lassen sich gar nicht stören, obwohl wir nur ein paar Meter entfernt sind. Abends wird ein kleines Rinderfilet gegrillt, dazu Speckstreifen und Salat.

Red-headed Weaver - Scharlachweber

Mo  -  06.10.2014
Blouberg Nature Reserve – Modumele Campsite
Heute ist eine Wanderung angesagt. Manfred möchte auf den Berggrat hinter uns, um von dort auf die andere Seite runter zu schauen. Wir steigen querfeldein an einem Schluchtrand hoch, manchmal müssen wir auch ein wenig an Felsen hochklettern. Wir versuchen immer, Tierpfaden zu folgen, die Tiere wissen, wo sie gehen können. Zum Glück ist es nicht so heiß. Schöne Ausblicke über die weite Ebene im Norden. Wir sehen das „Vulture Restaurant“ in der Ferne, wo manchmal Kadaver von Tieren zum Füttern abgelegt werden. Baobabs heben sich vom normalen Buschwerk deutlich ab. Den Grat schaffen wir doch nicht, nach 200 Höhenmetern steigen wir langsam wieder ab.

Wooden Banana / Mountain Mahogany

Gerade als wir zurückkommen, fährt ein Parkangestellter mit einem Eselgespann vor. Er macht die Grillstelle sauber und sagt, dass er gestern das Wasser gebracht hat. Heute hätte er von uns aus wirklich nicht kommen brauchen. Wir geben ihm ein Trinkgeld, dann macht er sich wieder auf den Rückweg, er braucht eine halbe Stunde einfach.
Salat aus Kartoffeln (gestern im Feuer gegart), Avocado, Tomaten, Fleischresten, Salami.



Di  -  07.10.2014
Zvakanaka Campsite
Bei Herausfahren aus dem Blouberg Nature Reserve machen wir noch einen längeren Gamedrive, zuerst zum „Fig Forest“, einem Gebiet mit vielen großen Feigenbäumen. In dem dichten Bewuchs gibt es ganz viele Vögel, eigentlich müsste man sich viel Zeit nehmen, das Auto in einem Baumschatten abstellen und sich einfach daneben setzen – das nehmen wir uns fürs nächste Mal vor. Dann zum Vulture Restaurant, diesmal haben wir Glück, es haben sich über 50 Geier eingefunden. 
Vulture Restaurant
In der Nähe des Office schauen wir uns noch die neue zweite Campsite mit fünf Stellplätzen an, mit einem zentralen Waschhaus. Ganz ok, aber nicht mit Modumele vergleichbar, man sitz halt nur im Busch mit kaum Ausblick.
Bein Losfahren in Johannesburg hatte Manfred die Scheibenwaschanlage getestet und festgestellt, dass ein Schlauchverbinder aus Plastik vermorscht ist. In Louis Trichardt steuern wir Toyota an, aber sie schicken uns weiter zu Helen’s Pet Shop, von dort würden sie auch solche Teile bekommen. Wir wundern uns erst, aber es ist wohl ein Laden, der auch Zubehör für Aquarien hat, und da wird so was ja auch gebraucht. Leider ist der Laden heute aus unbekannten Gründen geschlossen.
Noch ein kurzer Einkauf in einem Bottle Store, dann den Pass über den Soutpansberg hoch bis zur Campsite Zvakanaka, in einem Seitental kurz hinter der Passhöhe auf 1250 Meter. Am Tor ist ein Zahlenschloss, dessen Kombination wir per E-Mail bekommen hatten. So können wir direkt zu unserer Campsite fahren. Ein schöner Platz mit Schattendach und elektrischem Strom. Später kommt die nette Chefin Gail kurz vorbei. Abends Grill aus Straußenfilet, Speckstreifen, Kartoffeln, Paprika. Leider hört man den Verkehr auf der Hauptstraße nach Zimbabwe doch etwas laut, besonders nachts.


Mi  -  08.10.2014
Pafuri River Camp - Campsite
Am Morgen eine längere Wanderung, 2 ½ Stunden durch den Bergwald, an dessen Fuß wir campen. Es sind 200 Höhenmeter, teilweise ziemlich steil und ausgesetzt. Wir kommen ganz schön ins Schwitzen. Der Weg ist mit gelben Bändern markiert, aber oft nur schwer zu finden.

Um ½ 12 geht es los Richtung Pafuri Gate des Krüger Parks. Sobald wir den Berg hinter uns gelassen haben, wir es immer heißer, das Land sinkt bis auf 250 Meter über dem Meeresspiegel, im Auto zeigt das Thermometer mal 41 Grad, wir haben ja keine Klimaanlage. Im Ort Masisi schauen wir in den „Supermarkt“, hier müssen wir nach dem Kurs versuchen, etwas Frisches zu bekommen. Viel gibt es aber nicht. In Masisi ist ein Stück der Hauptstraße seit Februar 2013 weggeschwemmt, es gibt eine holprige, staubige Umleitung, aber es wird nichts repariert. Das verstehen wir wieder mal nicht.
Nach 2 ½ Stunden erreichen wir das Pafuri River Camp. Leider stellt sich heraus, dass es hier keinen Mobilfunk gibt, damit hatten wir nicht gerechnet. Unsere Campsite „Jackalberry“ vom letzten Mal kennen die Manager nicht, sie sind seit Januar hier. So gehen wir auf „Knobthorn 1“, weil hier unser Dachzelt am besten darunter passt. Wir finden den Baum mit dem Jackalberry Schild doch noch, aber die Site ist bei der Flut 2013 zum Teil weggeschwemmt worden. 37 Grad im Schatten. Abendessen mit zwei älteren Holländern. Um ¾ 9 noch 25 Grad. Nachts lassen wir zum ersten Mal das Zelt offen, sonst wäre es zu warm.
Blick vom Sunset Hill des Pafuri River Camps auf den Mutale River

Do  -  09.10.2014
Krüger Makuleke Concession – Eco Training Camp
Morgens 16 Grad. Nach dem Frühstück packen wir für den Vogelkurs mit Eco Training um, wir müssen ja das Auto am Pafuri Gate des Krüger Parks stehen lassen. Das dauert etwas. Es wird schnell wieder heiß. Für heute Nacht ist der Durchzug einer Kaltfront angesagt. Bis 13 Uhr bleiben wir und schauen noch ab und zu nach Vögeln in den Büschen. Kühe halten sich im Camp auf, wahrscheinlich von der umliegenden Besiedlung, und bimmeln laut mit ihren Kuhglocken.
Am Pafuri Gate sind unsere Freunde Berti und Colin schon eingetroffen. Hinzu kommen noch Sophie aus Frankreich, Larry aus Johannesburg, Phillip aus Skukuza, er arbeitet für Sanparks. Außerdem macht den Kurs noch Christine aus Deutschland als Volunteer mit, im Rahmen ihrer einjährigen Field Guide Ausbildung. Sie holt uns zusammen mit Max, dem Backup Guide, ab. Es ist unglaublich heiß, und der Fahrtwind auf dem offenen Wagen ist uns noch nie so warm vorgekommen, es ist wie in einem heißen Backofen.
Gegen 15 Uhr sind wir am Eco Training Camp, das nahe am Limpopo River liegt. Dort hat es 40.6 Grad. Der Instructor Duncan McKenzie begrüßt uns. Wir haben Zelt No. 3 auf der linken, nördlichen Seite. 

Es stellt sich heraus, dass es leider wenig Walking geben wird, sondern wir mehr in unterschiedliche Gegenden fahren werden bzw. einfach unterwegs vom Auto aus die Vögel anschauen werden. Warum das so ist, ist nicht ganz klar. Es stellt sich später heraus, dass Duncan keine Lizenz für „Walking with Guests in Big Game Country“ hat. Dazu müsste er ein Gewehr mit sich führen. Duncan ist Freelancer und macht beruflich „Environmental Assessment“ für Dämme, Kraftwerke, Minen, Straßen etc. in ganz Afrika. Früher hat er Guiding gemacht. Er sagt, dass alle Guides eigentlich „Field Guides“ sind, nur die teuren Lodges nennen ihre Guides „Ranger“, weil das angeblich besser klingt. Ranger sind eigentlich diejenigen, die Schutzgebiete managen, also sich um Wege, Zäune, Wasserstellen, Tierzählungen, Anti-Poaching, Abschuss von Problemtieren, etc. kümmern.
 Nach einem Nachmittagskaffee mit Keksen fahren wir am Rand der Limpopo Floodplain nach Osten. Neben Vögeln sehen wir Impalas, Nyalas, Kudus, Zebras, Warzenschweine. Auf einer kleinen Anhöhe gibt es den Sundowner. Der Himmel am Horizont ist ganz bleiern von Staub und Rauch, die Sonne geht sehr rot unter. Die Camp-Manager Dee und Bruce, der unseren letzten Vogelkurs gehalten hat, kommen vorbei gefahren, sie gehen für eine knappe Woche in Urlaub. In der Dunkelheit später zwei Elefanten, die auf Baobab-Ästen herumkauen, und eine Büffelherde. Im Spotlight eine Maus und eine Pygmy Maus.



Nyala-Bulle
Das Dinner ist ein Chicken Braai, wird aber zu spät auf den Grill gelegt, so dass wir einige Zeit warten müssen. Zu den Hühnerstücken gibt es Pap aus Maismehl, scharfe Tomatensauce, frischen Salat und Farmersalat. Danach sind wir erst mal erschöpft und fallen ins Bett. Es hat noch 30 Grad, wir liegen im Schweiß.



Fr  -  10.10.2014
Krüger Makuleke Concession – Eco Training Camp
Nachts kommt ein Wind auf, die Kaltfront ist da. Am Morgen 23 Grad und bedeckt. Wecken ist um 5 Uhr mit Trommeln, Abfahrt um 5:30 nach einem schnellen Kaffee mit Rusks. Weit nach Osten bis zu einer Pfanne mit vielen Wasservögeln. Es ist nicht gerade kalt, aber ein beständiger Ostwind stört doch sehr, besonders an der Pfanne, wo er über die freie Fläche bläst. Duncan weiß sehr viel über Vögel und Pflanzen. Er versucht uns beizubringen, wie man Snake Eagles, Wahlbergs und Tawny Eagles unterscheidet. Am Wasser mindestens ein Dutzend Arten Vögel, Marabus, Nimmersatte, Wollhalsstörche, Löffler, Reiher, Hammerkopf, Sattelstorch, sogar zwei Arten Pelikane, und viele andere Wasservögel.

Zurück gibt es Brunch mit Rührei, gebratenen Tomaten, Bohnen, Maiskolben, Obstsalat. Danach eine Lecture über Breeding und andere Vogeleigenschaften. Von 12 - 3 Uhr ist Siesta, wir schlafen erst mal 1 ½ Stunden. Nachmittags im Zelt 26 Grad. Fast allen ist es zu kalt.















Am Nachmittag fahren wir zur Luvhuvu Bridge und sehen dort tatsächlich eine der seltenen Pel’s Fishing Owls, eine Eule, die nachts Fische fängt. Sie kommt in der Dämmerung wie auf Bestellung angeflogen und setzt sich unter uns ans Flussufer. Mit diesem Anblick haben wir großes Glück. Auch hier sieht das Flussbett des Luvhuvu ganz anders aus als das letzte Mal, die Flut 2013 hat ziemlich viel verändert. Ein Elefant kreuzt den Fluss, malerisch anzusehen im Dämmerlicht gegen den Wasserspiegel. Beim Zurückfahren sitzt eine Spotted Eagle Owl auf der Straße, gut zu beobachten. Im Spotlight dann noch einige Genets (Ginsterkatzen), ab und zu Mäuse, Hasen und Nightjars. Duncan fängt geschickt eine der sitzenden Nachtschwalben mit der Hand und zeigt uns die Besonderheiten und Identifizierungsmerkmale, wie die Tastfedern am Schnabel und den „Kamm“ an der Zehe. Fiery-necked und Square-tailed Nightjar sind im Aussehen sehr schwer zu unterscheiden – nur der Gesang ist ganz unterschiedlich.
Abends gibt es Hamburger, dazu trinken wir von unserer Rotweinbox, es ist ja kühl genug. Im Camp ist zurzeit Robert da, der Mechaniker von Eco Training. Er repariert Autos und alles, was sonst noch anfällt, zum Beispiel einen der Gasboiler für die Duschen, den eine Baumratte angenagt hat. Sein nächster Stopp ist Mashatu. Das liegt in Botswana im Tuli Block abseits der Transit Route im Westen, noch jenseits des Vet Control Points. Es hat nur Dome Tents und Freiluftduschen. Karongwe Camp von Eco Training hat auch nur Communal Ablutions, aber etwas bessere Zelte.

Sa  -  11.10.2014
Krüger Makuleke Concession – Eco Training Camp
Am Morgen nieselt es bei 19 Grad - „we are not amused“. Fahrt entlang der Floodplain nach Westen bis zur westlichsten Pfanne, in der Nähe hatten wir beim ersten Vogelkurs mit Brian Kelly die Vogelstimmen-Hörprüfung gemacht. Wir sind ganz lange dort und beobachten viele verschiedene Vögel, zu Wasser und auf Bäumen.


African Openbill - Mohrenklaffschnabel

Duncan findet einen Banded Martin, den es eigentlich hier nicht gibt, er hat wahrscheinlich beim Vogelzug wegen dem schlechten Wetter einen Stopp eingelegt. Über Mittag wird es wieder milder. Nachmittags fahren wir zum Limpopo. Das Flussbett ist immens breit, ein Ergebnis der großen Flutmengen 2013 und 2014.



Abends Geschnetzeltes, Küchlein, Salat. Nachts um zwei zieht eine kleine Elefantengruppe durchs Camp und reißt lautstark Äste ab. Einer geht direkt zwischen unserer und der Nachbarhütte durch. Wir sehen ihn gut vom Bett aus, und er ist auch auf unserer Wildkamera, die an einer der Stelzen der Hütte befestigt ist. Außer dem Knacken der Äste und dem Rumpeln der Mägen sind die Ellis nicht zu hören. In den Nächten hören wir ab und zu eine Hyäne oder ein Buschbaby oder einen Pavian.

So  -  12.10.2014
Krüger Makuleke Concession – Eco Training Camp 
Früh 20 Grad, es klart gerade auf. Ein sehr schöner Morgen. Heute wird mal gewandert. Rob, der Concession Manager von Wilderness Safaris, kommt mit Gewehr und macht mit uns den Walk. Er hat die nötige Lizenz. Wir fahren ein Stück nach Osten und laufen dann an den Rand des Fever Tree Forest.

Im Wald sind zwei Racket-tailed Roller, die Guides sind ganz aufgeregt, weil man die hier selten sieht, Makuleke liegt am äußersten Südrand ihres Gebietes. Danach zu einem langgestreckten Pool zwischen dem Wald und der Straße. Viele Whitefaced Ducks, Bienenfresser, noch ein Racket-tailed Roller, Yellowbilled Stork und Watvögel.   


White-faced Whistling Ducks - Witwenpfeifgänse

Beim Zurückfahren fliegt vor dem Auto ein Lizard Buzzard mit einer Schlange über die Straße in den nächsten Baum – auch ein Highlight. Dann noch eine kleine Elefantenherde im Schatten eines großen Baums. Der Tag verspricht wieder heiß zu werden. Rob erzählt, dass Wilderness Safaris das von der Flut zerstörte Pafuri Camp verkauft hat und auch die Concession aufgeben wird. Eine neue Company will das Camp und die Walking Trails weiterführen. Wilderness will wohl in Ostafrika expandieren, weil es dort gerade billige Optionen gibt. Rob sieht das skeptisch, wenn sich die politische Situation in Kenya etc. nicht bessert. Aber er ist in der Firmenhierarchie nicht hoch genug, um da mitreden zu können.
Nachmittags bei 35 Grad fahren wir zu Crook’s Corner, dem Grenzdreieck zwischen Südafrika, Zimbabwe und Mozambique. Unterwegs halten wir an einem Memorial für S. C. R. Barnard (1889-1962), einem bekannten Elfenbeinjäger, verewigt als Bvekenya in T. V. Bulpin’s Buch „The Ivory Trail“. Zwei kürzlich umgeworfene Bäume versperren komplett den Weg. Der erste kann weggebogen werden, beim zweiten ist „Bundu Bashing“ angesagt, wir steigen alle aus, und Max navigiert das Auto quer durch den Busch. Das sieht abenteuerlich aus.


Bei der Pfanne, an der wir am ersten Morgen waren, sitzen Schwärme von Pelikanen auf den Bäumen, das sieht bizarr aus. Bei Crook’s Corner sieht es auch etwas anders aus als vor der Flut. Leider kann man nicht mehr so gut auf den Luvhuvu River und den Hippo Pool schauen. Hippos und Krokodile im Wasser.

Great White Pelican - Rosapelikan















Mo  -  13.10.2014
Krüger Makuleke Concession – Eco Training Camp
Das Morgenkonzert der Vögel im Camp ist immer schön. Am Morgen bei 20 Grad fahren wir los zur spektakulären Aussicht auf die Lanner Gorge. Da sind wir jetzt zum vierten Mal, aber es ist immer wieder toll. Im Wagen lässt Manfred in der Seitentasche seines Rucksacks versehentlich eine Banane stecken – die ist von einem Pavian geklaut, als wir zurückkommen.
Lanner Gorge

Unterwegs fliegt vor uns kurz eine Verraux‘s (Giant) Eagle Owl auf. Neben einer Quelle im Busch mit vielen Vögeln bleiben wir eine Zeitlang stehen. Zum Schlucht-Aussichtspunkt gibt es seit der Flut 2013 nur noch einen Weg. Am Parkplatz gibt es Mobilfunkempfang, wir wissen aber nicht, von welchem Provider, weil wir nicht nachschauen. Zwei Gymnogenes steigen in der Thermik auf, in der Ferne sitzen zwei Verraux‘s (Black) Eagles auf einem Felsen. In der Ferne steigen viele Geier, über 60, in einem Thermikschlauch auf.
Weil Sophie telefonieren muss und es nur wenige Stellen mit Empfang gibt, fahren wir am Nachmittag noch einmal zu einer Schlucht. Es ist ein selten besuchter Platz, ein Aussichtspunkt auf die Mutale Gorge , eine Schlucht ganz weit im Westen an der Grenze des Krüger NP zum Makuya Provincial Park. Das Mutale Falls Camp, in dem wir früher mal waren, liegt nicht sehr weit entfernt. Der Fußweg ist etwas länger als zu Lanner Gorge. Am Weg sieht Duncan zwei ganz seltene Arten von Agamen und einen Mini-Gecko und fotografiert sie, um sie im Internet ins Virtual Museum einzustellen. Die Aussicht ist nicht so spektakulär wie Lanner, aber auch sehr schön im Sonnenuntergang. Am Grund ein Sandstrand, auf dem ein Hammerkopf spazieren geht. 
Mutale Gorge

Di  -  14.10.2014
Krüger Makuleke Concession – Eco Training Camp
Am Morgen gibt es einen zweiten Walk mit Rob. Wir fahren zum Ranger Post nahe der Luvhuvu Brücke, wo wir bei früheren Kursen das Auto geparkt hatten. Rob wohnt dort und erwartet uns. Unterwegs hatten wir drei niedliche Pearlspotted Owl Küken im Unterholz beobachtet, wie sie herumhüpfen und von der Mutter gefüttert werden. Der Walk ist etwa kreisförmig, erst zu einer Quelle, in deren Nähe wir fast über zwei Elefanten stolpern. Aber Max entdeckt sie noch rechtzeitig und führt uns um sie herum. Dann durch den Hutwini Gorge, einem engen Tal durch einen Bergzug. Das Tal wird von vielen Tieren, auch Elefanten, als Durchgang benutzt. An den steilen Wänden tummeln sich Dassies. Unterwegs mal ein großes Vogelgezeter bei einem Busch, Ursache ist ein Perlkauz, der von vielen Vögeln gemobbt wird, sie wollen ihn als Raubvogel nicht um sich haben. Eine große Herde Elenantilopen am Ende der Schlucht.



Elenantilopen
Mittags ist Examen mit 50 Bildern und 21 Gesängen. B: 48 Bilder, 19 Gesänge, M: 46 Bilder, 14 Gesänge. Während des Examens hüpft ein Frosch durch die Plattform. Als Duncan ihn auf die Hand nimmt, hüpft er von dort auf Manfreds Brust. Gleich danach windet sich eine kleine Schlange, eine Spotted Bush Snake, durchs Gebälk des Strohdachs, wahrscheinlich auf der Suche nach Geckos – oder dem Frosch? Die Schlange müssen wir natürlich ausgiebig betrachten, da muss die Prüfung warten.
Spotted Bush Snake
Nett sind auch immer die halbzahmen Impalas im und ums Camp. Unter Bertis und Colins Hütte scheint ein Waran zu leben, der ab und zu in den trockenen Blättern raschelt. Die Apple Leaf-Bäume (Rain Trees) verlieren gerade ihre Blüten und zaubern einen violetten Teppich über die Erde. Wir sehen keinen einzigen Moskito, das ist ein Segen, aber die juckenden Bisse unbekannter Herkunft am ganzen Körper nehmen leider täglich zu.
Nachmittags geht es nochmal zum Limpopo Beach zum Sundowner. Ein anhaltendes gequältes Vogelgeschrei wird von Max als junger Fish Eagle identifiziert, wahrscheinlich ein hungriger. Als Abschluss werden im Sonnenuntergangslicht Gruppenfotos gemacht.
Von links nach rechts: Sophie, Colin, Philip, Christine, Larry, Berti, Beatrix, Manfred, Max und liegend Duncan
Wir sitzen abends im Camp am Lagerfeuer, während T-Bone Steaks fürs Dinner gegrillt werden. Max verjagt ein Bushbaby, das aufs Schattendeck gesprungen ist und eine Milchpackung aufgebissen hat. In unserer Hütte hat Manfred eine Banane offen liegen gelassen – von der ist am Abend nur noch die Schale da. Es gibt eine kleine Öffnung in der Wand aus Moskitonetz unter dem Giebel, da muss ein Buschbaby durchgekrochen sein.

Lilac-breasted Roller - Gabelracke
Common Stonechat - Schwarzkehlchen
White-crested Helmet-Shrike - Weißschopf-Brillenwürger

Dark-capped Bulbul - Graubülbül
African Pied Wagtail - Witwenstelze
Cape Glossy Starling - Rotschulter-Glanzstar

Burchell‘s Coucal - Tiputip

Mocking Cliff Chat - Rotbauchschmätzer

Violet-backed Starling - Amethystglanzstar
Mi  -  15.10.2014
Makuya Park Campsite
Gegen 7 Uhr Abfahrt zum Gate. Unterwegs noch ein umgeworfener Baum, der aber gerade so umfahren werden kann. Am Gate verabschieden wir uns auch von Berti und Colin.
In Masisi gibt es wieder Mobilfunk. An Ständen kosten Avocados 3 R, Banane und Tomate je 1 R. 20 km weiter ist die Tshikondeni-Kohlenmine, in der Nähe liegt auch das gleichnamige Gate in den Makuya Park. Der Park gehört der Limpopo-Provinz und hat keinen Zaun zum Krüger Park, ist also Big 5-Gebiet. Das Marketing für den Park ist eine Katastrophe, kaum jemand kennt ihn, und kaum bekannt ist auch, dass es dort zwei Tented Camps und eine Campsite gibt. Uns ist das nur recht, dadurch ist der Park nicht überlaufen. Zwei Tage Camping und Eintritt kosten 205 R, also gerade mal 14 Euro, fast umsonst. Die Campsite liegt am Luvhuvu, ca. 10 km vom Parkeingang, aber die Strecke hat es in sich, wir brauchen 4x4 und eine Stunde. Unterwegs sehen wir im Fernglas das Singo Safari Camp, Zelte auf einem Felsabhang über dem Luvhuvu. Die Wege im Park sind alle 4x4, und meist sehr holprig. Lange Strecken herumfahren wollen wir hier nicht.
Makuya Park


Unsere Campsite liegt direkt am Ufer, wunderbarer Blick auf Sandbänke und Schilf. Gegenüber ist der Krüger Park, wir könnten hinüber waten. Die Campsite hat sogar einen Ablution Block und gemauerte Feuerstellen, ist aber leider wie üblich völlig vernachlässigt. Abfall wird nicht abgeholt, und Asche von geschätzt Jahrzehnten ist aufgehäuft. In den Wassertanks ist nur noch ein Rest Wasser, der für einmal Duschen reicht. Ansonsten liegt der Platz aber sehr schön. Zur nächstgelegenen Campsite kommt über Mittag ein Fahrzeug der Lodge mit zwei Gästen. Sie machen ein Braai aus Lamb Chops. Viele Vögel in den großen Bäumen entlang des Ufers und am Wasser, zum Beispiel verschiedene Eisvögel, Schwalben, Bienenfresser, Bülbüls, Papageien, Fruchttauben, Rotschnabeldrosseln und viele mehr. Gegenüber grasen gegen Abend Impalas, Warzenschweine und ein Wasserbock.

Picnic/Campsite im Makuya Park


Der Himmel zieht sich zu, und es ist extrem schwül. Mittags hat es 31 Grad, und als wir um 21 Uhr ins Zelt gehen immer noch 30 Grad! Wir begnügen uns bei der Hitze mit einem Abendessen aus Toast, Eiern, Avocado und Tomaten. Die restlichen Kalorien kommen vom Bier. Abends machen wir ein Feuer, weil vom Mond nichts zu sehen ist. Nachts regnet es ein paar Mal leicht.



Do  -  16.10.2014
Makuya Park Campsite
Morgens immer wieder Donner in der Ferne und ab und zu ein paar Regentropfen, aber es bleibt trocken. Beim Frühstück entdecken wir einen Zug Matabele-Ameisen direkt neben uns. Sie scheinen auf Beutefang gewesen zu sein, fast alle schleppen etwas mit sich. Später sehen wir nochmal einen Zug Ameisen, die diesmal alle das Gleiche schleppen. Als wir eine anstupsen, lässt sie ihr Bündel fallen – es ist eine junge Ameise, die gleich weiter mit im Zug geht. Faszinierend.
Agame

Wir machen einen längeren Spaziergang am Fluss auf- und abwärts von der Campsite. Es gibt nicht viel Unterholz, so dass wir Elefanten oder Büffel sehen würden. Die Spur einer ziemlich großen Hyäne im Flusssand. Eine kleine Schlange im Gras. Am Rand afrikanischer Wildflüsse gehen wir immer gerne spazieren.

Pod Mahogany
Ab frühem Nachmittag Dauerwind und Sandböen, das ist unangenehm und verdirbt etwas die Laune. Nachts ruft eine Scops Owl.








Fr  -  17.10.2014
Golwe Campsite
Morgens immer noch Wind. Wir frühstücken deswegen ein Stück abseits des Flussufers. Bei der Rückfahrt ein Abstecher zum „World View“, ein bestimmt 100 Meter hohes Kliff über dem Luvhuvu – tolle Aussicht.
World View im Makuya Park
Danach zur Singo Safari Lodge zum Anschauen, liegt auch hoch über dem Fluss. Die Straße zur Lodge ist Pkw-tauglich. Preise für self-catering 550-650 Rand pro Hütte. Umwerfende Aussicht von den Hütten-Terrassen.
Singo Lodge

Wir rufen unseren nächsten Stopp Golwe an und melden uns zum Camping an. Die Piste bis Golwe ist ziemlich holprig. In Golwe erwartet uns Christopher Nethonzhe, ein Bird Guide. Er hat seine Prüfung sogar bei Duncan McKenzie gemacht. Wir vereinbaren für den nächsten Morgen einen Bird Walk. Die Campsite liegt in einer Lichtung in einem Tal. Da wir alleine sind, gefällt uns der Platz. Es gibt ein Schattendach, neben dem wir parken. Die eigentlichen Campsites liegen in dichtem, schattigem Gebüsch, es ist ja meistens eher zu warm als zu kalt. Viele Schmetterlinge. Manfred sieht einen Red-chested Cuckoo.
Golwe Campsite
Spätnachmittags eine Wanderung im Busch. Eigentlich wollten wir einen Rundweg laut Aushang gehen, finden aber den Abzweig zur Runde nicht und drehen nach 2 km um. Wir spielen die Rufe von Narina Trogon und African Broadbill ab, aber sie zeigen sich leider nicht. Abends ruft schön eine Wood Owl.

Sa  -  18.10.2014
Krüger Park - Shingwedzi Campsite
Morgens um 5 Uhr hören wir African Broadbill rufen – zum ersten Mal überhaupt. Um 6 Uhr kommt Christopher, der im Dorf nebenan wohnt, mit dem Motorrad, macht aber erst mal seine Morgentoilette im Waschhaus. Unser Walk dauert gut zwei Stunden. Erst über offene Flächen in Dorfnähe, am Schluss im Forest bei der Campsite. Im Forest gäbe es Narina Trogon und African Broadbill, das wäre toll, aber es klappt nicht. Dafür finden wir einen Eastern Nicator, auch ein sehr seltener Vogel, für uns ein Lifer.
Bird Walk in Golwe: Manfred mit Christopher Nethonzhe
Weiter geht die Fahrt zum Punda Maria Gate des Krüger NP durch „rural Vendaland“, auf und ab durch die östlichen Soutpansberge. Die Pisten sind teilweise heftig. Wirklich sehr ländlich mit Rondavels mit Strohdächern, sieht man sonst fast nicht mehr. Manche Leute winken freundlich.
Vendaland




In der Nähe von Punda Maria begegnen wir zufällig dem Auto von Berti und Colin, die dort tanken wollen, weil es in Shingwedzi nicht ging, ATMs waren ausgefallen, und Bargeld gab’s auch nicht. Wir fahren mit auf einen Kaffee ins Camp und tanken auch gleich. Die Tankstellen haben jetzt mobile Kreditkartenleser, das ist sehr bequem. Wir freuen uns alle über das kurze Treffen.
Fahrt nach Shindwedzi. Dzundzwini Loop mit Pfanne, die noch Wasser hat, einige kleinere Elefantenherden, große Büffelherden, Nyalas und die üblichen Antilopen. Nur kurzer Halt an der Babalala Picnic Site.




Krüger Dzundzwini Loop

In Shingwedzi sieht man von den Schäden der Flut 2013 nichts mehr. Wir campen an einem Ende der Campsite, rechts vom Swimming Pool, dort ist es ruhig und leerer. Der Platz ist aber nicht ganz voll. Viele SA-Rentner. Einer erzählt, dass sie seit 30 Tagen im Park sind. Im Shop gibt es Steaks und Bratwurst, die werden gleich gegrillt.
Shingwedzi Campsite

So  -  19.10.2014
Krüger Park - Balule Campsite
Um 6 Uhr fahren wir los, es wird eine lange Fahrt von fast 11 Stunden bis Balule nahe beim Olifants Camp. Der Kanniedood Dam ist ziemlich defekt, neben der Staumauer ist ein Loch, aber der Shingwedzi hat noch viel Wasser. Am Shingwedzi ein Löwenpaar „mating“, leider bleiben es die zwei einzigen Löwen im Park.





Wasservögel, Zebras, Giraffen, große Büffelherden, sogar drei Hornraben. Vor Letaba fahren wir zu einem Hide hoch über dem Engelhard Damm. Schöner Blick auf Hippos.
Am Engelhard Dam

Vor dem Hide am Engelhard Dam kämpfen zwei große Leguane heftig miteinander.
Blick von der Letaba Bridge hinab
Wir wollen in Letaba für die kleine Campsite Balule einchecken, was laut Sanparks Website geht, aber es geht doch nicht, sondern nur in Olifants – TAB. Am Letaba River fahren wir entlang, bis er in den Olifants River mündet. 
Olifants River East

Leider stellt sich in Olifants heraus, dass der Causeway über den Olifants River bei Balule immer noch nicht repariert ist („work in progress“), so dass wir nach 10 Stunden Fahrt noch einen Umweg von 25 km machen müssen.
Olifants River von der Olifants Bridge aus

Wasserböcke im Olifants River

In Balule stehen wir am östlichen Zaun wie früher schon mal. Ab der Dämmerung laufen immer wieder ein oder zwei Hyänen vorbei. Sie sind verdorben und warten darauf, dass Camper ihnen Knochen vom Grillen über den Zaun werfen, was verboten ist. Vom Fluss abends und morgens Gebrüll, irgendwas ist da los, leider können wir wegen der gesperrten Brücke nicht hinfahren.

Mo  -  20.10.2014
Krüger Park - Lower Sabie Campsite
Um 6:30 Fahrt nach Lower Sabie, etwa 9 Stunden. Zuerst auf der Hauptstraße bis Satara, dann auf der S100, der berühmten Löwen-Straße nach Osten. Leider sehen wir diesmal keine.
Red-billed Oxpecker - Rotschnabel-Madenhacker
Am Rand der Lebombo-Berge der Nwanetsi Picknickplatz und ein ganz toller Hide: Sveni. Viele Reiher, Hippos ganz nah, Malachite Kingfisher, … und einige Fotografen mit riesigen Objektiven.
Sweni Hide



African Jacana - Blaustirn-Blatthühnchen

Grey Heron - Graureiher

Goliath Heron - Goliathreiher

Grey Heron - Graureiher
Malachite Kingfisher - Haubenzwergfischer
Via Orpen Dam, dem Nkumbe Aussichtshügel (zwei Rhinos in der Ebene), und dem Mlondozi Dam (große Elefanten- und Büffelherde, extrem verdorbene Meerkatzen) nach Lower Sabie. 

Nkumbe Viewpoint



Lower Sabie hat eine eng gedrängte Campsite, alles ist voll, wir finden aber gerade noch ein halbwegs erträgliches Plätzchen am Rand Richtung Restaurant und Fluss. Der nächste Wohnwagen nach uns findet schon keinen Platz mehr und muss auf ein Overflow-Gelände ausweichen. An der Rezeption wartet jemand darauf, dass eine Hütte storniert wird.
Abendessen im Mug & Bean, geht Richtung Fast Food und ist nicht wirklich unser Geschmack. Der Chicken Curry Pie von Manfred ist aber ganz ok. Abends Wind am Fluss.

Di  -  21.10.2014
Marloth Park – Chimelus Bush Hut
Am Morgen nochmal ein 80 km Gamedrive zwischen Lower Sabie und dem Parkausgang, Crocodile Bridge. Bis auf eine riesige Büffelherde, die vor uns die Straße quert, nicht sehr ergiebig. Auf der Südseite des Crocodile River sehen wir die Hausdächer von Marloth Park, wo wir eine Hütte gemietet haben.
Nach dem Gate 10 km bis Komatipoort zum Einkaufen beim Spar Supermarkt. Sehr gut sortiert. Viele Leute im Ort, viele Mozambikaner. Dann durch Zuckerrohr- und Bananenplantagen nach Marloth Park.


Ein 3.000 Ha großer „Ort“, der aus ca. 2.000 Häusern besteht, die im Busch verteilt liegen. Einige kommerzielle Lodges, einige Einzelhäuser, die vermietet werden, aber die Masse sind private Ferienhäuser. Viele sehen echt schick und komfortabel aus. Im Inneren des Orts gibt es keine Zäune. Es gibt ein Zentrum mit Läden und dem Office der Security, hier holen wir die Schlüssel für unser Haus, für vier Tage. Das wichtigste zuerst ist, die Türen richtig zu öffnen und die Alarmanlage zu entschärfen. Vom Aufschließen von zwei Türen bis zum Entschärfen durch einen Zahlencode hat man 45 Sekunden Zeit – puh, es klappt ;-)

Das große Haus mit Reetdach hat außer dem Wohnraum zwei Schlafzimmer mit jeweils eigenem Bad, moderne Küche, eine Galerie, alles voll eingerichtet, draußen eine Terrasse mit Swimmingpool, Lapa, Grillstelle, Aussichtsplattform, von der man aber nur auf den Busch sieht. Das Grundstück ist 2000 m²  groß, vom nächsten Nachbarn bekommt man wenig mit. Das Haus ist sehr sauber, nur im Schlafzimmer liegt ein toter Gecko auf dem Boden, und auf dem Kühlschrank sitzt ein apathischer Frosch, den wir draußen in die Tiertränke setzen.

Lapa und Grill


In dem Park gibt es viele Tiere, wie Impalas, Warzenschweine, Gnus, Zebras, Kudus, Giraffen, Meerkatzen, manche kommen zum Füttern zu den Häusern, dafür steht schon ein Eimer mit Pellets bereit, die man im Laden kaufen kann. Sogar zwei Giraffen spazieren mal im Busch vorbei. Gegend Abend kommt das erste Gnu und wartet vor dem Küchenfenster, bis wir ihm etwas Futter hinlegen.
Heute hat es „nur“ 27 Grad, es war schon früh bedeckt, eigentlich ist hier eine der heißesten Gegenden von Südafrika. Komatipoort liegt nur 100 Meter über dem Meer und Luftlinie nur 90 km vom Indischen Ozean. Grill: Rinderfilet und Sosatie-Wurst
Jeden Abend quaken viele Mini-Frösche in der Tiertränke hochfrequent wie verrückt. Solche Frösche kennen wir noch nicht. Ohrenbetäubend, direkt neben der Terrasse und dem Schlafzimmer, einer sogar nachts am Fensterglas. Ein paar Moskitos, leider auch im Schlafzimmer, die ersten auf dieser Reise. Wir hängen am nächsten Tag unser Moskitonetz auf.

Mi  -  22.10.2014
Marloth Park – Chimelus Bush Hut
Die Frösche und Kröten haben jede Menge Laich produziert, sowohl fladenförmigen als auch viele lange Schnüre. Zwei haben es sogar in den Pool geschafft, wir setzen sie wieder in die Tiertränke.
Wir lassen es ruhig angehen, Manfred repariert einen Fahrradschlauch von den zwei Mountainbikes, die zum Haus gehören. Wir fahren auch damit ein Stück los, aber erstens sind sie in einem schlechten technischen Zustand und zweitens haben wir bald noch einen Platten, so dass wir anschließend doch mit dem Auto eine Rundfahrt machen. Der Ort ist viel größer als man denkt, und nur eine Ringstraße ist geteert, alle anderen nicht.
Gerade als wir mittags anfangen, Eier mit Speck zu essen, kommen zwei Zebras vorbei, die Manfred das Tierfutter aus der Hand fressen!

Heute hat es nur noch 23 Grad Maximum, das ist uns nun doch tatsächlich zu kalt. Nachmittags sitzen wir deswegen drinnen. Manfred schreibt Blog, der aber eh erst hinterher eingestellt werden wird, wir hatten bisher zu wenig Muse und keine geeignete Bandbreite, hier gibt es erstmals ein schnelles Internet. Abendessen Beef Curry mit Bratkartoffeln. Danach setzen wir uns auf die obere Plattform unters Dach, da ist es erträglich, nicht so kalt.


Do  -  23.10.2014
Marloth Park – Chimelus Bush Hut
Früh wird am Auto gearbeitet, Blinker repariert, Ersatzreifen losgemacht und Druck gemessen. Dabei umringt eine ganze Zebraherde das Auto, das ist lustig. Sie sind total unscheu. Es ist, als würde man mitten in einem Zoo leben.



Dann ein Ausflug zum Lionspruit Game Reserve, ein reiner Tierpark, der zu Marloth gehört. Am Eingang werden wir zurückgeschickt zur Ortsverwaltung, bei der man erst ein Permit für 73 Rand kaufen muss. Als wir uns gestern hier bei der gleichen Dame nach den Öffnungszeiten erkundigt hatten, hat sie uns das nicht gesagt.
Der Park wird zu 2/3 vom Ort umschlossen. Es gibt zwei Löwen, Rhinos und die üblichen Antilopen. Man darf selbst fahren, die Pisten sind aber teilweise ziemlich holprig. Es gibt einige Dämme, davon hat einer einen etwas heruntergekommenen Picknickplatz mit Hide, ein anderer nur einen Hide, der Rest hat kleine Aussichtspunkte zum Parken.
Am Bushcenter kaufen wir gefrorenen Hake Fisch und einen Weißwein dazu. Die Meerkatzen am Haus sind frech, wir wollen sie lieber auf Distanz halten. Trotzdem springen sie auf der Hochterrasse herum, bis wir mit dem Besen drohen. Die Frösche sind weiter lautstark in der Laichsaison. Wir flüchten am Abend auf die Terrasse im ersten Stock, aber das hilft nicht viel.

Fr  -  24.10.2014
Marloth Park – Chimelus Bush Hut
Nachts hören wir öfter Löwen aus dem Krüger Park brüllen. Morgens scheint nach drei Tagen mit bedecktem Himmel wieder die Sonne. Eine größere Kuduherde kommt vorbei, ist aber scheuer als die Zebras.
Wir fahren zum Lookout Point am Crocodile River, ein gemauerter, schattiger Sitzplatz mit schönem Blick über den Fluss. Einige Vögel, am Wasser und ganz in der Nähe. Danach zum Serene Oasis Restaurant, ebenfalls mit Blick über den Fluss, Kaffeetrinken und Vögel anschauen. Auch Hippos im Wasser.

Saddle-billed Stork - Sattelstorch
Andere Privathäuser in Marloth Park

 
Am Nachmittag sind wir nur am Haus. Immer wieder mal kommen Tiere vorbei, am häufigsten Zebras und Warzenschweine. Es bewölkt sich wieder.
Abends Grillwurst und zwei Hähnchenschenkel. Die Bushbabys kommen mit Beginn der Dämmerung aus ihrem Häuschen unter dem Dachüberstand und fressen die Bananenstückchen, die wir morgens auf den aufgehängten Teller legen, bevor sie in die Bäume springen. Sie sind aber so flink, dass wir sie kaum sehen, und die Wildkamera ist zu langsam.

Sa  -  25.10.2014
Marloth Park – Campsite van Rooyen Resort
Morgens nieselt es! Wir räumen langsam auf und das Auto wieder ein. Eigentlich wollten wir zum Songimvelo Game Reserve an der Grenze zu Swaziland, aber dort kann man nicht mehr campen. Das haben wir am Vortag durch einen Anruf erfahren. So bleiben wir noch einen Tag im Park. Es gibt eine Campsite direkt am Crocodile River mit Blick zum Krüger Park. Sie hat nur 10 Plätze, und die Anlage ist weitläufig und nur halb voll, so ist es schön. Das Haus wäre uns auf die Dauer wahrscheinlich zu sehr ohne Aussicht im Busch gelegen. Der Platz kostet 250 R. Sehr viele Vögel in den Uferbäumen und Büschen, das lässt das Herz des Vogelliebhabers höher schlagen. Das Vogelleben um die Buschhütte war leider ziemlich gering, obwohl wir sogar einen Lifer gesehen haben, Stierling’s Wren-Warbler.
Campsite Van Rooyen Resort
Es klart wieder auf, und die Sonne kommt durch. Wir verbringen viel Zeit mit der Vogelbeobachtung. Abends zieht es sich wieder mehr zu, so gibt’s leider keinen Sonnenuntergang. Schöne Sonnenuntergänge fehlen auf dieser Reise.

So  -  26.10.2014
Marloth Park – Campsite Marlothi Safari Park
Früh fahren wir bis zum Ort Malelane, 40 km weiter im Inland. Dort nieselt es, und die Berge Richtung Barberton stecken ganz in Wolken. Wir kaufen erst mal Lebensmittel ein und halten dann eine Krisensitzung. Wir konsultieren unsere Landkarten und Camping-Optionen und das aktuelle Wetter. Leider sieht es so aus, dass Richtung Westen alles schlecht bleibt, selbst in Nelspruit auf 700 Metern, das eigentlich noch zum Lowveld zählt, soll es nur 18 Grad Maximum kriegen. So fahren wir doch wieder zurück nach Marloth und campen auf der zweiten Möglichkeit im Ort, wieder im Busch, nahe bei dem kleinen Center mit der Tankstelle. Die hat lustige Tierfiguren neben den Zapfsäulen.
Heute auch hier trüb und kühl, nur 23 Grad. Ein Grey-headed Bushshrike zeigt sich schön, das ist selten, der Vogel wird auch Ghostbird genannt wegen seines schaurigen Rufs. Ein großer Giraffenbulle kommt direkt den Weg neben unserer Campsite entlang.
Grey-headed Bush-Shrike - Graukopfwürger

Campsite Marlothi Safari Park
Letzter Grill. Kurz nachdem wir im Zelt sind, fängt es an zu regnen und hält die ganze Nacht an. Zum Glück kein Wind, so bleibt das Zelt ziemlich trocken. 

Mo  -  27.10.2014
Chrissiesmeer - Miss Chrissie’s Guesthouse Campsite
Am Morgen klart es auf, so dass wir ohne nass zu werden abbauen können. Die Berge südlich der N4 sind ganz in Wolken. Wir fahren nach Westen auf der N4 bis Kaapmuiden und biegen dann nach Süden Richtung Barberton ab. Wir sind froh, so dem dichten Verkehr zwischen Maputo und Johannesburg zu entgehen. Die Straße ist hügelig, aber mit wenig Verkehr. Hinter Barberton Richtung Carolina steigt sie dann ins Highveld an und erreicht irgendwann 1800 Meter. Fast nur Baumplantagen. Oft fahren wir durch Niesel und manchmal auch echten Regen.
Erst in der Nähe von Chrissiesmeer wird der Himmel weiß-blau. Es ist aber ziemlich kühl, wir sind auf 1700 Meter Höhe. In der Sonne ist es heiß, aber im Schatten kühlt man aus. Wir waren vor zwei Jahren schon mal hier bei Miss Chrissie’s Guesthouse auf dem Weg nach Natal. Diesmal halten sich leider keine Flamingos am Seeufer auf. Wir spazieren ein wenig auf der Farm herum.
Gegen 18 Uhr gehen wir zum Haus, weil es uns zu kalt wird. Dort schauen wir den Sonnenuntergang von einem Sofa aus an, das in einem überdachten Freisitz steht. Später holt uns der Chef Pieter herein. Das Essen ist wieder sehr gut: als Vorspeise ein in Öl gebratener, selbstgemachter Halloumi-Käse mit grobem Pfeffer, als Hauptgericht Nudeln Bolognese mit Bohnen und Butternut-Gemüse (aufgeschnitten mit Schale, mit Zucker an den Schnittflächen karamellisiert), dazu ein bunter Salat. Wir trinken einen Jacobsdal Pinotage 2011. Pieter schreibt uns noch ein paar teure südafrikanische Brandys als Empfehlung auf, sie sollen besser als Cognac sein. Es hat nur noch 11 Grad, als wir ins Zelt steigen.

Di  -  28.10.2014
Johannesburg - Airport en Route
Fahrt über Witbank und Middelburg nach Benoni. In der Lakeside Mall in Benoni schaffen wir es sogar, einen Day Pass für die Gauteng Toll Roads für morgen zu kaufen, wir müssen nach Pretoria und wollen keine Nebenstraßen fahren.
Nachmittags räumen wir um, soweit das schon möglich ist. Die Gastgeber David und Marion kommen spät nach Hause, sie vertreten gerade ihre Tochter in deren Geschäft. Auf die Schnelle steckt Marion noch unsere Bettwäsche in die Waschmaschine, damit wir sie im Auto lassen können. Abends gibt es Gulasch aus Resten.

Mi  -  29.10.2014
Johannesburg - Airport en Route
Heute ist es im Highveld heiß. Als erstes geht es nach Pretoria zu unserem Anwalt. Diesmal erzählt er (anders als früher), dass es tatsächlich so ist, dass Ausländer mit Touristenvisum derzeit offiziell keine Autos (mehr) zulassen können, auch wenn es vielleicht Orte gibt, wo es trotzdem geht. Die Regelung ist allerdings willkürlich und durch kein Gesetz oder kein Verordnung nachvollziehbar. Er rät uns, alles so zu lassen wie es ist.
Weil wir heute viel Zeit haben, fahren wir ins Rietvlei Nature Reserve ein Stück südlich von Pretoria, nahe der Autobahn R21, die nach Kempton Park und zum Flughafen geht. Es gibt einen großen Damm und einige Hides, alles ganz nett, aber natürlich nicht richtig wild. Es gibt Antilopen und sogar Rhinos. Separat ein Löwengehege, das kostet aber extra. Wir sind fünf Stunden unterwegs und essen zwischendurch einen kleinen Lunch. Man kann auch in einem separaten Teil campen, das wäre eventuell mal eine Option.
Rietvlei Nature Reserve


Common Ostrich - Strauß


African Spoonbill - Afrikanischer Löffler

Western Cattle Egret - Kuhreiher

In Benoni kaufen wir für abends Sushi und eine Flasche Weißwein im nächsten großen Pick n Pay.

Do  -  30.10.2014
Abflug
Den Vormittag verbringen wir in der Lakeside Mall in Benoni, eine ziemlich große Mall 8 km entfernt. Wir finden sogar einiges zum Kaufen.
Mittags machen wir das Auto abstellfertig und geben es bei Dolf ab. Er fährt uns selbst zurück zum B&B. Gegen 18 Uhr fahren uns Dave und Marion zum Flughafen, sie holen gleich einen neuen Gast ab. Die südafrikanische Vodafone-SIM-Karte können wir nur in einem Vodafone-Shop in dem Handy des Verkäufers auf Roaming umstellen lassen, in unserem Smartphone geht es nicht. Das ist wichtig, weil wir sonst unsere Nummer verlieren, wenn wir länger nicht in Südafrika sind.
Der Flug ist pünktlich und ereignislos – bis auf die Überquerung der großartigen Alpengipfel – und landet kurz nach 7 Uhr im sehr dicken Nebel in München.


Wechselkurs: 1 Euro = 14 Rand

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